Ein Geburtstag der besonderen Art

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Evelyn:

Mühsam klettere ich aus dem Bett und torkele als Erstes ins Bad. Was für ein bescheuertes Leben! Was für ein bescheuerter Tag! Vorsichtig lasse ich mich auf's Klo sinken und sehe noch halb im Schlaf müde zu Boden. Kurz darauf fallen mir erneut die Augen zu. Hey nicht pennen! Irgendwann schaffe ich es dann doch.. Mit wackligen Beinen suche ich den Weg zurück in mein warmes, flauschiges Bett. Aber Moment mal! Wo ist eigentlich Samu? Im Schlafzimmer ist er nicht. Wenn ich an unseren bevorstehenden Abschied denke, muss ich schlucken. Mir geht es im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur scheiße. Die ständige Übelkeit und das Erbrechen schwächen mich noch zusätzlich und machen mir das Leben zur Qual. Bald schon steht der erste Vorsorgetermin auf dem Programm. Vielleicht werde ich dort mehr erfahren.

Langsam fahre ich über meinen Bauch und seufze tief. Außerdem plagen mich Zukunftsängste. Was wäre wenn... Samu mich mir nichts dir nichts verlassen würde? Was ich natürlich nicht hoffe, aber doch passieren könnte..? Wer wäre dann an meiner Seite..? Was ist mit einem anständigen Job..? Alles muss ich aufgeben. Für mein Kind. Ob ich es will oder nicht. Es ist schwer und es wird noch schwerer werden. Das ist mir bewusst, daher mein verzweifelter Seufzer. "Guten Morgen Süße!" Starke Arme umschlingen meine Hüften und hauchen mir sanfte Küsse auf den Haaransatz. Da ist er ja. "Alles Gute zum Geburtstag, Maus. Willkommen in der Erwachsenen- Welt!" Ach stimmt.. Mein Geburtstag. Neben all den wichtigeren Dingen, habe ich meinen 18. bewusst verdrängt, da es für mich eigentlich ein ganz besonderer Tag werden sollte. Mein Plan sah so aus: Ich wollte mit meinen Freundinnen schön feiern. Ohne Jungs. Einfach nur wir. Und die Musik. Aber wie heißt es so schön: Es kommt immer alles anders als man denkt. Samu dreht mich zu sich und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss. Ich vergrabe meine Hände in seinen noch verwuschelten Haaren und presse mich an ihn. "Hey Baby! Du bist 18!" Ich schmunzele in unsere Umarmung hinein. "Ich weiß. Wieder ein ganzes Jahr älter." Aufmerksam präge ich mir jede Kleinigkeit von ihm ein. Das ich ihn vermissen werde ist ja wohl klar. "Ich würde gerne erst einmal duschen."

"Hast du was dagegen wenn ich mitkomme?" Es ist keine Frage, sondern eine Aufforderung ja zu sagen. Ich grinse schief und nehme seine Hand bevor wir im Badezimmer verschwinden.

Das warme Wasser prasselt auf meine Haut. Mir ist ziemlich warm und das im positiven Sinne. Samu's muskulöser Körper schmiegt sich eng an mich. Ich kann seine Erektion spüren. Es ist doch immer schön zu merken wie viel Macht ich über ihn ausüben kann. "Ich liebe dich." Seine raue Stimme streift mir im wahrsten Sinne des Wortes über den Körper. "Gut zu wissen." Mit einem Lächeln wickele ich mir ein Handtuch um die dünnen Hüften und fange an meine Haare zu kämmen. "Was soll das denn jetzt?" Ich drehe mich, in der Bewegung erstarrend um. Da steht er wie ein begossener Pudel. Jetzt tut er mir fast schon wieder leid. "Samu." Ich beiße auf meiner Lippe herum. Wollte ich damit nicht aufhören? Egal. "Mir geht es nicht sonderlich gut, das weißt du doch. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne mit dir schlafe, aber im Moment.." Ich halte mich am Waschbecken fest.. "ist es einfach nicht gut. Ich will schließlich auch meinen Spaß haben." Samu nickt und streicht mir sanft über die Schulter. "Ich kann warten... obwohl es mir verdammt schwer fällt."

Seine rauchige Stimme hinterlässt ein warmes Gefühl in meinem Bauch. "Na dann komm. Lea und Paul warten sicher schon auf uns." Den Namen 'Paul' lässt er absichtlich verächtlich klingen. Genau wie ich hegt er keine angenehmen Gefühle für ihn. Seitdem sind Lea und ich.. naja. Es ist nicht mehr so wie noch vor ein paar Tagen und das tut weh. Wir ziehen uns an und gehen in Richtung Küche. Ein betörender Duft weht mir entgegen. "Hmm." Auch wenn ich momentan nicht viel esse.. Hier kann man nicht anders als zu zugreifen. Der Tisch ist mit lauter Köstlichkeiten überseht. "Wow." Ich kratze mich verlegen am Kopf. Da kommt Lea hinter dem Küchentresen hervor. Doch nicht nur Lea, sondern auch Tim, Isabella, Lina, Olivia, Elyas und... Ich falle gleich vom Glauben ab. Riku? "Oh, ähm, ja." Irgendwie kann ich gerade keinen vernünftigen Satz herausbringen. Ich werfe Samu einen mehr als irittierten Blick zu. Sollte Riku nicht auf keinen Fall etwas erfahren? Der zuckt nur mit den Schultern und grinst mit den anderen um die Wette. "Na, ist uns die Überraschung gelungen?"

TEACH ME / Samu Haber FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt