Verlust

681 38 12
                                    

"Du hattest Schmerzen, ich konnte deine Schreie hören", Ahsoka versuchte ihrer Mutter zu erzählen, was sie gesehen hatte. Diese runzelte verwirrt die Stirn.

"Mir ist nichts passiert, Ahsoka", sagte sie und legte lächelnd den Kopf schief.

"Dann zeigen deine Visionen die Zukunft", ertönte eine Stimme hinter Ahsoka. Anakin hatte das Haus wieder betreten und stellte sich, die Hände hinter seinem Rücken ineinander gelegt, neben seine Schülerin. "Wir werden hier bleiben und Euch beschützen."

Zahra blickte von Anakin zu Ahsoka, welche nickend zustimmte. "Na schön. Dann braucht ihr wohl etwas zum Schlafen." Sie erhob sich von dem kleinen Holztisch und führte die beide eine schmale Treppe hinauf. Bei jedem Schritt knackte das Holz unter ihnen.

Sie wies in ein kleines Zimmer, in dem lediglich zwei Betten, ein Schrank und Kommoden standen. Ahsoka blickte zu ihrem Meister, welcher ihren Blick jedoch nicht erwiderte, sondern sich an ihre Mutter wandte. "Vielen Dank."

Schon betrat er den Raum und sah sich um. Ahsoka drehte sich zu ihrer Mutter und lächelte dankend.

"Es ist schön wieder jemanden im Haus zu haben", flüsterte Zahra und legte eine Hand auf die Schulter ihrer Tochter. Ahsoka wusste, was sie damit meinte. Ein trauriger Ausdruck machte sich auf ihrem Gesicht breit.

Zahra hatte, seit ihr Mann gestorben war, alleine in diesem Haus gelebt. Es war ein schönes Gefühl, die Nacht hier draußen in den Bergen nicht alleine verbringen zu müssen.

"Gute Nacht", sie strich mit ihrem Finger leicht über Ahsokas Schulter, lächelte noch einmal und verschwand dann selbst hinter einer der Holztüren.

Ahsoka schloss die Tür und wandte sich zu Anakin, der an einem der zwei Fenster stand und die Aussicht auf das Tal genoss. Ahsoka stellte sich neben ihren Meister.

"Und?", durchbrach seine Stimme die Stille, "Wie fühlst du dich?"

Ahsoka nickte, "Gut." Sie ließ ihren Blick über Anakins Gesicht wandern.

"Wieso tust du das?", fragte sie, worauf Anakin sich zu ihr drehte. "Wieso bleibst du mit mir?"

Anakin seufzte leicht und setzte sich dann auf eines der Betten. "Erinnerst du dich, was ich zu deinen Visionen gesagt habe?"

Ahsoka nickte, nahm ihren Blick jedoch nicht von ihm, "Ihr habt eine wichtige Person verloren."

"Meine Mutter." Er blickte stur auf den braunen Holzboden, und kämpfte mit seinen Gedanken, die ihn zurück zu dem Hass brachten, den er damals gefühlt hatte.

Betroffen sah Ahsoka ihn an und setzte sich dann gegenüber von ihm, auf das andere Bett. "Das... das tut mir leid."

Anakin schüttelte den Kopf, doch hob ihn dabei und sah zu ihr. Ihre großen blauen Augen sahen ihn eindringlich an. Wenn er ihr erzählen würde, was er danach getan hatte, würde sie ihn vermutlich nie wieder so ansehen.

"Ahsoka", Anakin schluckte kräftig, "meine Mutter starb in meinen Armen."

Traurig senkte nun Ahsoka den Kopf, sie konnte sich kaum vorstellen, wie er sich gefühlt haben muss.

"Ihre Entführer, ich habe sie alle umgebracht."

Überrascht blickte seine Schülerin ihn wieder an. Doch nachdem sie ihren Meister eine Weile betrachtet hatte, sah sie, dass er Reue empfand. Ihn zerstörte es, was er damals getan hatte, doch er konnte es nicht mehr rückgängig machen. Seitdem lastete es auf ihm, wie eine lebenslängliche Bürde.

"Ich konnte sie nicht retten", durchbrach seine Stimme erneut die Stille. Nun verstand Ahsoka auch, wieso Anakin solche Verlustängste hatte. Und wieso es ihm so wichtig war, jeden zu beschützen. Er fühlte sich, als hätte er versagt und das wollte er nie wieder. "Anakin?"

Er hob seinen Kopf und seine hellblauen Augen trafen auf ihre. Ahsoka lächelte ihm zu. "Aber du hast mir geholfen, meine Mutter zu retten. Dafür danke ich dir."

Anakin versuchte zu lächeln und nickte ihr zu. Es schien als könnte er sich langsam selbst verzeihen, dass er damals versagt hatte. "Danke, Ahsoka."

"Natürlich, Anakin."

~~~

Sooo wie fandet ihr das Gespräch zwischen Anakin und Ahsoka?
Der erste richtige Anisoka Moment. ^-^
Lasst gerne ein Sternchen oder einen Kommentar da!

Schaut unbedingt bei HannaTano vorbei!

VisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt