Kapitel 7

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Kaum hatten sie den Saal betreten, wurde ihnen ein Glas mit Champagner gereicht und sie wurden von Miss Picquery herangewinkt.
„Mr. Grindelwald, Mr. Dumbledore. Herzlich willkommen im MACUSA."
„Vielen Dank, Miss Picquery! Es ist uns eine Ehre, hier sein zu dürfen!", übernahm Albus das Reden.
Nach einiger Zeit gesellte sich auch der britische Zaubereiminister zu ihnen.
„Haben wir Vermutungen?", raunte er leise zu Picquery.
„Schwarzmagier aus Afrika, männlich.", flüsterte Gellert.
Der Minister warf ihm einen entrüsteten Blick zu.
„Das wage ich zu bezweifeln, Mr. Grindelwald. Die Kolonien dort befinden sich unter unserer Herrschaft.", erwiderte er.
„Vielleicht fühlen sie sich versklavt und wollen sich aus diesem Joch befreien!", warf Albus leise ein.
„Stellen Sie uns gerade mit diesen Ureinwohnern auf eine Ebene?", zischte Picquery empört. Sie konnte nicht glauben, dass Dumbledore wirklich glaubte, dass die Zaubererschaft sich kaum von den afrikanischen Zauberern unterschied!
Geduldig erwiderte Albus den Blick der Präsidentin.
„Sie sind uns sehr ähnlich, sprechen Sprachen zur Kommunikation und halten ihre Kräfte vor den Muggeln geheim."
„Zumindest bis auf dieser Schwarzmagier! Ich bin der Meinung, wir sollten Untersuchungskommissionen in die afrikanischen Länder schicken!", sagte Gellert ruhig.
Mr. Fawley und Miss Picquery tauschten einen skeptischen Blick.
„Und wer sollte diese Kommissionen anführen? Ihrer Meinung nach, Mr. Grindelwald?", fragte die Amerikanerin lauernd.
„Jemand, der die Wahrheit spricht und nicht versucht, die Fakten so zu verdrehen, dass sein Land am besten dasteht!"
„Ich stimme Gellert zu. Wir müssen jetzt mehr denn je zusammenhalten und ehrlich zueinander sein.", sagte Albus und sah Miss Picquery und Mr. Fawley eindringlich an.
„Ich schließe mich Ihrer Meinung an, Mr. Dumbledore, Mr.... Grindelwald."
Zögernd hatte sie auch dem weißhaarigen Zauberer zugestimmt. Seraphina Picquery hoffte, dies würde der erste Schritt sein, eine Art Freundschaft mit Russland und Gellert Grindelwald zu schließen.
Schließlich nickte auch Mr. Fawley. Zwar noch immer nicht gänzlich überzeugt, doch es war ein Anfang.
Der Anfang für eine internationale, dauerhafte Freundschaft.

Der Höhepunkt des Abends war Picquerys Rede. Albus und Gellert standen etwas weiter hinten, konnten aber trotzdem jedes einzelne Wort verstehen. Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf Gellerts Gesicht aus als er den versteckten Aufruf zu internationaler Zusammenarbeit und Ehrlichkeit erkannte. Seine und Albus Worte hatten also gewirkt!
Wenn es so weiterlief, würde sein Plan perfekt aufgehen!

Am späten Abend verließen Albus und Gellert den MACUSA. Gellert brachte Albus noch nach Hogwarts in sein Büro.
„Nun, Albus. Ich bedanke mich, dass du mich begleitet hast."
Albus nickte leicht lächelnd.
„Der Frieden muss zu jedem Preis gewahrt bleiben!", sagte er.
Das versetzte Gellert einen Stich direkt in sein Herz. Hatte Albus nur um des Friedens willen zugestimmt, ihn zu begleiten? Warum hatte er ihn damals in der Bibliothek geküsst?
In diesen Moment entschied Gellert sich, alles auf eine Karte zu setzen.
„Albus! Warum hast du mich geküsst?"
Angesprochener erstarrte.
Herausfordernd blickte Gellert in die blauen Augen des Professors, versuchte seine nächsten Schritte herauszufinden.
Er blieb still.
Mit zwei großen Schritten hatte Gellert die Distanz zwischen ihnen zurückgelegt und stand nahe vor Albus.
Dessen Augen hatten sich erschrocken geweitet und er versuchte zurück zu weichen. Da spürte er das kühle Gestein der Wand in seinem Rücken.
Kein Ausweg.
Gellert war ihm gefolgt. Mit intensivem Blick hielt er Albus' Gesicht gefangen. Er konnte sich nicht abwenden. Gellert hob die rechte Hand und strich leicht über Albus Schläfe, seine Wange hinunter bis zum Hals. Zufrieden bemerkte er, wie Albus die Augen schloss, seine Bewegungen genießend.
Gellert ging einen Schritt weiter und hob die andere Hand. Sanft legte er sie in die braunen Haare. So weich, so seidig fühlten sie sich an.
„Ich habe es für dich getan, weißt du!", murmelte Gellert und fuhr mit seinen Streicheleien fort.
„Hmm?"
Albus Lider flatterten in einem Versuch die Augen zu öffnen.
„Das Friedensabkommen. Ich habe es für dich getan!"
Gellert legte seine Lippen auf Albus' Hals und fing an, ihn zu küssen.
Albus legte seinen Kopf schief und gab Gellert so mehr Platz. Er seufzte leicht auf und zog Gellert an der Taille näher. Er spürte Gellerts Grinsen an seinem Hals. Albus vergrub eine Hand in den weißen Haaren und drückte Gellert noch mehr an sich.
„G-gellert, bitte!", stöhnte Albus und krallte sich in die hellen Haare.
„Worum bittest du, Al? Hmm?", fragte Gellert und bearbeitete Albus Hals weiter mit seinen Lippen.
„Küss mich!", wisperte er sehnsüchtig.
Gellert grinste.
„Nichts lieber als das!"
Damit legte Gellert seine Lippen auf Albus, musste leicht aufkeuchen als er Albus Geschmack so intensiv wie noch nie wahrnahm.

Albus wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Er fühlte nur noch. Gellerts Hände auf seinem Körper, die hitzige Spuren auf ihm hinterließen. Seine Lippen auf seinen eigenen. Seine heiße Zunge, die sich Zugang in seine Höhle verschaffte.
Albus war Wachs in Gellerts Händen.
„Gellert!", seufzte er und begann das wilde Zungenspiel zu erwidern.
Nach ihm hätten sie das noch die ganze Nacht fortsetzen können, doch schließlich löste Gellert sich von ihm.
Aus vernebelten Augen blickte Albus ihn an.
„Du musst gehen?"
Gellert nickte und strich ihm ein letztes Mal sanft durch die braunen Haare.
„Ich habe einen Plan, Albus!"

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