Tag 12: Freitag
Luc (P.O.V.)
Nachdem wir uns unsere Bäuche bei einer Pizzeria in der Nähe vollgeschlagen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zu Rhys' Firma. Wieder mal begrüßte Fiona uns fröhlich am Empfang als wir weiter durch zu den Aufzügen liefen und dieses Mal sofort hoch ins Apartment fuhren. Während ich erneut meine Schuhe und Jacke auszog, konnte ich Rhys' Anwesenheit ganz in der Nähe spüren, weshalb anfing zu grinsend und kurz darauf, ohne weiter nachzudenken, die Treppe hoch in Richtung Schlafzimmer rannte. Dort fand ich ihn auch direkt, immer noch in Hemd und Anzugshose, an seinem Handy rum tippen vor, und sprang mit Anlauf einfach auf ihn zu. Dieser bemerkte mich natürlich sofort und fang mich mit Leichtigkeit auf, sodass ich meine Arme und Beine um ihn schlingen konnte. Mein Gesicht legte ich in seine Halsbeuge und zog genießend seinen herrlichen Duft in mich auf. Wieso musste er auch so gut riechen?
„Hast du mich so sehr vermisst, mein Engel?" ertönte seine belustigte Stimme fragend, während er sein Handy aufs Bett schmiss, um mich auch mit seiner anderen Hand zu stützen. „Jetzt tu nicht so, sonst bist du der Anhängliche von uns beiden", gab ich beleidigt von mir, hob den Kopf dabei aber nicht an. „Stimmt nicht, ich tue nur das, was du eigentlich auch gerne in diesem Moment tun würdest", widersprach er mir belustigt, weshalb ich ihm spielerisch beleidigt in den Hals biss. Daraufhin spannte er sich augenblicklich an, festigte den Griff um mich und ein dunkles Knurren dran aus seiner Kehle. Ups vergessen, provoziere niemals einen dominanten Alpha. Anders als bei den weiblichen Wölfen, waren die Männchen ziemlich empfindlich, wenn man ihnen in den Hals biss. Für sie war es ein direkter Aufruf, um mit dem 2. Schritt des Mating-Prozesses zu beginnen.
„An deiner Stelle würde ich nicht weiter machen, außer du willst jeden Moment unter mir liegen", gab er knurrend als Warnung, was mir eine leichte Gänsehaut verschaffte. Einerseits war ich gar nicht so abgeneigt von seinem Vorschlag, was wohl zum größten Teil an meiner Wölfin lag, und andererseits fiel mir wieder ein, dass wir uns noch gar nicht so lange kannten. Da wäre es also ziemlich überstürzt, wenn wir jetzt schon den Mating-Prozesses vollständig beenden und miteinander schlafen würden. Ich vertraute ihm ja wirklich bei allem, aber das war wirklich noch ein zu großer Schritt für mich und ich fand es süß von ihm, dass er das zu respektieren schien. Außerdem befand sich Aria unten im Wohnzimmer und ich schätze, dass ganze wäre keine so gute Idee.
„Sorry", erwiderte ich deshalb bloß peinlich berührt und gab ihm einen unschuldigen Kuss. Rhys knurrte daraufhin nur nochmal dunkel und ließ mich langsam auf den Boden zurück. Immer noch ziemlich rot flüchtete ich schon fast aus dem Schlafzimmer zurück zu Aria, die sich wieder an unsere Präsentation gesetzt hatte und mich verwirrt ansah. Gekonnt versuchte ich dies jedoch zu ignorieren und konzentrierte mich wieder auf die Arbeit, welche ich gerne endlich beenden wollte. Nach ca. 10 Minuten hörte ich, wie Rhys die Treppe runter kam und spannte mich, aus welchem Grund auch immer, augenblicklich an.
„Oh, dass trifft sich gut. Hey Big Boss, hättest du vielleicht mal eine Minute, denn wir könnte deine Hilfe glaube ich mal ganz gut gebrauchen?" kam es sofort fragend von Aria, woraufhin ich sie innerlich am köpfen war. „Klar, was gibt's?" willigte Rhys gelassen ein und ich sah im Augenwinkel, wie er direkt auf uns, oder besser gesagt auf mich, zu kam. Seine starke Präsenz konnte ich sofort hinter mir ausmachen und bekam eine Gänsehaut, als er kurzdarauf über die Markierung an meinem Hals fuhr. Zusätzlich ließ es mich jedoch komplett entspannen und auch die unangenehmen Gedanken von vorhin verschwanden alle nacheinander.
„Wir müssen in unserer Präsentation auch etwas über deine Firma miteinbauen, ein paar Sachen haben wir schon aufgeschrieben, aber du könntest uns doch bestimmt noch mehr spezielle Dinge sagen, die uns gewiss Bonuspunkte bei Mr. Jackson einbringen würden, oder?" fragte Aria bittend und sah ihn gegen Ende hoffnungsvoll an. „Wäre das denn nicht geschummelt?" stellte Rhys wiederum belustigt die Frage und verwöhnte mich weiterhin mit seiner Streicheleinheit. „Nein gar nicht, sowas nennt man dann: Informationsbeschaffung bei der sicheren Quelle", antwortete sie ihm nachdenklich, was meinen Mate leise lachen ließ. „Na gut, wenn das so ist, dann kann ich wohl schlecht verneinen", stimmte er schließlich zu und beantwortete daraufhin jede Frage, die Aria von ihm wissen wollte. An manche Sachen konnte ich mich noch Dank des Vortrages bei unserer Besichtigungstour erinnern, jedoch hörte ich vieles auch zum ersten Mal. Es war schon ziemlich interessant Rhys zu zuhören, ich hatte mich ja schließlich nicht ohne Grund dazu entschieden, zu studieren.
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A.B.E.
WerewolfAuf den ersten Blick scheint das Leben der 21-jährigen Lucinda Morris perfekt. Sie besitzt eine, sie liebende Familie, ein Rudel, das sie beschützt und einen Mate, wie ihn sich jeder Werwolf an seiner Seite vorstellt. Doch der Schein trügt, der Mate...