Tag 16: Dienstag
Rhys (P.O.V.)
Meine Besprechung war gerade zu Ende gegangen, als mein Engel mich über unsere Verbindung kontaktiert hatte. Zuvor hatte es mich nie so sehr gestört, dass ich das Gefühl hatte, sofort etwas dagegen tun zu müssen. Doch jetzt, wo meine Mate mit im Spiel war, fühlte sich die ganze Sache viel bedrohlicher für mich an und das wussten sie auch. Nun hatten sie noch eine Angriffsfäche und diese Erkenntnis nervte mich noch mit am meisten. Ich sollte dieses Problem wohl doch so schnell wie möglich in Ordnung bringen, sonst bringen mich das ganze hier noch vollkommen um den Verstand.
Also verabschiedete ich mich von allen im Raum und verließ das Rudelhaus, wo ich mich draußen sofort in meine Wolfsform verwandelte und Richtung Grenze lief. Kaum war ich da, witterte ich auch schon einen fremden Wolf und ich kannte diesen Geruch leider viel zu gut. Dunkel knurrend näherte ich mich ihm weiter und auch er trat langsam aus seinem, nicht wirklich gutem, Versteck heraus.
„Was willst du schon wieder hier, so nah an meinem Revier?" fragte ich ihn wütend knurrend, da ich es nicht leiden konnte, in letzter Zeit so viel von ihm zu hören. „Gar nichts, mein Junge. Ich genieße nur die Landschaft und die Stille hier, wie du dir sicher vorstellen kannst ist ein Umzug ziemlich anstrengend. Also wollte ich nur mal in Ruhe etwas Luft schnappen, das ist alles", antwortete er mir belustigt und machte mir somit nur noch deutlicher, dass er mich geradewegs anlog. Doch etwas anderes hätte ich von ihm auch nicht erwartet. Er würde mir niemals die Wahrheit verraten und wenn doch, würde ich es ihm auch nicht mal glauben. Sie waren also im Moment dabei umzuziehen, wenn es stimmt was er sagt und sie nicht schon längst fertig waren. Somit würden sie also das Revier besetzten, was sich im hinteren Teil der Stadt befand. Leider viel zu nah an meinem, als an Alpha Johnsons Revier. Wahrscheinlich war dies auch Teil ihres Planes.
„Süß deine Kleine und ziemlich schlau ist sie auch noch, hat mich kurz nach meinem Eintreffen sofort erkannt. Sie wird bestimmt eine gute Luna werden", begann er wieder zu sprechen und ich wusste, dass er mich damit nur weiter provozieren wollte, was leider auch ziemlich gut funktionierte. „Lass sie aus dem Spiel oder ich reiß dir hier jeden Moment den Kopf ab", riet ich ihm bedrohlich knurrend, da ich mich einfach nicht zurückhalten konnte, wenn er über meine Mate sprach. „Schon gut, mein Junge. Ich hatte nicht vor ihr irgendetwas anzutun, oder dergleichen", versuchte er sich zu verteidigen, doch an seiner Stimme konnte ich wieder erkennen, dass er log und das machte mich nur noch rasender. „Hör endlich auf mich so zu nennen und jetzt verschwinde von hier, wag es nicht mehr hier noch ein Schritt hinzusetzten", knurrte ich ihn an und machte einen Schritt auf ihn zu, damit er verstand, dass ich es auch wirklich ernst meinte. „Das ist neutrales Land, ich kann hier machen, was ich will und du bist immerhin mein Sohn, wieso sollte ich dich also nicht so nennen?" fragte er mich scheinheilig und sah mich weiter provozieren an. „Ich war vieles für dich, am meisten dein Versuchsobjekt, aber ganz bestimmt war ich noch nie dein Sohn und du kannst dir sicher sein, dass es auch niemals dazu kommen wird", antwortete ich ihm emotionslos und wieder spiegelte sich pure Belustigung in seinen Augen wieder. „Ach mein Junge. Dachtest du wirklich, dass das alles bereits der Vergangenheit angehören würde?" war seine nächste belustigte Frage, weshalb ich ihn zuerst leicht verwirrt ansah, bevor ich eine weitere fremde Person in der Nähe witterte. Wütend knurrend sah ich erst ihn an, bevor ich mich nach der zweiten Person umsah, sie aber nicht richtig ausmachen konnte, da ich nun das Gefühl hatte, von allen Seiten bedroht zu werden. Es waren auf einmal mehrere, die sich um uns versammelt hatten, doch versteckten diese sich noch weiterhin, sodass ich sie nicht sehen konnte. Jetzt verstand ich auch erst, was die ganze Zeit sein Plan hiermit gewesen war. Er wusste, dass ich herkommen würde, wenn er vorgab meine Mate bedrohen zu wollen und hatte nun, nachdem er mich mit den Gesprächen um sie leider erfolgreich ablenken konnte, perfekte Angriffchancen. Es schaffte sonst niemand, sich unbemerkt an mich heranzuschleichen, doch leider kannten sie meine größte Schwäche, somit war es ihnen doch möglich gewesen und diese Erkenntnis nervte mich ungemein.
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A.B.E.
WerewolfAuf den ersten Blick scheint das Leben der 21-jährigen Lucinda Morris perfekt. Sie besitzt eine, sie liebende Familie, ein Rudel, das sie beschützt und einen Mate, wie ihn sich jeder Werwolf an seiner Seite vorstellt. Doch der Schein trügt, der Mate...