Kapitel 20 - Do you want to go to the seaside?

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Die nächsten Tage erzähle ich allen, dass ich krank bin. Und so fängt der Heilungsprozess an.

Man baut sich auf. Immer und immer wieder. Das habe ich in den letzten Monaten gelernt.

Immer wenn ich wieder ein neues Foto gesehen habe, habe ich mich aufgebaut.

Immer, wenn ich wieder eine schlechte Phase hatte, habe ich mich wieder aufgebaut.

Zeit hat wohl doch so seine Wirkung und nach ein paar Tagen fühle ich mich wieder besser.

Positives Denken?

Hola, i missed you.

Von Jakes Überraschungsbesuch erzähle ich nur Nicki, die sich dann jeden Tag ein paar mal meldet.

Und irgendwann macht es wieder klick, ich sehe wieder den Weg vor mir und gehe raus, gehe auf die Uni, gehe einkaufen.

Ich mache Sport, lerne was das Zeug hält.

Und ich treffe meine Freundinnen und natürlich Jess.

Schwarze Haare, grüne Augen. Die beste Medizin.

Gemeinsam genießen wir noch die letzten Tage vor den Weihnachtsferien. Wir feiern Parties, er zeigt mir neue Geheimtipps und ein Lied nach dem Anderen.

Und so bin ich wiederhergestellt, die alte neue Junia.

Also stehe ich vor der Bank, auf der ich mit Jake geredet habe. Ich sehe in vor mir, seinen Blick. Ich fühle seine Hand an meiner Schulter. Und es geht mir wieder einigermaßen gut.

Heute ist der letzte Tag bevor ich über die Ferien nach Sternat fahre. Die letzte Party in diesem Jahr, um die letzte Prüfung dieses Jahr zu feiern.

Biochemie 2.0.

Biochemie, niemand mag dich.

In meiner Wohnung ist es still, meine Mitbewohnerin ist schon nach Hause gefahren. Ich packe meinen Koffer, setze mich drauf und versuche ihn mir aller Kraft zu schließen.

Mein schwarzes Kleid schmiegt sich an meinen Körper. Im Spiegel sieht man das dezente Glitzer schimmern, wenn ich mich bewege. Ich füge eine schwarze Strumpfhose hinzu und hole meinen Mantel aus der Garderobe.

Mein geschminktes Gesicht starrt im Spiegel zurück. Der goldene Lidschatten passt perfekt zur Kette, die mir Jess geschenkt hat.

Er hat sie mir einfach zugeworfen, als ob es das normalste der Welt wäre.

Der Lockenstab ist heiß und ich bearbeite meine Haare, bis ich bereit bin zu gehen.

Nochmal fühle ich die Kette an meinem Hals und bin dankbar.

-

Als ich bei Anne ankomme, werde ich mit Shots begrüßt. Sie sind rot und riechen nach Zimt.

Also trinke ich gleich drei davon.

Jess küsst mich zur Begrüßung und schleppt mich in die Küche.

"Junia, das musst du sehen! Es gibt Kekse, alle Sorten davon!", erzählt mir der aufgeregte Junge, bevor er mir einen Lebkuchen in den Mund stopft.

Da sehe ich Anne und Susan, die natürlich atemberaubend aussehen. Anne trägt ein grünes Samtkleid, dass ihre gelockten, roten Haare nur noch bezaubernder aussehen lässt. Susan rockt eine einfache schwarze Jean mit einer dunkelroten, ärmellosen Bluse.

Sie rufen meinen Namen und bringen mir noch einen von den Shots.

Irgendwann tippt mir ein Junge auf die Schulter, den ich das erste mal nicht im Hemd sehe. James hat sich heute einfach nur für ein schwarzes T-shirt entschieden.

Die Neue Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt