Ein leises Schluchzen. Dann ein weißer Lichtblitz. Ahsoka sah sich selbst, auf dem Boden knieend, ihre leblose Mutter in den Armen.
"Nein!" Ahsoka fuhr nach oben und saß kerzengerade in ihrem Bett.
Wieder eine Vision.
Ihr machte es Angst, dass sie genau den Erzählungen ihres Meisters entsprach."Ahsoka?", murmelte eine leise Stimme neben ihr. Anakin erhob sich langsam und sah sie verwirrt an.
"Ja, alles gut", sagte sie schnell, doch so einfach war ihr Meister nicht zu täuschen.
"Du hattest wieder eine Vision, oder?"
Ahsoka nickte leicht. "Ich habe gesehen, wie sie in meinen Armen starb."
Sofort schüttelte Anakin den Kopf, "Das wird nicht passieren. Das verspreche ich dir."
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Die Sonnenstrahlen, die durch die Fenster schienen, weckten die beiden Jedi sehr früh. Es war ein wunderschöner Tag auf Shili. Die Sonne schien, es war warm und die Luft war frisch.
Doch Ahsoka spürte, dass etwas auf sie zu kam. Es war die Ruhe vor dem Sturm.
"Ahsoka, ist alles in Ordnung?", fragte Anakin, der merkte, dass seine Schülerin abwesend war.
Ahsoka nickte darauf lediglich und sah wieder zu dem Dorf im Tal hinunter. Sie wollte ihren Blick nicht abwenden, sie hatte zu große Angst, ihr Volk nicht beschützen zu können.
"Du musst mal eine Pause machen, Snips", meinte Anakin, der sich um seine Schülerin sorgte. "Komm, wir schauen uns Shili mal bei Tageslicht an."
Anakin streckte ihr die Hand entgegen und lächelte ihr zu. In Ahsoka machte sich ein warmes Gefühl breit. Sie warf einen letzten Blick zu dem Dorf hinunter und ergriff dann die Hand ihres Meisters.
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Gemeinsam liefen sie durch das hohe Turu-Gras und wärmten sich in der Sonne.
"Ich wusste nicht, wie schön Shili ist", schwärmte Anakin. Dabei dachte er an Naboo und die Zeit, die er damals mit Padmé dort verbracht hatte. Konnte es sein, dass ihm die Zeit mit Ahsoka auf Shili ebenfalls so gefiel?
"Ja, es ist wunderschön", stimmte Ahsoka zu und strich mit ihrer Hand über das hohe Gras.
Anakin betrachtete Ahsoka. Er hatte sie selten so glücklich gesehen. Durch die Begegnung mit ihrer Mutter, hatte Ahsoka eine tiefere Verbindung zur Macht entwickelt. Und auch Anakin durchströmten Glücksgefühle. Er würde alles dafür geben, dieses Mal nicht zu versagen. Sie würden Ahsokas Mutter beschützen.
Plötzlich ertönte ein lauter Knall. Sofort wirbelte Ahsoka herum und starrte Anakin mit aufgerissenen Augen an. Dann rannte sie los, an Anakin vorbei, zurück zu dem Haus ihrer Mutter.
An dem Haus angelangt, stellte sie erleichtert fest, dass das Haus nicht angegriffen wurde. Ahsoka blickte in das Tal hinab und sah einige Häuser in Flammen stehen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Togruta rannten in ihre Häuser oder wurden in einen aussichtslosen Kampf mit vermummten Gestalten verwickelt.
"Wir müssen ihnen helfen!", rief Ahsoka aufgewühlt, als Anakin neben ihr zum Stehen kam und ebenfalls den Kampf im Tal sehen konnte.
"Dann los", stimmte ihr Meister zu und sprang mit großen Sprüngen Stück für Stück hinunter ins Tal. Sofort folgte Ahsoka ihm. Unten angelangt rannten sie nebeneinander auf das Dorf zu.
"Sie wissen nicht, dass Jedi anwesend sind. Wir können den Überraschungsmoment nutzen", sprach Anakin zu seiner Schülerin, kurz bevor sie in der Mitte des Dorfes ankamen.
Um sie herum waren nur Schreie zu hören. Viele Häuser brannten bereits nieder. Ahsoka sah eine in schwarze Stoffe eingehüllte Person auf den Stammesältesten losgehen und rannte sofort vor den alten Togruta.
"Kein Stück weiter!", warnte Ahsoka die Gestalt vor ihr. Diese lachte kurz hämisch und holte zu einem kräftigen Schlag aus. Ohne zu zögern hob Ahsoka den Angreifer mit der Macht an und schleuderte ihn zurück, gegen eine Hauswand.
Die Gestalt richtete sich mühsam wieder auf und klopfte sich den Dreck vom Körper. "Jedi!", warnte sie ihre Komplizen und zeigte auf Ahsoka.
Ahsoka zückte ihre beiden Lichtschwerter und fuhr sie aus. Ein kurzer Blick zu Anakin verriet ihr, dass er ebenfalls sein Schwert ausfuhr.
"Es wäre klug zu verschwinden", mahnte Ahsoka mit sicherer Stimme und richtete ihre grüne Klinge direkt auf die Gestalt vor ihr.
Abwehrend hob der Angreifer seine Hände. Ahsoka hätte ihn packen und abführen können, doch plötzlich durchfuhr sie ein ungutes Gefühl. Ihr Blick schnellte zu dem Berg auf dem das Haus ihrer Mutter stand. Das kleine Holzhaus stand in Flammen und pechschwarzer Rauch stieg in den hellblauen Himmel.
Ahsokas Augen weiteten sich. Sofort ließ sie die Gestalt stehen und rannte los.
"Ahsoka!", rief Anakin, der sie wegrennen sah. Er ließ seinen Blick die Berge hinauf gleiten und erkannte, weshalb Ahsoka den Kampf im Dorf hinter sich ließ. Ihre Mutter wurde angegriffen. Er sah, wie seine Schülerin so schnell wie noch nie den steilen Weg überwand, dann verschwand sie hinter dem Hügel, hinter dem das Haus stand.
Er konnte sie nicht im Stich lassen, er hatte ihr versprochen, dass ihr nicht das selbe passieren würde, wie ihm.
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Whoop! Es geht voran. Hab die Schreibblockade überwunden, obwohl ich immer noch nicht weiß, wie lang dieses Buch eigentlich werden soll. ^^
Habt ihr 'ne Meinung dazu?
Lasst sie mich gerne in den Kommentaren hören!
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Visions
FanfictionAhsoka Tano wird von Albträumen, die sich als Visionen entpuppen, geplagt. Als diese Träume immer schlimmer werden, vertraut Ahsoka sich ihrem Meister Anakin Skywalker an. Dieser erinnert sich an die Visionen, die er von seiner Mutter hatte, kurz be...