ʏᴏᴜ ᴄᴀɴ'ᴛ ʜᴏʟᴅ ᴍʏ ʜᴇᴀʀᴛ|ʰʸᵘⁿᶜʰᵃⁿ

ᴇɪɢʜᴛ

ᴘᴏɪɴᴛ ᴏғ ᴠɪᴇᴡ: ʜᴡᴀɴɢ ʜʏᴜɴᴊɪɴ

Nachdem ich mich beim Frühstück ziemlich beeilen musste und fast an der Milch von meinem Müsli erstickt wäre, hat der Unterricht angefangen.

Ich weiß nicht was ich erwartet hatte aber definitiv nicht das. Seunghwa war unser Lehrer und Hütte 1 bis 5 hatten jetzt Unterricht. Insgesamt waren wir 16 Leute und zusammen saßen wir am See. Einige Leute saßen auf dem Steg und andere im Sand des Ufers. Jisung, Changwoo ein anderer Junge namens Changbin und ich saßen auf einem umgekippten Baum, welcher neben dem Steg lag.

Seunghwa erklärte uns einige Sachen und es hat mir tatsächlich ziemlich Spaß gemacht. Das würde ich aber natürlich nie vor Jisung zugeben.

Wir haben viele Pausen gemacht die aber eigentlich nicht wirklich notwendig waren. Um halb 1 war der Unterricht dann zuende. Es waren knapp 5 Stunden aber tatsächlich war es viel weniger schlimm als erwartet.

Wir haben nicht die ganze Zeit irgendetwas auf englisch gesagt oder haben uns irgendetwas aufgeschrieben. Seunghwa hat einfach etwas erzählt und hin und wieder ein paar Sachen auf englisch gesagt die wir dann übersetzen sollten. Wir waren auch nicht genötigt etwas zu antworten, wir konnten auch einfach nur zuhören.

Die Zeit verging schneller als gedacht und so sitze ich jetzt neben Jisung in der Hütte mit den Bänken und esse mit ihm zusammen.

Die meisten sind in die Stadt gegangen um da etwas zu essen also war es ziemlich ruhig hier.

Ich habe festgestellt, dass der Junge von Gestern mit der tiefen Stimme hier als freiwilliger Helfer in der Küche arbeitet und für uns kocht. Sein Name ist Felix.

Jisung redet während dem Essen nicht viel nur hin und wieder antwortet er mir wenn ich etwas sage.

,,Was machst du heut Nachmittag noch?", frage ich ihn.

,,Heute Abend haben Sean und Jaeho eine kleine Party am See geplant.", sagt er und stochert mit seinen Stäbchen im Bibimbap rum.

,,Woher weißt du das?", frage ich ihn.

,,Das machen sie jedes Jahr, quasi zum willkommen heißen.",sagt er, greift mit den Stäbchen in die extra Schale gefüllt mit Kimchi und stopft sich eine neue Portion davon in den Mund. Ich habe tatsächlich nicht damit gerechnet, dass es hier koreanisches Essen gibt, obwohl hier so gut wie nur Koreaner rumlaufen.

Ich mach einen verstehenden Laut und widme mich wieder dem Essen.

Am Nachmittag habe ich nichts wirklich gemacht, außer in der Hütte auf meinem Bett gelegen und an meinem Handy gespielt.

Ich höre einen Nachrichtenton und schaue zu Jisung welcher mal wieder auf seinem Bett sitzt und dann sein Handy in die Hand nimmt.

Wenige Sekunden danach springt er so wie heute morgen vom Bett und läuft zu meinem Koffer.

,,Was machst du da?", frage ich ihn verwirrt während er meinen Koffer durchsucht.

,,Hier, zieh deine Badehose an! Es geht los.",grinst er und wirft mir meine Badehose ins Gesicht nachdem er sie gefunden hat.

,,Wohin geht's denn?", fragt Changwoo aufgeregt und schaut von der Kante seines Bettes zu uns herunter.

,,Ist einen Überraschung.",sagt Jisung und geht zur Tür. Wieder dreht er sich um.

,,Na los, worauf wartet ihr? Beeilung!", lacht er und sofort stehe ich auf und sprinte ins Bad um mich umzuziehen.

Jisung und Changwoo tragen sowieso den ganzen Tag ihre Badehosen, weshalb ich der einzige bin der sich umziehen muss.

Am Seeufer angekommen sind Lichterketten auf den Bäumen rundum aufgehangen. Drei kleine Tische stehen im Sand auf denen Getränke und Fingerfood steht und im Wasser schwimmen leuchtende Lampions. Neben dem umgekippten Baumstamm steht eine Musikanlage und die untergehenden Sonne über den Bäumen der anderen Seite machen das Bild komplett. Einige Aufseher wuseln umher und auch manche Camper sind schon hier und unterhalten sich.

,,Wooooah", höre ich Changwoo neben mir schwärmen. Er spricht genau meine Gedanken aus.

,,Schau mal Jisung, wie cool!", er dreht sich aufgeregt zu Jisung und zieht ihn am Arm mit sich mit. Weiß er überhaupt, dass Jisung das alles schon kennt? Lachend über Changwoo schüttel ich den Kopf.

Plötzlich höre ich ein Kleffen. Mein Kopf schnellt zu der Geräuschquelle und ich kann einen kleinen Hund ausfindig machen. Ich habe keine Ahnung welche Rasse das ist aber er erinnert mich an Kkami. Lächelnd begutachte ich ihn bis ich mit den Besitzer anschaue. Es ist Felix. Sofort verzeihe ich das Gesicht. Ich hatte überlegt zu dem Hund zu gehen und ihn zu streicheln aber wenn Felix sein Besitzer ist dann ganz bestimmt nicht.

Es hat mich schon zu tiefst gedemütigt, dass er mir gestern sagen musste, dass auf dem Zettel auch alles auf koreanisch steht. Früher oder später hätte ich das auch allein herausgefunden!