ɴɪɴᴇ

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ᴘᴏɪɴᴛ ᴏғ ᴠɪᴇᴡ: ʙᴀɴɢ ᴄʜᴀɴ

Als ich dann am Camp ankomme, sehe ich keine Menschenseele auf den Platz

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Als ich dann am Camp ankomme, sehe ich keine Menschenseele auf den Platz. Ich höre nur den Bass der Musik vom See aus. Ich laufe zwischen den Hütten durch und sehe dort schon um die 40 Leute lachen, reden und feiern.

Aufseher und Camper, unter ihnen auch mein bester Freund, welcher auf dem Baumstamm sitzt. An seiner Rechten Berry, welche brav neben ihm sitzt, und an seiner linken Sean. Neben Sean sitzt Jaeho, welcher sich angeregt mit Sean unterhält, während Felix nur durch die Gegend starrt und scheinbar auf mich wartet.

Ich laufe näher auf das kleinen Ufer zu und bestaunen mal wieder die wunderschöne Dekoration, die mich jedes Jahr aufs neue umhaut.

,,Chris!", ruft Felix dann und winkt mir lächelnd zu.

Ich erwidere diese Geste und laufe auf ihn zu. Ich sehe Berry mit ihrem Schwanz aufgeregt wedeln. Aber der Baumstamm ist zu hoch, sodass sie sich nicht traut runterzuspringen um zu mir zu rennen.

,,Heyyy, Chris.",begrüßt mich Jaeho und lächelnd geben wir uns einen Handschlag.

,,Schön, dass du gekommen bist.", sagt Sean, während ich mich neben Berry auf den Baumstamm setze.

,,Hör auf so förmlich zu sein. Klar komme ich, darauf habe ich mich schon das ganze Jahr gefreut.",grinse ich und streichel Berry über den Kopf.

,,Na Kleine? Hast du mich vermisst? Jaaa das hast du!", ich rede in einigen Oktaven höher mit meinem Hund und grinse sie an.

,,Das ist abartig..",murmelt Sean und trinkt aus seinem Becher, den er in der rechten Hand hält.

,,Und schon wieder tut er so als ob Berry ein Baby wäre...",seufzt Felix belustigt.

,,Hey! Berry ist ein Baby! Schaut sie euch an!", sage ich empört und drehe ihren Kopf in die Richtung meiner Freunde.

Jaeho und Sean lachen nur, während Felix sich leicht zu Berry herunter beugt und sie sanft hinter den Ohren krault.

,,Warum bist du eigentlich so spät dran?", frag Sean jetzt und sofort mustern mich drei Augenpaare interessiert.

,,Der erste Tag ist immer stressig, also hört auf euch zu beschweren.", verteidige ich mich.

,,Jetzt sag schon! Wo arbeitest du?", fragt Felix aufgeregt und sieht mich mit großen Augen an.

,,Egal wie groß du deine Augen machst, du wirst nie süßer als Berry sein.", lache ich nur, bevor ich meinen Hund kurz knuddel.

,,Ist doch egal. Sag uns doch, wo du arbeitest.", fängt jetzt auch Sean an und beugt sich etwas zu uns rüber.

Auch Jaeho sieht mich interessiert an und ruscht näher an Sean, was diesen etwas verlegen werden lässt.
Ich grinse nur über das Verhalten der Älteren. Es ist aber auch jedes Jahr das gleiche.

,,Chriiiissss!", quengelt Felix jetzt.

,,Ist ja schon gut.", lache ich und hebe ergeben meine Hände.
,,Ich arbeite am Strand. Und habe mit Leuten zu tun."

,,Sag bloß, du bist jetzt ein Rettungsschwimmer.", meint Jaeho mit großen Augen.

Auch die anderen beiden sehen mich geschockt an.

,,Nein.", sage ich, worauf die anderen erleichtert aufseufzen.

,,Was soll das denn jetzt heißen?", frage ich empört.

,,Ach nichts. Nur, dass ich nicht unbedingt von dir gerettet werden möchte, wenn ich kurz vorm ertrinken bin.", erklärt Felix.

Sean macht eine unsichere Kopfbewegung.
,,Soo hätte ich das jetzt nicht gesagt, aber ja. Felix hat recht."

,,Geht's noch? Ich wäre der beste Rettungsschwimmer, den Australien je gesehen hat.", verteidige ich mich.

Die anderen sehen mich immer noch skeptisch an und Sean hebt sogar eine Augenbraue.

,,Ich beweise es euch.", sage ich beleidigt, bevor ich aufstehe und mein Shirt ausziehe.

Ich gehe auf den Steg und merke auch die Blicke einiger anderen auf mir, doch ich achte nur auf meine Freunde, während ich langsam rückwärts den Steg entlang gehen.

Ich grinse triumphierend, da mir bewusst ist, dass ich ihnen beweisen kann, dass ich ein guter Rettungsschwimmer sein könnte.
Warum ich es dann nicht bin, kann ich selbst nicht sagen.
Denn mal wieder habe ich erst gehandelt und dann nachgedacht.

,,Chris!", ruft Felix plötzlich, doch da ist es schon zu spät und ich pralle mit dem Rücken gegen einen Körper.

Die Person hinter mir verliert das Gleichgewicht und fällt ins Wasser.
Geschockt drehe ich mich um und starre auf das Wasser.

Vor Überraschung kann ich mich nicht bewegen, während sich meine Freunde ziemlich darüber amüsieren.

Als die Person jedoch wieder auftaucht, werden meine Augen noch größer.
Es ist der Junge vom Strand, der mich auf koreanisch einen Idioten genannt hat und dann abgehauen ist.

Das erklärt jetzt einiges. Dass er mich gestern am Strand nicht verstanden hat, liegt wahrscheinlich daran, dass er kein Englisch versteht und gerade deshalb in diesem Camp ist.

Auch seine Augen weiten sich, als er mich erkennt.

,,Das tut mir so leid. Ich wollte nicht... Ich...", stottere ich nervös und strecke meine Hand nach ihm aus, um ihm aus dem Wasser zu ziehen.

Verwirrt sieht er erst kurz auf meine Hand und dann in mein Gesicht. Er lächelt zögernd und ergreift meine Hand.

Doch statt ihn zu mir hochzuziehen, zieht er an meiner Hand, sodass ich ebenfalls das Gleichgewicht verliere und im Wasser lande.

Schnell tauche ich wieder auf und starre den Jungen geschockt an.

Dieser zuckt nur mit den Schultern und sagt ironisch:
,,Ich wollte halt nicht alleine im Wasser sein."

ʏᴏᴜ ᴄᴀɴ'ᴛ ʜᴏʟᴅ ᴍʏ ʜᴇᴀʀᴛ|ʰʸᵘⁿᶜʰᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt