Kapitel 2: Wahrer Mate

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Tag 2: Montag

Luc (P.O.V.)

Geschockt und mit weit aufgerissenen Augen sah ich in die Richtung, aus der die Stimme kam und starrte geradewegs zu der zweiten Tür. An dieser lehnte, mit verschränkten Armen vor der Brust, ein wirklich groß gewachsener und sehr muskulös gebauter Mann im schwarzen Anzug, welcher zu dem noch wahnsinnig gut aussah. Seine schwarzen Haare waren perfekt gestylt, seine braunen Augen sahen von hier hinten beinahe schwarz aus und ich hatte kurz das Gefühl, als würden sie rötlich aufblitzen. Erst nachdem ich einigermaßen fertig mit starren war, sortierte ich meine Gedanken wieder neu und nahm Freyas Worte richtig wahr, welche sie die ganze Zeit freudig vor sich her knurrte: Mate.

Ist das wahr?! Hatte ich wirklich meinen Mate gefunden oder war das genauso eine Verarsche wie bei Zac? Ich war total überfordert und wusste nicht was ich glauben sollte, am liebsten wäre ich einfach weggerannt. Mein ganzer Körper zitterte und ich merkte, wie mir bei dem Gedanken, dass ich mich oder eher gesagt Freya bei dem Gedanken täuschte, wahnsinnig schlecht wurde.

„Nun ja, dies ändert die Sache natürlich", hörte ich ihn leise knurren, was mich komischerweise noch mehr einschüchterte und deshalb schnell nach unten sah. Wieso war ich auf einmal so still und bekam kein einziges Wort heraus? Lag es etwa an seiner sehr dominant wirkenden Art oder der Tatsache, dass ich nicht wusste, ob er wirklich mein Mate war? Ich wusste es nicht, gar nichts schien mir im Moment wirklich klar oder gar logisch zu sein.

Plötzlich legten sich zwei Finger unter mein Kinn und drückten es sanft, aber bestimmend nach oben, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er nähergekommen war und ohne das ich es verhindern konnte fing mein Körper bei seiner Berührung an zu kribbeln. Seine dunklen Augen, die beim näheren Hinsehen kleine rote Sprenkel besaßen, zogen mich direkt in ihren Bann und ich fühlte mich wie gelähmt. Übrigens, hatte ich schon mal gesagt, dass er wahnsinnig gut aussieht?

„Wieso habe ich dich nicht schon viel früher gespürt?" hörte ich ihn fragend murmeln, was meinen Puls augenblicklich höherschlagen ließ. Auf einmal wanderte sein Blick von meinen Augen, über mein Gesicht und blieb schließlich an meinem Hals hängen, was mich nervös die Luft anhalten ließ. Als hätte sein Blick irgendetwas in mir ausgelöst, fing der Biss wieder mal an höllisch zu jucken und ich war kurz davor, mir wieder die Haut aufzukratzen. Die Finger an meinem Kinn drücken meinen Kopf noch ein Stück höher und plötzlich spürte ich eine sanfte Berührung an meinem Hals, die über die Bissspur fuhr.

„Das erklärt natürlich einiges", knurrte der attraktive Mann vor mir dunkel und die Dominanz in seiner Stimme ließ mich wieder schwer schlucken. Er war ein Alpha, das spürte ich plötzlich ganz stark, was auch vieles wiederum erklärte. Deshalb nahm ich seine Aura so stark war und diese beinahe greifbare Dominanz, die meinen Körper zum Kribbeln brachte.

„E-es ... war n-nicht freiwillig", brachte ich leise stotternd heraus, worauf er mein Gesicht wieder in seine Richtung drehte. „Das will ich auch hoffen, kleine Mate", gab er leise knurrend von sich und seine Augen führten mich wieder in eine Art Trance, während sich eine angenehme Gänsehaut über meine Haut zog. Also war er wirklich mein Mate und ich hatte mir das nicht alles bloß eingebildet. Eine Welle der Glücksgefühle strömte durch mich hindurch, als mir richtig bewusste wurde, dass hier wirklich mein Mate vor mir stand.

„Ich könnte dich hier und jetzt ganz zu meinem machen, doch wo würde denn dann der ganze Spaß bleiben, nicht wahr? Schließlich befindet ER sich ebenfalls hier in der Nähe, habe ich recht?" fragte er mich schmunzelnd, was ich bloß mit einem leichten Nicken quittierte. Zwar verstand ich nicht ganz, was er damit genau meinte und fand es auch erniedrigend, dass er mich nicht von diesem höllischen Jucken erlösen wollte, doch trotzdem traute ich mich nicht, ihn danach zu fragen.

A.B.E.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt