14. Kapitel - Oh.Mein.Gott!

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Drew und ich betraten die Aula, wobei wir unsere Hände vorher gelöst hatten. Zunächst bemerkte uns niemand da alle schon seltsamerweise auf der Bühne standen und eifrig probten. James, der ja Benvolio spielte war in eine Diskussion mit Julie vertieft. Sie war ein leicht pummeliges, nettes und aufgewecktes Mädchen das eine Stufe unter mir war. In der Zeit hier hatte ich sie lieb gewonnen, denn sie hatte von Anfang an mit mir geredet und nicht erst als ich durch Kathi bekannt wurde.

Sie bemerkte uns als erstes, indem sie sich von James abwand, der sich anscheinend wieder einmal wiederholte und entdeckte mich und Drew auf die Bühne zu gehend. Lächelnd winkte sie mir zu, was ich mit einem leichten Lächeln beantwortete. Zu mehr war ich nicht im Stande, denn die Vorstellung gleich Drew zu küssen, war einfach zu...ja wie soll man es sagen? Groß? Absurd? Grotesk? Irrsinnig? Mein Gehirn konnte es einfach nicht fassen, dass meine Lippen Drews berühren würden. Gleichzeitig war mein Herz außer sich, das es wie wild schlug und das Gefühl kaum noch erwarten konnte. Mein blödes Gewissen konnte mal wieder nicht die Klappe halten und sagte in einer Art Dauerschleife immer wieder das ich mir nichts auf den Kuss einzubilden hatte und es einfach nur ein Kuss war, der nichts weiter bedeutete, aber mein Herz war einfach zu naiv und beteuerte immer wieder das Drew durch diesen Kuss endlich seine Liebe zu mir bewusst werden würde.

Hatte ich schon erwähnt das mein Herz naiv ist?

Nervös setzte ich mich hin und beobachtete den Zeiger wie er, zäher als Kaugummi, langsam weiter auf der Uhr voran schritt.

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Als wir schließlich noch eine Halbe Stunde Unterricht hatten und auf die Bühne gerufen wurden, war die Kulisse die folgende: Wir standen in meinem - also Julias- Zimmer und Drew sah sich Fotos an, die überall an den Wänden hingen. Meine Figur lehnte sich auf der anderen Seite des Zimmers am Schreibtisch an.

Und was war da? Drew war vollkommen in seine Rolle eingetaucht und sah mich jetzt an, als wäre ich das Mädchen das er nicht daten dürfte, er dennoch begehrte.

Da waren Maria und ich im Mittelmeer schwimmen. Ich lächelte als ob ich mich an etwas vergangenes erinnern würde und Drew sah nur kurz zu mir, um sich danach wieder ab zu wenden. Nach ein paar Minuten kam Drew schließlich zu mir ans andere Ende des Zimmers und ich merkte, wie mein gesamter Körper sich verspannte, als Drew näher und näher kam. Mein Herz fing wieder an zu rasen und langsam machte ich mir Sorgen, wie lange mein Körper das noch aushalten würde, als Drew seinen Text weiter sagte:Du bist ein unglaubliches Mädchen. Ich habe noch nie jemanden wie dich kennengelernt. Drew sah mir in die Augen und fing an mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen. Ich musste nichts sagen und auch gar nicht schauspielern denn in meinem Skript stand das ich total verschüchtert und verunsichert sein sollte. Genau das war ich grade, denn so wie Drew mich ansah, viel es mir schwer den Gedanken, das Drew alles ernst meinte und nicht nur sagte weil es so sein Text vorsah, zu verdrängen. Er kam noch einen Schritt länger und meine Muskeln versteiften sich noch mehr, als Drew unsagbar sanft eine Hand auf meine Wange legte und mit dem Daumen darüber strich. Dann legte er seine andere Hand auf meine Hüfte und zog mich langsam zu ihm. Ich ließ mich ziehen und legte meine Hände auf seine Brust, weil ich noch so vage im Kopf hatte, dass das genau das war, was ich gerade tun sollte. Ich sah zu ihm hoch und konnte an nichts anderes denken als seine Augen, die zum ersten mal seid ich sie kannte, völlig offen waren und ich etwas erkennen konnte, was mir völlig unmöglich schien. Leidenschaft.

Doch dann hörte alles Denken auf, weil Drew sich zu mir herunterbeugte und unfassbar sanft seine Lippen auf meine Lippen legte. Sie waren weich und warm. Im Gegensatz zu meinen, die kalt waren, aber zusammen ergaben sie eine unglaubliche Mischung. Alles rückte in weite Entfernung, während ich vergaß das wir gerade in der Schule waren und ein Theaterstück probten. Das Einzige, was noch wichtig war, war Drew der mich noch näher zu sich zog. Einem Instinkt folgend, schlang ich meine Arme automatisch um seinen Hals, während Drew seine beiden Hände nun auf meinen Hüften hatte. Seine Lippen bewegten sich langsam auf meinen, woraufhin mich Euphorie überflutete und sich mit Begierde nach Drews Lippen, die sich wie gemacht für meine auf meinen bewegten. Meine Hände fuhren durch Drews perfekt verwuschelte Haare, während er seine Hände immer weiter meinen Rücken hochwandern lies.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 30, 2017 ⏰

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