Kapitel 3

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Gellert seufzte. Er hatte sich in sein Zimmer nebenan zurückgezogen nachdem Albus ihn zu verstehen gegeben hatte, dass sie heute Abend reden würden.
Gellert knurrte unwillig. Er hatte vergessen, wie gerne Albus ihn auf den Abend hin warten ließ, bevor er mit einer Sache heraus rückte.
Trotzdem konnte er nicht anders, als selbst diese Eigenschaft zu lieben. Er legte sich auf sein Bett und starrte an die Decke. Seine Gedanken drifteten zu dem Zauberer im Nebenzimmer.
Wie konnte es sein, dass Albus kaum, dass er hier war, schon eine solche Macht über ihn hatte? Gellert seufzte und fuhr sich durch die weißen Haare.
Er wusste es.
Die Antwort war einfach: Weil er Albus Dumbledore liebte. Mit seinem ganzen Herzen liebte er diesen Zauberer und alles, was dieser wollte, würde Gellert versuchen ihm zu ermöglichen. Er würde ihm alles geben, sogar die Welt zu Füßen legen, wenn er es verlangte.
Gut, das war vielleicht keine gute Idee, wenn man die Vergangenheit bedachte.
Gellert seufzte einmal kurz bevor er aufstand und sein Zimmer verließ. In der Küche wuselten die Hauselfen angeregt herum.
Seine Chefköchin - die Hauselfe Linni - tauchte vor ihm auf.
„Kann Linni etwas für Sie tun, Meister Gellert?"
„Ich möchte, dass du Vinda und Queenie Bescheid gibst, dass sie heute im unteren Salon essen werden. Mein Besuch und ich werden alleine im oberen Salon speisen."
„Sehr wohl, Herr.", verneigte sie sich tief.
„Ach und Linni? Als Nachspeise gefüllte Himbeertörtchen!"
Die Elfe verbeugte sich noch einmal und mit einem zufriedenen Grinsen verschwand Gellert und überließ die Vorbereitungen den Hauselfen.

Albus atmete auf sobald Gellert aus seinem Zimmer verschwunden war. Diese drückende Stille zwischen ihnen war kaum auszuhalten. Sie hatten eindeutig Redebedarf, allerdings wusste er nicht, ob Gellert das genauso sah.
Sein Handschuh hielt ihm fragend einen Anzug hin. Albus schüttelte den Kopf.
„Nein, der ist zu aufgesetzt! Es ist nur Gellert!", murmelte Albus.
Doch was heißt 'nur Gellert'?
Albus liebte Gellert und für ihn konnte man sich nicht genug zurecht machen.
Albus entschloss sich für eine dunkle Stoffhose mit weißem Hemd und einer schwarzen Weste.
Er schaute in den großen Spiegel und sah, wie sein Handschuh im Hintergrund mit dem Daumen nach oben zeigte. Albus schmunzelte. Manchmal kam es ihm vor, als hätte der Handschuh ein Eigenleben entwickelt!

Auch Gellert machte sich Gedanken über das bevorstehende Essen mit seinem früheren Geliebten.
Er zauberte seinen frisch gewaschenen Anzug auf sein Bett und strich einmal prüfend darüber. Ja, in Zukunft würde er nur noch Berry seine Kleidung waschen lassen. Nur sie bekam es hin, dass der Stoff so weich und anschmiegsam auf seinem Körper lag.
Nachdem Gellert sich umgezogen hatte, trat er vor den Spiegel.
Er biss sich einmal auf die Unterlippe ehe er den Mantel, den er sonst immer trug, von seinen Schultern gleiten ließ und nur noch Hemd und Weste seinen Oberkörper bekleidete.
Er knöpfte seine Weste zu und strich das schneeweiße Hemd glatt.
Er lächelte zufrieden. Der Stoff fühlte sich so weich wie Seide an und umschmiegte seine Haut auf zarte Weise.
Er konnte den Abend kaum erwarten!

Um Punkt 20 Uhr klopfte Gellert an Albus' Tür.
Er hörte die leichten Schritte schon, bevor Albus die Tür öffnete. Als Gellert seinen Gast erblickte, wurde ihm kurz schwindlig. Merlin, sah er gut aus. Die dunkle Hose ließ seine Beine lang aussehen und die schwarze Weste definierte seine Muskeln.
Gellerts Blick wanderte über Albus Körper zu seinen Augen.
„Wollen wir?", fragte er galant während seine Hand Dumbledores nahm und er ihm einen Kuss auf den Handrücken hauchte.
Gellert fühlte Albus' magische Aura erzittern und wusste ohne hinzusehen, dass er errötete.
Sanft aber bestimmt zog er Albus mit sich in den Salon. Der Tisch war schon gedeckt worden. Gellert führte Albus zu seinem Platz ehe er sich auf dem gegenüber liegenden Platz niederließ.
Gellert lehnte sich zurück und beobachtete jede Bewegung von Albus.
Plötzlich sah er auf.
„Könntest du das bitte lassen?"
Gellert grinste.
„Ich weiß nicht, was du meinst.", erwiderte er unschuldig.
Albus wollte noch etwas sagen, doch da erschien die Vorspeise auf ihren Tellern.
Ein gemischter Salat mit griechischem Feta-Käse und geriebenen Karotten.
„Lass es uns genießen!", murmelte Albus anstatt auf Gellerts Antwort einzugehen.
Sie nahmen die kleinen Gabeln und aßen den Salat.
Albus schmeckte neben den grünem Salat den süßen Senf aus dem Dressing heraus.
Schnell waren die Schüsseln geleert und kaum, dass sie verschwunden waren, erschien die Hauptspeise.
Während sie sich das Essen schmecken ließen, bemerkte Gellert immer wieder den Blick aus ruhigen, blauen Augen, der auf ihm lag. Er verkniff sich ein Grinsen. Also war es auch für Albus kaum möglich, den Blick von ihm zu nehmen.
„Könntest du das bitte lassen?"
„Ich weiß nicht, was du meinst!", erwiderte Albus und spielte damit Gellerts eigene Waffe gegen ihn aus.
Nun verzog sich Gellerts Mund doch zu einem Grinsen. Mit einer kleinen Bewegung seines Fingers ließ er den Rotwein ihre Gläser auffüllen.

Albus war es nicht möglich, seinen Blick von Gellert Grindelwald zu nehmen, selbst während dem Essen. Er beobachtete, wie graziös sich die Hand um das Besteck schloss, wie anmutig er das Essen zu seinem Mund führte, wie weich sich die roten Lippen um die silberne Gabel legten und wie sich die Augen bei jedem Bissen kurz genießerisch schlossen.
Begehren flammte in Albus auf und Hitze stieg in ihm auf. Noch nie hatte er jemanden so verführerisch essen sehen. Merlin, er war diesem Mann verfallen!
Albus Augen weiteten sich erstaunt, doch sofort wurde es von Glück abgelöst als er das Dessert erkannte. Er suchte in Gellerts Augen nach einer Emotion, einem Hinweis, dass er sich nicht täuschte.
Doch auf dem kleinen Teller vor ihm befand sich tatsächlich ein Himbeertörtchen!
Der helle Teig, gekrönt von einer Himbeere in Schlagsahne und höchstwahrscheinlich gefüllt mit warmer Himbeercrème.
Albus Augen fingen an zu leuchten als er in das Törtchen hineinbiss und der warme Geschmack der Himbeeren - seiner Lieblingsfrucht - breitete sich in seinem Mund aus. Merlin, diese Törtchen waren GÖTTLICH!
„Es scheint, dass sie dir schmecken, Albus!", sagte Gellert mit dunkler Stimme.
Albus errötete und blickte verlegen auf seinen Teller.
„Danke. Gellert.", sagte er leise.
„Komm. Gehen wir in einen bequemeren Raum."
Einladend hielt Gellert ihm seine Hand hin nachdem er den Tisch umrundet hatte.
Kurz zögerte Albus. Er liebte Gellert zweifellos, doch konnte er ihm auch vertrauen?

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