07:00

563 34 13
                                    

~ drei Monate später ~

Es war wieder alles "okay" zwischen dem Trio. Jimin hatte sich wieder eingekriegt und hatte sich mit der Beziehung zwischen den Alphas abgefunden. Jedenfalls sollte es für Jungkook den Anschein haben. Jeden Monat, wenn Jimin in seiner Brunst war, rief er Taehyung an und bettelte ihn an, seinen gieriges Loch aus zu füllen. Der ahnungslose Kookie wusste von alledem nichts und hätte auch nie in Betracht gezogen, dass sein bester Freund und sein fester Freund hinter seinem muskulösen Rücken etwas am Laufen hätten. Doch allerdings ist ihm eine Kleinigkeit aufgefallen. Manchmal, wenn auch nicht sehr offensichtlich, vor allem nach Jimins Brunst, waren sich der Omega und Taehyung ziemlich nahe. Erst hatte Jungkook es nie wirklich gemerkt, aber dann hatte er die Sache etwas mehr analysiert.

Er kam dennoch schnell zu dem Entschluss, dass dies nichts zu bedeuten hatte. Er liebte Taehyung und Taehyung liebte ihn. Es war alles perfekt und sie hatten guten Sex, also warum sollte der Alpha sich Sorgen über solche unsinnigen Dinge, wie eine Affäre machen? Vielleicht, weil er sich wirklich ernsthafte Sorgen drüber machen sollte.. Doch was sollte er groß tun? Er war verliebt und da will man an solche Sachen nicht denken. Trotzdem, tief im Inneren hatte Jungkook so ein komisches, mieses Gefühl. Jimin war Taehyung immer sehr nahe, vor allem wenn der andere Alpha unmittelbar vor ihnen stand. Jimin lachte viel mit Taehyung und sah ihn mit diesen verliebten Augen an. Er berührte ihn auch viel öfter, als er es vor dieser kleinen Auseinandersetzung getan hatte.

Jungkook merkte, dass ihm das nicht gefiel, er war eifersüchtig und wie er das war. In diesem Punkt kam sein versteckter dominanter Alpha aus ihm heraus. Er hasste es, wie die Pest, wenn jemand das anfasste, was ihm gehörte und wenn jemand mit seinem Freund so umging, als wäre er so einfach zu haben. Es machte ihn nicht nur eifersüchtig, sondern auch wütend.

Heute war der Tag, an dem Jungkook seinen Freund mal ein bisschen zur Rede stellen wollte. Er würde nicht sagen, dass er Taehyung nicht vertrauen würde. Nein, er würde lediglich sagen, dass er nur einer Vermutung, seinem Bauchgefühl, seinem Instinkt nachgehen will. Jimin war heute, warum auch immer nicht in de Schule das passte dem Alpha gerade ganz gut, so wartete er auf seinen Freund, um mit ihm nach Hause zu gehen. Kookie musste nicht lange warten, da kam sein Alpha auch schon aus dem Schulgebäude gestürmt, rüber zu Kookie und küsste ihn lächelnd. Kookie erwiderte glücklich und nahm die Hand des Alphas.

In einer angenehmen Stille gingen sie Hand in Hand durch die Straßen, es war aber doch eine leichte Prise der Anspannung in der Luft, bis der Jüngere das Wort in den Mund nahm. "Du.. Taehyungie..?", der Alpha sah fragend zu seinem Freund. "Ja?", schüchtern und unsicher drüber, wie Jungkook anfangen sollte, sah er wieder auf den Boden. Das tat er immer, wenn er nicht in das Gesicht seines Gesprächspartners sehen konnte, er schien einen besonderen Draht zu seinem geliebten Boden zu haben, er gab ihm die Ruhe und den Komfort, den Taehyung ihm gerade nicht geben konnte. "Naja.. a-also ich muss dich da mal was ernstes fragen.", unsicher sah er Taehyung wieder an. "Also.. ich kann mich auch gewaltig irren, aber ich habe das Gefühl, dass seitdem es Jimin wieder besser geht, dass ihr beide euch irgendwie sehr Nahe gekommen seid..", wieder sah er auf den Boden und Taehyung hörte ihm nur aufmerksam zu.

"Also, was ich damit sagen will ist, dass es mir nicht gefällt, wie er dich ansieht, dich berührt und vor allem, wie er mir das Gefühl gibt, dass er dich mir wegnehmen will.. ich meine, er ist ein Omega und du ein Alpha und ihr könntet einen Draht zueinander aufbauen, der viel stärker ist, als unserer jemals sein könnte.. Weißt du? Ich habe einfach Angst..", jetzt war es raus und Jungkook fühlte sich erleichtert aber auch unwohl zugleich, er konnte einfach nicht einschätzen, was Taehyung nicht sagen würde, ihm machte die nicht vorhandene Antwort Angst, große Angst.

Taehyung war kurz wie versteinert von diesem Geständnis, doch er versuchte es so gut, wie es ging zu überspielen. Hatte er etwas gemerkt? Hatte Jimin ihm was gesagt? Hatte ich einmal nach Omega gerochen? Scheiße! Die Gedanken und die Schuldgefühle schwirrten dem Alpha durch den Kopf und gaben ihm ein furchtbares Gefühl. Er wusste nicht so recht, was er sagen sollte, denn die Wahrheit konnte er ihm, so schwer es auch war, auf keinen Fall gestehen. Das könnte Taehyung nie über's Herz bringen. Das, was zwischen ihm und Jimin wahr, sollte auf ewig ein dunkles Geheimnis nur zwischen ihnen bleiben, wovon niemand erfahren darf und wovon niemand erfahren wird. Niemals.

Nach kurzem schweigen blieb Tae stehen und sah seinen ängstlich aussehenden Freund an. Dieser blieb auch stehen. "Da ist nichts, Kookie. Jimin ist nur glücklich, dass es ihm besser geht und, dass wir ihn nicht vernachlässigen. Ich glaube du steigerst dich da ein bisschen zu sehr rein Baby, hm?", langsam nickte der jüngere Alpha und sah ihn an. Taehyung wuschelte ihm durch die weichen Haare. "Küss mich", sagte Jungkook so tot ernst, dass es Taehyung schon wieder zum schmunzeln brachte. "Immer doch, mein Hübscher~", dieser beugte sich zu seinem Alpha und küsste ihn so zärtlich, das er dieses Gespräch und seine Sorgen von eben schon wieder total vergaß.

Lächelnd und wieder Hand in Hand gingen die beiden nach Hause und kuschelten den ganzen Tag. Jungkook brauchte nicht dringend Sex in seiner Beziehung, er war glücklich, wenn er einfach nur Taehyungs Nähe beim Kuscheln genießen konnte. Dennoch würde er aber nicht 'Nein' sagen, wenn sein heißer Alpha über ihn herfallen würde. Es ging ihm nur darum, dass Taehyung wusste, dass er ihn nicht nur für's Ficken haben will, sondern bei ihm sein wollte, weil er ihn vom ganzen Herzen liebte. Er hoffte sehr, dass Taehyung ihn in diesen Punkt verstand und, dass er es mindestens genauso sah.

"Ich liebe dich,Taehyungie"

"Ich.. liebe dich auch"

Als Kookie wieder alleine zu Hause war, überlegte er sich mit seiner Suchmaschine des Vertrauens (Google) ein kleines Geschenk für Taehyung. Er hatte keinen bestimmten Grund dafür, aber den musste er ja auch nicht haben, um seinen festen Freund zu beschenken, oder? Er fand einen süßen kleinen Stofftiger, der Taehyung unfassbar ähnlich sah, er musste schmunzeln und kaufte ihn sofort. Kookie suchte weiter, denn nur ein Plüschtier kam ihm etwas wenig vor. Nach ewigem Suchen fand er ein Paar Ohrringe, sie waren in einem etwas altmodischen Stil aber Taehyung liebte sowas ja, er war immerhin selbst fast ein Kunstwerk des 18. Jahrhunderts. Dies war auch eine Sache, die Jungkook an ihm liebte, seine Liebe für Kunst, Poesie und Mode. Man konnte Taehyung einfach nur lieben, es war so.

Es dauerte nur zwei Tage und die bestellten Sachen kamen bei Kookie an, sofort tat er die Schatulle mit den Ohrringen noch in ein schönes Kästchen und band dem Stofftiger liebevoll ein rotes Band mit einer Schleife um den Hals. Zufrieden steckte er die beiden Sachen in seine Tasche und machte sich auf den Weg zu Tae, dabei kam er noch an einem Blumenladen vorbei, wo er einen schönen bunten Strauß für seinen Freund kaufte und ein bisschen später seine Lieblingsschokolade. Glücklich hüpfte er zum Haus seines Freundes und holte einen versteckten Schlüssel aus dem nebenstehenden Blumentopf hervor. Taehyung hatte immer einen Ersatzschlüssel, weil er seinen anderen oft verlor oder vergaß.

Er öffnete fröhlich die Tür, doch die Freude verflog so schnell, wie sie gekommen war. Ich wusste es.. Das, was er hörte und roch, wollte er nicht hören und spüren. Es war lautes Stöhnen und das komplette Haus war getränkt mit dem Geruch eines Omegas in seiner Brunst, nein.. Es war Jimin in seiner Brunst und dieser ließ sich gerade von seinem Alpha durchvögeln. Er wollte es nicht sehen, doch seine Gedanken gaben ihm schon die schlimmsten Bilder im Kopf. Die Wut kochte in ihm, er fühlte sich dreckig und wertlos, hintergangen. Angewidert schmiss er die Sachen an die nächst beste Wand, ging raus und knallte die Tür so laut zu, dass sie fast aus den Angeln flog. Verletzt und mit gebrochenem Herzen ging er nach Hause, das war definitiv das Schlimmste, was ihm je mit einem Alpha passiert war. Er hasste es.

Er hasste sich.

To be continued.

1.390 Wörter

𝔸𝕝𝕡𝕙𝕒 | 𝓣𝓪𝓮𝓚𝓸𝓸𝓴 (Omegaverse) ᵍᵉʳᵐᵃᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt