Trennung

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Anakin, der von Ahsoka nichts mehr gehört hatte, seit sie zur Befragung der Gefangenen gegangen war, befand sich auf dem Weg zu Padmé.

Er hatte sein letztes Gespräch mit ihr nicht vergessen, weshalb er nervös an seiner Tunika zupfte.

Als er in dem Apartment ankam, saß Padmé bereits gedankenverloren auf dem Sofa. Er setzte sich neben sie, erst dann blickte sie auf und sah ihm direkt in die Augen. Trauer füllte ihr Gesicht. Ihm war zuvor nie aufgefallen, wie unglücklich sie schien.

"Anakin, ich habe nachgedacht", ihre Stimme klang brüchig, als fiel es ihr schwer, zu sprechen.

Sie wartete nicht darauf, dass Anakin reagierte, sondern sprach einfach weiter, "Andere verheiratete Menschen haben alles, was wir nicht haben", sie sah enttäuscht zu Boden, "was wir nie haben werden."

Nun war es Anakin, dessen Gesicht voller Angst lag, "Was willst du damit sagen?"

"Wir haben von Anfang an gesagt, dass es ein Fehler sein könnte", Padmé sah Anakin fest in die Augen und sofort wurde ihm klar, was sie ihm sagen wollte.

"Es tut mir leid, dass ich dich belogen habe-"

"Es ist nicht nur das", unterbrach sie ihn, während sie sich von dem Sofa erhob, "unsere Beziehung ist auf Lügen und Täuschung aufgebaut."

Anakin wandte den Blick von ihr ab und sah aufgewühlt zu Boden. "Padmé, tu' das nicht."

"Akzeptier' es, Anakin, keine Beziehung kann so etwas überleben", sie drehte sich zu ihm um und blickte ihn mit ihren braunen Augen an. "Ich bin nicht mehr glücklich."

Anakin starrte ihr ungläubig entgegen, immer noch zu geschockt, um zu antworten. Seit ihres letzten Gesprächs, hatte er selbst nachgedacht. Vieles hatte sich geändert.

"Ich sehe keine Zukunft für eine Senatorin und einen Jedi-Ritter", sagte Padmé mit trockener Stimme und wandte sich zum Gehen. "Es ist das Beste, wenn wir das beenden."

Nun erhob sich Anakin von dem Sofa, doch er brachte immer noch kein Wort hervor.

"Tut mir leid, Anakin", sie drehte sich noch einmal zu ihm um und blickte ihm direkt in die Augen. "Verlier' dich nicht."

Dann wandte sie sich zum Gehen und ließ Anakin mit seinen Gedanken alleine.

-

"General Skywalker?", tönte die Stimme von Rex plötzlich aus seinem Comlink, "General, es ist ein Notfall!"

Immer noch wie versteinert hob Anakin langsam seinen Arm und antwortete Rex, "Was gibt es, Captain?"

"Commander Tano ist aus dem Gefängnis ausgebrochen", erklärte Rex. "Ihr solltet sofort herkommen."

Anakins Augen weiteten sich, "Ausgebrochen?"

Ahsoka wollte lediglich Letta befragen. Wann war sie selbst zur Gefangenen geworden?
Niemand hatte ihm Bescheid gegeben.

"Ich bin unterwegs!", ohne weiter zu zögern, sprang er in den Speeder, den er am Balkon des Apartments der Senatorin geparkt hatte.

Die Wut kochte in ihm hoch, während er mit voller Geschwindigkeit zum republikanischen Gefängnis flog.

Wieder wurden ihm Informationen vorenthalten und er wurde nicht davon unterrichtetet, dass sein eigener Padawan gefangen genommen wurde.

Was war nur mit ihr geschehen?

-

Im Gefängnis herrschte Unruhe, viele Klone patrouillierten bereits und suchten nach Ahsoka.

Anakin landete seinen Speeder und ging direkt auf Commander Fox zu. "Was ist passiert?", fragte er mit finsterer Stimme, immer noch voller Wut.

"Commander Tano wurde wegen Mordes an Letta Turmond festgenommen", antwortete Commander Fox.

Anakin schüttelte ungläubig den Kopf, während der Klon ihm den Aufruhr erklärte, "Commander Tano ist ausgebrochen. Sie hat drei Klone getötet, ist bewaffnet und gefährlich."

Nun schaltete sich Rex ein, der neben seinem General stand, "Ich kenne Commander Tano, sie würde so etwas niemals tun."

"Wo wurde sie zuletzt gesehen?", fragte Anakin aufgebracht an Commander Fox gewandt.

"Ich habe bereits den Sicherheitsdienst informiert. Der gesamte Stützpunkt wird durchsucht", antwortete Rex stattdessen.

Plötzlich piepte der Comlink des Commanders, "Die Verdächtige wurde im Ostflügel gesichtet!"

Anakin war der Erste, der los rannte. Doch bevor er in den Ostflügel bog, blieb er stehen und schloss seine Augen, um sich zu sammeln. Die Macht durchströmte ihn.

Er spürte Ahsokas Angst und ihre Unruhe ganz deutlich. Das alles erschütterte sie unglaublich.

Wie ein Magnet zog es ihn in den Westflügel. Natürlich war sie inzwischen nicht mehr dort, wo die Klone sie gesichtet hatten.
Er folgte seinem Gefühl durch das Gefängnis.

-

Nachdem einige Klone unter ihr vorbei gerannt waren, sprang Ahsoka aus dem Lüftungsschacht in den Gang.

Die grauen Wände wirkten bedrückend, doch sie war erst einmal in Sicherheit, da alle Klone im Ostflügel nach ihr suchten.

"Ahsoka?"

Sie schreckte zusammen und wirbelte herum. Anakin stand am anderen Ende des Flures und kam langsam auf sie zu.

"Anakin", erwiderte sie außer Atem als sie ihren Meister erblickte. Plötzlich füllte Wärme ihre Brust und dennoch überkam sie kurz darauf die Enttäuschung, "Ihr habt nicht mal versucht mir zu helfen!"

"Ich wusste nicht, was passiert ist!", entschuldigte er sich, worauf Ahsoka ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen betrachtete.

Anakin kam weiter auf seine Schülerin zu, "Mir wurde nichts gesagt."

Ahsoka sah ihm traurig entgegen, sie realisierte noch immer nicht, was gerade passierte, "Ich bin nicht schuldig, Anakin."

"Ich glaube dir, Ahsoka", sagte er sofort und kam ihr weiter entgegen, "aber wir müssen deine Unschuld beweisen."

"Nicht, indem ich zurück gehe", erwiderte sie und machte einige Schritte zurück. "Niemand wird mir glauben!"

Insgeheim wusste Anakin, dass seine Schülerin recht hatte, doch er sah keinen anderen Weg.

"Anakin, dieses Mal müsst Ihr mir vertrauen", sagte sie und blickte in seine blauen Augen. Sie spürte den Zwiespalt und die Wut in ihm.

"Ich vertraue dir, Ahsoka."

Ein trauriges Lächeln huschte über ihren Mund, dann wandte sie sich von ihm ab und rannte davon.

Kurz darauf stürmten einige Klone an ihm vorbei, hinter ihr her. Doch Anakin blieb einfach stehen und sah ihr nach. Die Gefühle in ihm wüteten. Er war nicht bereit nach Padmé auch Ahsoka zu verlieren.

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Heute ein extra langes Kapitel! Wie fandet ihr die Trennung?
Und was sagt ihr zu der geänderten Flucht Ahsokas?
Ich fänds schön, eure Meinung zu hören. ^-^

Lasst mir gern ein Sternchen da!

Und schaut bei meinem Schreib-Buddy vorbei: HannaTano

VisionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt