33. Zu tief ins Glas geguckt

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~19.März~

Malia pov.:

Heute ist Samstag. Tarek und Marc wollen heute unbedingt feiern gehen. Ich habe zwar gesagt, dass das vollkommen okay ist, aber irgendwie bin ich doch nicht so glücklich damit. Ich meine, ich weiß wie Tarek vor unserer Beziehung war und ich habe Angst, dass er wieder in sein altes Muster fällt. Aber ich muss ihm vertrauen und das tue ich auch so gut es geht. Außerdem ist Marc ja auch da und passt hoffentlich auf, dass er nicht zu viel trinkt.

"Baby, worüber denkst du denn schonwieder nach?", fragt Tarek und reißt mich komplett aus meinen Gedanken. Tarek liegt gerade halb auf mir und schaut sich meinen Bauch an, während ich mit seinen Haaren spiele und bis gerade nachdachte.
"Ich hab nur über heute Abend nachgedacht.", gebe ich nach einiger Zeit zu. Er erhebt sich und schaut mich an. "Du weißt, dass ich dich liebe, oder?", fragt er dann.
"Ja, aber... du warst noch nicht feiern, seitdem wir zusammen sind, und wenn du dann dort ein hübsches Mädchen siehst, dann-"
Er unterbricht mich, indem er mir einen flüchtigen aber gefühlvollen Kuss auf die Lippen drückt. "Baby, du machst dir zu viele Gedanken. Wie gesagt, ich liebe dich wirklich, also warum sollte ich plötzlich eine andere haben wollen, wenn ich dich und meine zwei juniors hier habe, hm?"

Ich muss Augenblicklich anfangen, zu lächeln. Wie ich diesen Jungen liebe.
"Ich bin glücklich, dich zu haben.", gebe ich zu und drücke ihm noch einen Kuss auf die Lippen. Wir waren fast dabei, das ganze zu vertiefen, als Marc die Tür aufriss und uns verstört ansah.

"Was macht ihr da? Tarek, wir wollen los, man!", rief er verstört. Tarek verdrehte offensichtlich die Augen. "Musst du immer stören?", fragte er genervt.
"Ähh ja? Mir werden 2 zwei Nichten oder Neffen erstmal reichen. Mum und Dad wissen auch noch nichts davon. Naja, egal. Können wir dann jetzt los?", meint mein großer Bruder.
Er hat mit der Sache mit Mum und Dad wirklich recht. Es wird langsam Zeit, ihnen davon zu erzählen, auch wenn dieses Gespräch unglaublich unangenehm werden kann.
 
                  ••••••••••••••

Inzwischen ist es 2 Stunden her, dass Tarek und Marc feiern gegangen sind. Romy ist dafür zu mir gekommen und wir reden über verschiedene Dinge.
"Wie läuft es eigentlich bei dir und Alex?", frage ich gespannt. Sie ist noch nicht sehr lange mit ihm zusammen, aber fährt schon länger voll auf ihn ab.
"Mega gut. Er behandelt mich wie eine Prinzessin und er ist einfach toll. Ich kann mir keinen besseren Freund vorstellen.", schwärmt sie. Sie ist wirklich voll verliebt. Aber es freut mich sehr.
"Und bei dir? Wie geht Tarek damit um, dass du schwanger bist?", hakt sie nach.
"Ich habe es mir etwas schlimmer vorgestellt, aber als der erste Schock weg war, war er mehr als liebevoll. Ich glaube er ist sogar froh, dass das passiert ist. Das hört sich zwar so an, als würde ich mich nicht freuen, das tue ich nämlich, aber er freut sich so sehr und ist so begeistert, dass man denken kann er hat es geplant.", erzähle ich.

"Und wie fühlst du dich?", fragt sie.
"Manchmal fühle ich mich schlecht, weil meine Eltern immernoch nichts von den Babys hier drinnen wissen", ich deute auf meinen rundlichen Bauch, "aber ich bin glücklich, Tarek zu haben. Andere Typen hätten mich sofort verlassen. Ich habe aber ehrlich gesagt Angst, meinen Eltern davon zu erzählen. Ich kann nicht einschätzen, wie Mum reagiert. Dad wird so oder so ausrasten. Aber ich glaube es ist nicht leicht, wenn die eigene Tochter mit 17 Jahren schwanger ist.", erkläre ich.

Romy nickt verstehend. "Du?", fragt sie.
"Ja?"
"Das ist jetzt vielleicht komisch, diese Frage zu bekommen, aber stimmt das, dass schwangere Frauen viel mehr Lust auf Sex haben, als sonst?", fragt Romy vorsichtig. Ich fange an zu lachen. Ihr ist das wirklich unangenehm, ihrer besten Freundin soeine Frage zu stellen?
"Das braucht dir nicht unangenehm zu sein. Aber ja, das ist tatsächlich so. Vielleicht findet Tarek die Schwangerschaft auch deswegen so toll.", überlege ich ironisch.
Ein langes gespräch und ca. 2 Stunden später gehen wir schlafen.

Gegen 3Uhr morgens werde ich durch einen Anruf aus dem Schlaf gerissen. Ich gehe verschlafen ran. "Hallo?", sage ich.
"Maliaa? Bist duus?", fragt Tarek, welcher offensichtlich betrunken ist.
"Ja, was ist los?", frage ich.
"Kannst du uns bidde abholen? Wir haben keine Luust meeehr.", lallt er.
"Ich bin gleich da.", sage ich und lege auf. Dann wecke ich Romy, damit sie fahren kann. Romy hat bereits einen Führerschein. Also steigen wir in das Auto ein und fahren zu dieser Party. Dort angekommen, sehe ich die zwei Jungs direkt am Eingang stehen. Ich steige aus und laufe zu ihnen.

"Marc, ich habe doch gesagt, du sollst aufpassen.", fluche ich, jedoch scheint er mich garnicht zu hören. Er hat wohl auch etwas zu tief ins Glas geguckt. Ich greife mir Tareks Hand und ziehe ihn stützend zum Auto.
"Heey, lass mich loos. Ich habe eine Freundin.", sagt er, während er versucht, sich aus meinem Griff zu befreien. Immerhin hat er nicht vergessen, dass er vergeben ist. Natürlich trotzdem mies, dass er mich nicht erkennt.

Am Auto angekommen platziere ich die zwei Jungs auf der Rückbank, während Romy und ich wieder vorne einsteigen.
Marc und Tarek singen während der fahrt irgendein Lied, welches ich nicht erkenne. Womöglich singen sie auch den falschen Text. 10 Minuten später sind wir bei uns zuhause angekommen. Als ich Tarek ein Glas Wasser bringen will, bekomme ich eine Nachricht.
>Du brauchst mich nicht abholen ich bin schon zuhause

Tarek hat mir nicht ernsthaft geschrieben, oder? Er hat definitiv viel zu viel getrunken. Darüber wird morgen erstmal gesprochen.
Aber jetzt verfrachte ich ihn ins Bett, damit er morgen vielleicht etwas nüchterner ist.

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Der beste Freund meines Bruders | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt