Tag 10: Mittwoch
Luc (P.O.V.)
Nachdem sich jeder High Heels und Lederjacken angezogen hatten, schnappten wir uns noch unsere Clatschs und liefen danach runter zum Taxi, welches Aria uns bestellt hatte. Die Fahrt dauerte ca. 10 Minuten und wie bereits vermutet, kamen wir über 20 Minuten zu spät, weil Aria die ganze Zeit unzufrieden mit ihren Haaren war. Das Schild des Clubs war hell erleuchtet und vorm Eingang hatte sich eine riesige Schlange gebildet, die bestimmt bis in die nächste Straße führte. Wie sollten wir da bitteschön reinkommen? Unsere Mates waren weit und breit nirgends wo zu sehen und die zwei riesigen Gorillas vor der Tür ließen mich nervös von einem Bein aufs andere treten. Als Aria auf einmal Anstalten machte auf die zwei Männer zu zugehen, zog ich sie schnell am Handgelenk zurück.
„Du hast doch nicht wirklich vor, einfach so auf die zwei angsteinflößenden Männer zu zugehen, oder?" fragte ich sie unglaubwürdig, nachdem sie mir einen fragenden Blick zugeworfen hatte. „Keine Angst, ich habe Cyrian geschrieben, er ist auf dem Weg zu uns und wird den beiden Gorillas schon sagen, dass wir zu ihm gehören", erklärte sie mir lächeln, verflocht unsere Finger miteinander und zog mich weiter Richtung Eingang. Kurz bevor wir vor ihnen ankamen, ging die Tür auf und ein grinsender, perfekt gestylter Cyrian trat heraus. Er warf uns zwinkernde Blicke zu und flüsterte einem der Männer etwas ins Ohr, was dieser aber bloß mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis nahm. Kaum waren wir bei ihnen angekommen, spürte ich die unangenehmen, intensiven Blicke auf uns und spannte mich etwas an. Auf den Gesichtern der Türsteher befand sich ein ziemlich ekelhaftes Grinsen, welches meine Gänsehaut bloß verstärkte, doch zum Glück ließen sie uns schnell eintreten. Erleichtert atmete ich aus, doch als ich bemerkte, wie voll es hier eigentlich war, wäre ich am liebsten wieder rückwärts raus gegangen.
Cyrian führte uns immer weiter ins Innere und ich war froh, dass Aria meine Hand immer noch festhielt, da ich sie ansonsten bestimmt verloren hätte. Kurz hielten wir bei der Garderobe und verstauten unsere Jacken und Taschen, bevor wir uns weiterziehen ließen. Vor der Treppe zum VIP-Bereich stand wieder einer dieser riesigen Typen, dem Cyrian wieder nur etwas zuflüsterte und uns schließlich mit nach oben zog. Oben war die laute Musik ein bisschen gedämpfter und es saßen nur wenige Leute in bequem aussehenden Sesseln. Aufgeregt suchten meine Augen bei dem leicht gedimmten Lichte nach Rhys, welchen ich dann auch endlich in der hintersten Ecke des VIP-Bereichs sich mit einem anderen Typ unterhaltend fand. Eine ganze Weile starrte ich ihn bloß an und musste mich beherrschen, bei seinem Aussehen nicht los zu sabbern. Ich hatte ihn zwar schon oft in Hemd gesehen, doch noch nie in einem schwarzen, welches sich so perfekt an seine muskulöse Brust schmiegte. Es war nicht bis oben hin zugeknüpft und er hatte die Ärmel hochgekrempelt, sodass ich sein Tattoo bis hier hin erkennen konnte.
Als würde er die durch dringlichen Blicke von mir auf sich spüren, drehte er seinen Kopf, während der andere Typ noch mit ihm redete, in meine Richtung. Kurzzeitig glaubte ich, dass sich seine Augen leicht rötlich färbten und ich erkannte an seiner angespannten Haltung, dass er sich schwer kontrolliere musste, um nicht sofort aufzuspringen.
„Ohoh, ich glaube wir gehen mal wieder nach unten und lassen euch beide mal allein, bis später", verabschiedete sich Aria schnell und zog Cyrian hinter sich her, als sie bemerkte, dass Rhys sein Gespräch mit dem Typen schnellst möglich beenden wollte. Ich wollte sie eigentlich noch aufhalten und bitten zu bleiben, doch die beiden waren viel zu schnell wieder verschwunden. Na toll ...
Als wären meine Sinne dafür trainiert worden, spürte ich, wie Rhys aufstand und mit langsamen, jedoch bedrohlichen Schritten mir näherkam. Meine Kehle fühlte sich auf einmal staubtrocken an und ich hatte das Gefühl, als würde mir mein Herz jeden Moment aus der Brust springen. Obwohl ich wusste, dass es sich dabei eigentlich nur um Rhys handelte, fühlte ich mich dermaßen von seiner Aura eingeschüchtert und traute mich erst gar nicht ihn an zu gucken.
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A.B.E.
Loup-garouAuf den ersten Blick scheint das Leben der 21-jährigen Lucinda Morris perfekt. Sie besitzt eine, sie liebende Familie, ein Rudel, das sie beschützt und einen Mate, wie ihn sich jeder Werwolf an seiner Seite vorstellt. Doch der Schein trügt, der Mate...