15. Gefühle

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Tareks Sicht:

Als ich meine Geschichte fertig erzählt hatte, schlief Mia bereits. Malia lag nach wie vor auf meiner Brust. Ich strich ihr über den Rücken.
"Mia schläft. Wir können ja noch ein bisschen mit Leyla sprechen.", sagte ich so leise es ging. Sie nickte und stand langsam auf. Es war inzwischen schon Herbst und wir hatten ab morgen Herbstferien, daher konnten wir noch bleiben. Malia ging vor in die Küche und ich kam nach. Leyla und Matthias (Matze) saßen am Tisch und unterhielten sich. Als sie uns sahen, fing Leyla automatisch an zu lächeln.
"Na, habt ihr's geschafft?", fragte sie lächelnd.
Malia nickte.

"Setzt euch doch zu uns.", sagte Matze. Er war schon seid 12 Jahren mit Leyla zusammen und nachdem sie geheiratet haben, haben sie Mia bekommen. Malia und ich setzten uns gegenüber von den beiden an den Tisch und Leyla holte etwas zu trinken. Aber nicht Wasser oder ähnliches, sondern Alkoholische Getränke. Ich nahm mir ein Bier und öffnete es. Dann nahm ich einen Schluck und Malia sah mich fragend an.

"Musst du nicht noch fahren?", fragte sie streng.
Ich fing an zu lachen. "Wir pennen hier.", sagte ich entspannt. Dann nahm Malia sich auch ein Bier und trank daraus.
"Bist du schon alt genug?", fragte ich sie neckend. Sie warf mir einen 'Halt-dein-Maul' Blick zu und ich fing an zu lachen.

"Eure Kinder würden bestimmt total süß aussehen.", meinte Leyla plötzlich.
"Ja, die wären ja auch von mir.", sagte ich gespielt arrogant. "Aber wie kommst du darauf?", fragte ich sie. Sie zuckte mit den Schultern.
"Ich hab da so etwas im Gefühl.", sagte sie.

Nach 3 Stunden gingen Malia und ich ins Gästezimmer und legten uns ins Bett. Sie hat ihren Eltern geschrieben, dass sie bei Romy schläft, damit sie sich keine Sorgen machen. Malia schlief sofort ein, aber ich konnte nicht. Ich dachte über alles mögliche nach. Am meisten beschäftigten mich meine Gefühle zu Malia. Ob sie ausreichten, sie ihr zu gestehen, ob ich mir eine Zukunft mit ihr vorstellen könnte und vorallem, ob ich ihr treu bleiben könnte. Ich hatte vor zwei Monaten das letzte mal mit Malia geschlafen, und danach auch mit niemand anderem. Das war schon ein Rekord für mich. Aber würde ich es schaffen, bis zu meinem Lebensende nur mit ihr zu schlafen? Jetzt in diesem Moment wollte ich keine andere, aber würde es so bleiben? Und fühlt sie das gleiche für mich wie ich auch für sie?
Mit diesen Gedanken schlief ich ein.

***
Malias Sicht

Ich wurde heute morgen von Sonnenstrahlen geweckt. Ich öffnete langsam meine Augen und sah mich um. Mir kam alles langsam wieder in den Sinn. Das ist das Gästezimmer von Leyla und Matze, in dem ich mich gerade befand. Ich spürte zwei starke Arme um mich herum und merkte, dass das Tarek war. Er schien noch zu schlafen. Ich ging an mein Handy und sah eine Nachricht von Romy:

>Wo bist du?! Deine Mum meinte, du sagtest, dass du bei mir schläfst. Ich hab das bejaht, aber ich mache mir Sorgen. Ruf mich an!

Ich antwortete ihr schnell:

>Mir geht es gut. Ich habe bei Tarek und seiner Schwester geschlafen und wollte nicht, dass meine Eltern das mitbekommen.

Ich legte mein Handy wieder weg und wollte gerade aufstehen, als Tarek sich bemerkbar machte.
"Bleib liegen.", grummelte er in seiner heiseren Morgenstimme.
"Es ist schon 10:30Uhr. Ich muss langsam Nachhause.", sagte ich ruhig.
Er zog mich zu sich zurück und legte seinen Kopf auf mein Dekolté.
"Du bleibst hier.", sagte er bestimmt. Ich verdrehte die Augen und hoffte, er würde bald aufstehen.

Nach ca. 20 Minuten ging die Tür auf und Leyla kam rein.
"Guten morgen ihr zwei. Ich habe Frühstück gemacht, wollt ihr mitessen?", fragte sie.
Tarek sprang direkt auf und zog mich hoch. Dann gingen wir in die Küche, wo Mia schon am Tisch wartete. Matze musste arbeiten, deshalb konnte er nicht mitessen. Wir setzten uns an den Tisch und fingen an zu essen.
"Habt ihr gut geschlafen?", fragte Leyla. Wir nickten beide gleichzeitig.
"Malia? Hast du einen Freund?", fragte Mia mich auf einmal.
"Nein, warum?", antwortete ich.
"Dann kannst du ja Tarek nehmen. Der braucht auch eine Freundin. Und ich möchte gerne eine Cousine. Die könnt ihr dann ja auch haben.", meinte sie fröhlich.
Tarek sah mich an und fing an zu lächeln.
"Du wirst bestimmt irgendwann eine Cousine bekommen. Aber im Moment nicht.", sagte ich.

Als wir fertig gegessen haben, zog ich mir meine Hose und einen Pulli von Tarek an. Dann wollte Tarek mich nach Hause bringen. Wir stiegen in sein Auto ein und er fuhr los.
"Kannst du bitte ein bisschen langsamer fahren?", fragte ich panisch. Er fuhr tatsächlich ein bisschen langsamer. Als wir an meinem Haus ankamen wollte ich aussteigen, wurde aber zurückgezogen. Ich sah Tarek in die Augen. Und wieder stellte ich fest, dass er die schönsten Augen überhaupt hatte.
"Es war schön, mit dir Zeit zu verbringen.", sagte er, zog mich näher zu sich und küsste mich. Ich konnte garnicht erwiedern, da löste er sich von mir und ich stieg langsam aus. Ich war total verwirrt. Er fuhr los und ich sah seinem Auto noch lange hinterher.

Ich ging zur Haustür und schloss auf. Dort begrüßte ich erstmal Twix. Dann ging ich in das Wohnzimmer zu meinen Eltern und danach ging ich hoch. Ich habe mich tatsächlich in den besten Freund meines Bruders verliebt. In den Fuckboy der Schule. Er würde niemals mit mir zusammenkommen wollen. Oder?
Ich war total verwirrt und konnte nurnoch an ihn denken. Ich beschloss, Romy anzurufen und ihr von meinen Gefühlen und Gedanken zu erzählen.

*****


Der beste Freund meines Bruders | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt