O N E

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Frei wie die Vögel müsste man sein. Jeden Tag durch die Lüfte zu fliegen und das Gefühl der Luft zwischen den Federn spüren. Unbeschreiblich.. Ein wahrer Traum.

Der Wind ließ meine rostroten, hüftlangen und welligen Haare durch die Lüfte fliegen, während ich mit geschlossenen Augen die frische Luft einzog.

Frei von allen Sorgen müsste man sein.

Frei von all-

"Xyla! Komm sofort in die Hütte und koch etwas, du faules Gör!"

"Wozu hat man eine Verlobte, die nur untätig in die Lüfte starrt?! Tu etwas, wozu du zu gebrauchen bist!", schrie mein Verlobter und zog mich an den Haaren durch die Tür.

Mit Tränen in den Augen durch den Schmerz den ich erlitt wimmerte ich, doch viel ich schon im nächsten Moment auf den kalten und harten Boden nieder.

"Steh auf und koch endlich, du dumme Hure! Ich verhungere noch."

Schniefend stand ich auf und lief in einen anderen Raum, um dort ein feuer zu entfachen.

Zu meinem Bedauern fehlten mir einige Zutaten für die Suppe, die ich zubereiten wollte.

"Ich hole schnell ein paar Kräuter und etwas Gemüse vom Markt. Pass bitte auf das Feuer auf, was ich entfachen ließ. Ich bin bald zurück!", rief ich laut, dennoch mit etwas Vorsicht meinem Verlobten zu.

"Ja ja, geh nur und mach das du gefälligst wieder zurück kommst, sonnst weißt du was dich erwartet!", rief er überraschend ruhig aus dem anderen Raum.

Schnellen Schrittes lief ich in den Wald, auch um meinem schrecklichen Verlobten zu entkommen, dennoch hauptsächlich, um die fehlenden Kräuter zu beschaffen.

Ich hockte gerade pflückend über einpaar Kräuter, als ich ein lautes Knacken warnahm.

Verschhreckt richtete ich mich auf, um nachzuschauen, ob dort jemand war, doch erkannte ich weder Tier noch Mensch.

"Hallo?", rief ich durch die Tiefen des Waldes.

Wieder ein Knacken.

"Ist da jemand?", schrie ich nun etwas verängstigt.

Ein weiteres Knacken, dennoch viel näher.

"H-Hallo?!", schrie ich ein weiteres Mal.

"Ahhhh!!", ein blonder und attraktiver Mann kam hinter einem Baum hervor gesprungen und brüllte laut auf.

Vor Schreck viel ich auf mein Gesäß und versuchte mit Tränen in den Augen von ihm weg zu gelangen. Vielleicht war er ein Dieb.. oder noch schlimmer ein Mörder!

Er fing an zu lachen. Warum lachte er? Hatte er Vergnügen daran, mich vielleicht auszurauben oder gar zu töten?

"B-Bitte, tut mir nichts.. I-ich ha-habe nicht viel dabei, was ich Euch geben könnte.. B-Bitte..", ich weinte bitterlich, während ich schützend meine Arme vor meinem Kopf verschränkte.

Das Lachen verstummte augenblicklich.

"Oh nein, das war nicht meine Absicht. Ich hatte nur ein Vergnügen daran, Euch zu erschrecken. Es tut mir leid, falls Ihr es falsch verstanden hattet."

"S-Sie.. Sie wollen damit sagen, dass sie kein Räuber oder gar Mörder sind?", fragte ich und stand augenblicklich auf.

"Nein, nein. Nicht im geringsten, meine Schöne.", sprach er vergnügt.

Ich schaute ihm direkt in die Augen und meine Furcht um mein Leben war verblasst.

"Was fällt Euch ein?!", fragte ich ungläubig und leicht verärgert.

The Originals - kid of natureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt