𝐢𝐧𝐞𝐟𝐟𝐚𝐛𝐥𝐞. | ᴄᴀᴘᴛᴀɪɴ ʀᴇx

prolog

Das ist die Geschichte von Überlebenden in einer vom Krieg heimgesuchten Galaxie.

Überleben ist nie schön. Es ist nicht heroisch, wie sie es in Geschichten erzählen. Überleben ist dreckig. Es ist ein tränenüberströmtes Gesicht. Es ist Blut auf deinen Händen und in deinem Gesicht. Es ist Angst und Taubheit zur selben Zeit.

Man prahlt nicht damit ein Überlebender zu sein. Man will nur den Albträumen entkommen.

Ich hatte nur ein Ziel. Überleben. Um jeden Preis.

Aber so einfach war es nicht. Überleben kommt immer mit einem Preis. Man sieht Dinge. Man fühlt Dinge. Diese Dinge suchen einen heim.

Man hat Angst. Mehr Angst als man sich jemals vorstellen kann.

Diese Angst sucht einen heim.

Ich habe mir eingeredet, dass ich keine Angst vor irgendetwas hätte. Dass ich tough und herzlos war. Die Wahrheit ist, dass ich mir immer zu viele Sorgen gemacht habe und vor vielen Dinge Angst hatte. Besser gesagt, vor der Abwesenheit von Dingen.

Ich hatte Angst vor der Abwesenheit von Licht. Der Abwesenheit von Ordnung. Der Abwesenheit von Zuwendung.

Ich hatte Angst, dass mich jeder, den ich liebte, verlassen würde.

Ich hatte Angst, dass ich noch trauriger werden würde.

Traurigkeit ist nichts Schönes. Ungeachtet von dem, was einem immer erzählt wird.

Niemand wird einen retten wollen.

Hör also einfach auf Erlösung zu warten. Sie wird nicht kommen.

Das Leben ist zerbrechlich und schwankt am Ende der Welt. Traurigkeit wird einen unter sich begraben und man selbst ist der einzige Weg nach draußen.

Man muss sich selbst ausgraben, mit zerschundenen Händen und gebrochenen Fingernägeln. Blutend nach Hoffnung in dieser unversöhnlichen Welt.

Ich hatte Angst vor dieser Traurigkeit, weil nur ich mich hätte retten können und ich nicht wusste, ob ich die Kraft hätte, mich zu retten.

Es gibt also drei Dinge, die man wissen muss, bevor man diese Geschichte liest.

Ich hatte Angst.

Ich wollte nicht, dass es passiert.

Ich bereue keine einzige Sekunde von dem, was passiert ist.

Am besten sollte man aber am Anfang anfangen diese Geschichte zu erzählen. Eine Frage bleibt aber.

Wie erzählt man eine gut strukturierte Geschichte, wenn das Leben absolutes Chaos ist?