Kapitel 5

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Blinzelnd wachte Gellert auf. Die hellen Strahlen der Sonne schienen auf sein Gesicht. Murrend drehte er sich um und vergrub das Gesicht in seinem Kissen.
Gegen 8:30 Uhr quälte Gellert sich schließlich doch aus seinem Bett. Kurz überlegte er, ob er bei Albus klopfen sollte, doch nach dem gestrigen Abend wollte er ihn eine Ruhepause gönnen.
So ging er in die große Bibliothek und stieg die Treppe hinauf um an die schwarzmagischen Bücher zu gelangen.

Vielleicht enthielten sie Informationen über das Ereignis ein paar Tage zuvor!Die ausgesuchten Bücher flogen zu seinem Schreibtisch, der direkt vor der Fensterfront stand

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Vielleicht enthielten sie Informationen über das Ereignis ein paar Tage zuvor!
Die ausgesuchten Bücher flogen zu seinem Schreibtisch, der direkt vor der Fensterfront stand.
Die Dielen knarrten leicht als Gellert über sie lief und sich an den Tisch setzte. Er nahm das erste Buch und schlug es auf.
Es würde ein langer Tag werden!

Frühzeitig erwachte Albus. Verwirrt sah er sich um. Wo bei Merlins Bart...? Ach ja, genau. Nurmengard Castle, er war bei Gellert.
Albus setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Er zog sich seine Alltagskleidung an und machte sich auf die Suche nach der Küche. Von Gellert wusste er, dass er kaum frühstückte, doch Albus konnte es nicht. Er brauchte zumindest einen Kaffee!
Er legte seinen Zauberstab auf die offene Handfläche.
Der Stab drehte sich mehrmals bis er mit einem Zittern in eine Richtung zeigte.
Albus folgte dem Weg, den sein Zauberstab ihm beschrieb und stand schlussendlich in der Küche.
„Möchte sich der Meister vielleicht setzen? Was kann Linni für ihn tun? ", kam es piepsend von unten.
Albus blickte nach unten. Die großen blauen Augen einer Hauselfe glubschten zu ihm hoch.
„Wenn es keine Umstände macht. Und eine Tasse Kaffee mit Milch wäre schön!"
Beflissen nickte sie und fragte noch: „Möchte der Herr auch ein Gebäck?"
Höflich lehnte Albus ab und setzte sich an den Tisch in der Mitte der riesigen Küche. Eine Tasse Kaffee schwebte mit einem Becher Milch auf ihn zu.
„Danke schön!", sagte Albus und die Milch hörte auf in den Kaffee zu gießen.
Albus trank seinen Kaffee in Ruhe. Nebenbei beobachtete er das rege Treiben der Hauselfen.
Eine Stunde später verabschiedete er sich und machte sich auf die Suche nach Gellert.
Er fand ihn in der Bibliothek. Ein Grinsen huschte über Albus Gesicht. Gellert saß mit dem Rücken zu ihm, so konnte Albus die breiten Schultern sehen, den stolz erhobenen Kopf und die gestylten, weißen Haare.
Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen bis er auf der anderen Seite des Tisches stand und sich Gellert gegenüber setzte.
„Ich suche nach Informationen über die Magiewelle.", beantwortete Gellert die unausgesprochene Frage, die in der Luft lag.
„Schon etwas gefunden?", fragte Albus vorsichtig nach.
Gellert klappte das Buch zu und sah auf.
„Afrika. Unser Feind ist ein Afrikaner. Männlich, der Magie nach zu schließen."
„Er wird erst ganz Afrika unterwerfen bevor er nach Amerika oder Europa kommt!", nickte Albus zustimmend. Es fühlte sich fast so an wie früher wie sie so in der Bibliothek saßen und über die nächste Vorgehensweise rätselten.

„Wann wirst du wieder gehen?", fragte Gellert in die Stille hinein.
Albus zögerte. Er war die gesamte Woche entschuldigt. Sollte er diese Woche auch nutzen oder bereits früher zurückkehren?
„Ich bleibe diese Woche. Danach rufen meine Verpflichtungen in Hogwarts wieder nach mir."
Gellert nickte leicht.
„Der Empfang ist für den 21.11 um 19 Uhr angesetzt. Ich werde dich um 18:30 Uhr in deinem Büro abholen!"
Albus machte den Mund auf, schloss ihn wieder ohne etwas zu sagen. Dann öffnete er ihn wieder.
„Auf Hogwarts liegt eine Appariersperre!"
Verächtlich schnaubte Gellert.
„Das hält mich nicht auf."
„Ich möchte nicht, dass du für Aufregung unter den Schülern sorgst!", zischte Albus scharf und stützte sich mit den Händen auf den Tisch während er Gellert mit seinen blauen Augen fixierte.

Gellert sah lässig in Albus Augen. In ihnen loderte ein heißes Feuer der Leidenschaft und Entschlossenheit.
„Wie leidenschaftlich du sein kannst!", schnurrte Gellert und strich mit einer Hand federleicht über Albus Wange.
Zufrieden beobachtete er wie Albus rot wurde und ein leichtes Zittern durch seinen Körper fuhr bis er sich zurück auf seinen Stuhl gleiten ließ.

In Albus herrschte nach dieser Geste ein Sturm.
Ein Sturm von Gefühlen.
Liebe.
Leidenschaft.
Trauer.
Schmerz.
Wut.
Hoffnung.
Kurz schloss Albus die Augen, versuchte Ruhe und Gelassenheit die Oberhand gewinnen zu lassen.
Er öffnete sie wieder und blickte direkt in die unterschiedlichen Augen von Gellert, der ihn intensiv ansah.
Wieder geriet sein Herz ins Rasen.
Konnte Gellert ihn nicht endlich küssen?
Ohne richtig zu registrieren, was er tat, zog er Gellerts Kopf zu sich und legte seine Lippen auf seine.
Er schmeckte leicht nach Rauch, Kamille und einfach ihm selbst. Sanft fuhr Albus mit seiner Zunge über Gellerts Lippen, bat um Einlass.
Sein Herz hüpfte kurz als Gellert den Kuss erst zaghaft, dann immer leidenschaftlicher, erwiderte. Albus Hände umschlossen Gellerts Gesicht und er spürte wie Hände sich in seinen Haaren vergruben.
Seine Gefühle wurden wieder aufgewühlt. Wie lange hatte er Gellert nicht mehr spüren können! Albus wollte nicht aufhören, Gellert zu küssen. Zu lange musste er ihn entbehren, durfte sich ihm nicht einmal nähern. Diese lange Zeit, die sich für Albus wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, forderte seinen Tribut an.
Vertriebene, nun wieder aufgelebte Liebe und Sehnsucht flossen in ihren Kuss mit ein.
Plötzlich riss Gellert sich los. Aus ihrem Kuss. Weg von Albus.
In seiner Miene spiegelte sich Liebe, Lust und Leidenschaft. Doch er erkannte noch etwas Anderes. Etwas Dunkles.
Angst durchfuhr Albus. Angst um Gellert.
Was war los?

Closer Than BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt