Kapitel 16: Verdienter Schmerz

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Tag 9: Dienstag

Luc (P.O.V.)

„Man Aria, ich habe da wirklich keine Lust zu. Wieso musstest du Rhys unbedingt danach fragen, es gibt doch so viel sinnvolleres?" fragte ich sie aufgebracht, während wir vorm Rudelhaus stehen blieben. „Das ist sehr wohl etwas Sinnvolles und jetzt stell dich nicht so an. Das wird bestimmt super duper toll und dann wirst du mir dankbar sein", gab sie bloß als Antwort, woraufhin ich genervt die Augen verdrehte und meine Arme vor der Brust verschränkte. „Ja bestimmt, du weißt ja, wie doll ich es lieber, mich zwischen betrunkenen und verschwitzten Menschen in dunklen, viel zu lauten Räumen durch schlängeln zu müssen", erwiderte ich ironisch, weshalb sie mich spielerisch beleidigt ansah. „Ach, jetzt komm schon, Luc. Du weißt doch, dass ich unbedingt mal in diesen Club rein möchte und ohne dich würde ich das niemals machen, geschweige denn, dass ich dort ohne die Hilfe deines Mates hereinkommen würde. Also bitte, tu mir den Gefallen und komm mit. Ich schulde dir danach auch etwas, bitteee", flehte sie mich fast schon an und schob schmollend ihre Unterlippe nach vorne. „Von mir aus, aber nur dieses eine Mal, verstanden", gab ich ihr seufzend zu verstehen, was sie bloß mit einem eifrigen Nicken quittierte und mir kurz darauf freudig um den Hals fiel. „Danke, danke, danke. Du bist die Beste", quietschte sie auf einmal aufgeregt darauf los, was mich wieder bloß schmunzelnd die Augen verdrehen ließ. „Ist ja schon gut, das weiß ich auch schon bereits und jetzt hör bitte auf mich zu erdrücken", erklärte ich ihr und sie ließ zum Glück sofort wieder von mir ab. Plötzlich fing sie an wie eine Irre zu grinsen, weshalb ich sie mit hochgezogener Augenbraue verstört und verwirrt zugleich ansah.

„Was hast du denn jetzt schon wieder?" fragte ich sie misstrauisch. „Nichts, dreh dich einfach um", antwortete sie mir grinsend, weshalb ich sie immer noch verwirrt ansah, jedoch schließlich das tat, was sie mir gesagt hatte. Ein paar Meter schräg vor mir stand Rhys und unterhielt sich mit Alpha Johnson. Sofort bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen und ich konnte meinen Blick gar nicht mehr von ihm losreißen. Obwohl wir uns vor nicht mal zwei Stunden zuletzt gesehen hatten, hatte ich ihn vermisst, es war wirklich wie eine Art Fluch.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich plötzlich Rhys knurrende Stimme vernahm und sofort war es vollkommen still auf dem Platz. Verwirrt runzelte ich die Stirn, als ich ihn dabei beobachte, wie er angespannt ein paar Schritte zurück trat.

„Was ist auf einmal los, was hat er?" fragte mich Aria auf einmal und schien genauso verwirrt zu sein, wie die Leute um uns herum, sowie ich auch. „Keine Ahnung", antwortete ich ihr schulterzuckend und erschreckte mich, als plötzlich etwas Großes neben uns aus dem Gebüsch sprang. Geschockt sah ich zu Rhys, welcher zum Glück rechtzeitig rückwärts ausgewichen war. Das hatte er also gemeint, er hatte die Bedrohung bereits die ganze Zeit gespürt, während wir alle bloß dumm durch die Wäsche geschaut hatten. Er besaß wirklich sehr gute und ausgeprägte Instinkte, was mich bei ihm eigentlich nicht mehr wundern sollte. Das machte ihn nur noch interessanter für mich.

Man sah Rhys an, dass er ziemlich wütend war, als er sich langsam wieder erhob und sich den Dreck von der Lederjacke wischte. Natürlich erkannte ich den Wolf vor ihm sofort, welcher ihn zuvor versucht hatte anzugreifen und nun bedrohlich knurrend mit ein paar Meter Entfernung vor ihm stand. Lyell, Zacs Wolf konnte es aber auch einfach nicht lassen, wie dumm konnte man nur sein, einen Alpha anzugreifen und dann auch noch Rhys.

„Großer Fehler", hörte ich erneut Rhys knurrende Stimme, weshalb jeder sofort ein paar Schritte nach hinten trat. Fasziniert sah ich Rhys dabei zu, wie er sich in seine überdimensionale Wolfsform verwandelte und damit jedem anwesenden die Sprache verschlug. Sein Wolf war wirklich riesig und hatte rabenschwarzes Fell, wobei es aussah, als würde es in der Sonne an gewissen Stellen rot schimmern. Lyell hörte sofort auf zu knurren, nachdem er Rhys Wolf gesehen hatte und wich ängstlich zurück, als der schwarze Riese bedrohlich knurrend auf ihn zu lief. Kein Wunder, ich bin ganz sicher nicht die einzige, welcher dieses Knurren durch Mark und Bein ging.

A.B.E.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt