V | guilt

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Rex schulterte einen Rucksack, bevor er sich zu mir umdrehte. Er hatte seine Rüstung wieder komplett angelegt und einen Umhang übergezogen. Sein Helm lag neben ihn auf einer Kiste.

"Hast du alles?"

Stumm nickte ich. Hunter hatte mir einen Rucksack mit Rationen und Wasser, einer Decke und einem erste Hilfekoffer gegeben.

Er erwiderte mein Nicken und ging los.

"Nimmst du den Helm nicht mit?"

Mein Blick lag auf den einzigartigen Helm. Rex blieb stehen, drehte sich aber nicht um. Er schüttelte Kopf.

"Der erregt zu viel Aufmerksamkeit."

Mein Herz schlug schnell, als ich ihm folgte. Ich wagte es nicht neben ihm zu gehen, ich hielt stets etwa zwei Schritte hinter ihm mein Tempo und versuchte mein rasendes Herz zu beruhigen.

Wir waren allein. Für lange Zeit. Zum ersten Mal seit-

Ich schüttelte den Kopf um meine Gedanken zu vertreiben und konzentrierte mich auf die Natur um uns.

Vögel zwitscherten, Sonnenstrahlen drangen durch die dichten Baumkronen. Ich atmete tief ein und versuchte den Geruch für immer bei mir zu behalten.

Rex und ich schwiegen. Niemand wagte es ein Wort zu sagen. Er ging vor mir und hielt sein Tempo. Er ging schnell, fast ein bisschen zu schnell. Doch ich konnte ihn auf keinen Fall beten langsamer zu gehen.

Ich fühlte mich unglaublich schlecht. Ich konnte mir gut vorstellen, dass ich die letzte Person war, mit der er im Moment Zeit verbringen wollte. Wenn ich ihn doch-

Meine Gedanken brachen ab. Ich log mich selbst an und ich bemerkte es. Es gab nichts, was ich mir sehnlich wünschte, als wieder bei ihm zu sein. Als wieder mit ihm reden zu können. Aber das würde nicht passieren. Nie wieder. Zu viele Dinge sind geschehen, die alles verändert haben. Die uns verändert haben.

Ich wusste nicht wie viel Zeit verging, bis wir den Stützpunkt erreichten. Die metallischen Tore schimmerten im Sonnenschein. Die Hangar-Türen standen weit offen. Ein paar Regale und Rollwägen standen herum, aber sonst war alles leer.

Rex' Schritte wurden langsamer als, wir auf den Stützpunkt zugingen. Sein Blick wanderten umher. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.

Seine Schritte wurden wieder schneller und er sah sich um. Er erkundete den Hangar. Scheinbar hatten wir vielleicht genug Zeit für eine kleine Erkundungstour.

Ich machte es ihm gleich, als ich einen Stapel Papier am Boden bemerkte. Es waren Zeichnungen. Skizzen von einem Graffiti, das ich bereits gesehen habe.

Lachend hob ich die Zeichnungen auf. Eine Welle von Erinnerungen überrollte mich und mein Herz schlug schneller.

"Sieh dir das mal an."

Ich wusste nicht vorher ich den Mut hatte ihn anzusprechen. Mit wenigen Schritten war er bei mir und sah sich die Blätter an, die ich ihn in die Hand drückte.

Ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er lachte schnaubend. Mein Blick war auf ihn gerichtet, sein Blick eindeutige in Erinnerungen versunken. Seine Lippen zu einem Lächeln verzogen, ein Glitzern in seinen Augen, die Gesichtszüge entspannt. Ich kannte diesen Gesichtsausdruck. Er war glücklich. Ich hatte diesen Gesichtsausdruck schon so oft gesehen und trotzdem war er mir so fremd.

Schlagartig wurde mir bewusst wie schön er ist. Die Kante seines Kiefer, das Glitzern in seinen braunen Augen, seine blonden wirren blonden Haare. Er hatte aufgehört seine Haare zu schneiden. Er war so schön. Ein Knoten bildete sich in meinem Magen und ich zwang mich dazu den Blick abzuwenden.

𝐢𝐧𝐞𝐟𝐟𝐚𝐛𝐥𝐞. | ᴄᴀᴘᴛᴀɪɴ ʀᴇxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt