Als ich aus dem Auto stieg und vorsichtig aufstand- es war ungewohnt für mich auf hohen Schuhen zu laufen- und die Tür hinter mir schloss, sah ich mich um.
Die Party fand draußen direkt neben einem großen Wald statt. Das Grundstück war markiert durch eine Reihe von leuchtend, bunten Lampions, die an einer Schnur über unseren Köpfen hing. Den Eingang konnte man durch die Luftballonmassen erkennen, die da herum schwebten.
Links vom Eingang stand ein Buffet, das sich unter dem Gewicht von gefühlt tausend Snacks und Getränken- natürlich auch Alkohol, den sogar ich mit meinem ungeübten Blick erkennen konnte, bog. In der Mitte war eine riesige Tanzfläche aufgebaut, in dessen Ecken Boxen standen, aus denen laute Musik dröhnte. Es tanzten schon viele Jugendlichen in Kathis und meinem Alter ausgelassen, auch wenn die Party erst kurz am Laufen war- wenn man Kathi Glauben schenken wollte.
Rechts standen ein paar Tische, um die herum die meisten Leute standen. Gerade als ich den Mund öffnen und nach dem Grund fragen wollte, erkannte ich ihn. Dort war das Footballteam mit seinen Cheerleader-Freundinnen.
Kathi lächelte und ich sah sie mit schief gelegtem Kopf an. Da lösten sich zwei Gestalten, wobei der eine sich erst von einer Blondine trennen musste, die förmlich an ihm zu kleben schien. Ekelhaft.
Zielstrebig kamen sie auf uns zu und ich konnte nur einen von ihnen sehen, weil sie hintereinander liefen. Er war groß, hatte honigblonde Haare und grün-blaue Augen und ein strahlendes Lächeln. Er war groß, gut gebaut und muskulös. Seine Augen fingen an zu strahlen, als er Kathi sah. Als er sie erreicht hatte, drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. Hey Babe!
Kathi grinste noch mehr und küsste den Jungen. Hey Toby! Aha. Das war also der berühmte Quarterback Toby. Der beste Freund von... Drew! rief Kathi.
Erst jetzt wandte ich den Kopf und blickte in strahlend grüne Augen, die mich gerade ansahen. Willst du uns nicht deine neue Freundin vorstellen? fragte Drew, Kathis Bruder der Football-Gott.
Ich blinzelte und sah Drew geradewegs an. Zum ersten Mal sah ich ihn aus der Nähe und verstand, wieso sich ihm jedes Mädchen freiwillig hingab, obwohl es wusste, dass sie in zwei Wochen abgelöst werden würde.
Toby und Drew konnten nicht unterschiedlicher sein. Drew hatte dunkle Haare, die ihm strubbelig ins Gesicht fielen. Seine Augen hoben sich strahlend von seinem dunkleren Teint ab. Seine Statur war muskulös, aber nicht zu sehr aufgepumpt, sondern genau richtig. Unter dem engen Hemd, das er trug, zeichneten sich leicht die Konturen eines ausgeprägten Six-Packs ab.Doch mein Blick wurde unterbrochen als ich spürte, wie sich nun die komplette Aufmerksamkeit von Drew auf mich richtete. Meine Beine wurden weich und plötzlich fuhr mein Magen Achterbahn und ich konnte es gerade noch unter drücken, zu schwanken, weil meine Beine mich nicht mehr tragen wollten. Ich hob den Blick und sah noch einmal in seine Augen, die mich unverwandt ansahen. Sie strahlten grün, aber nicht nur grün, sie waren an den Rändern schwarz und in seiner Iris befanden sich goldene und blaue Sprenkler. Doch obwohl sie strahlten, fehlte etwas. Freundlichkeit und Lebenslust. Dabei sollte man doch meinen, dass man als Football Gott allen Grund dazu gehabt hätte. Dennoch konnte ich keinen Funken davon entdecken und irgendwie kam mir das teuflisch bekannt vor, doch ich kam nicht drauf woher.
Erneut blinzelte ich und sah Kathi an. Sie, Toby und Drew sahen mich an, als würden sie auf etwas warten: W..Was? stotterte ich. Kathi grinste und hakte sich bei mir ein: Entschuldigt Jungs. Sophie ist so viel Testosteron nicht gewohnt. Wir gehen uns jetzt was zu Trinken holen.
Sie schliff mich mit, während ich immer noch total verwirrt war, denn weder mein Kreislauf, mein Gehirn noch meine Beine wollten mitspielen. Meine Gedanken kreisten nur noch um Drews Augen und wie er mich angesehen hatte, mein Kreislauf war geplättet von seinem Aussehen, meine Beine konnten dem Chaos nicht standhalten und mein Herz überschlug sich. Zusammenfassend: Ich war vollkommen überwältigt. Dass ich so auf eine Person reagieren konnte war mir vollkommen neu und dementsprechend überfordert war ich.

DU LIEST GERADE
Moonshadow
FantasyEine Geschichte über drei Freundinnen auf der High School die, neben den alltäglichen Dramen, erkennen müssen, dass sie Teil einer Geschichte sind, die viel größer ist als sie selbst erahnen können. ==== Mein Herz fing wieder an zu rasen und langsam...