Luyong

331 11 0
                                    

Geschockt sah Taeyong auf die Unterlagen und legt sie dann wieder zurück in den Schrank.
Eigentlich wollte er bloß seinen Reisepass raus holen, aber dann hatte er die Unterlagen gefunden.
Adoptionsunterlagen.
Seine Adoptionsunterlagen.
Er schluckte und ging dann in die Küche zu seinen Eltern.
"Wann wolltet ihr mir es sagen?" fragt er und sofort sah seine Mutter zu ihm.
Sie musste nicht mal nach fragen, was er meinte, sie wusste es sofort.
Sie wollte es ihm so oft erzählen, aber sie konnte es einfach nicht.
"Was sagen?" fragt sein Vater und Taeyong sah ihn sauer an.
"Vielleicht, wieso ihr Adoptionspapiere von mir habt? Ich bin nicht euer richtiges Kind..."
"Natürlich bist du das mein Schatz.."
"Nein! Ich bestehe mit keiner Zelle meines Körpers von euch! Also bin ich nicht unser Kind!"
"Du musst nicht mit uns verwandt sein um unser Kind zu sein! Wir lieben dich wie unseren Sohn und das schon so ewig."
"Was ist mit Ten? Ist er euer leiblicher Sohn?"
Hyuna fuhr sich durch die Haare und sah zu Hjong der auf das Brett sah.
"Ja, ja er ist unser leiblicher Sohn, aber das hat gar nichts damit zu tun... Lass uns reden."
"Nein. Ich will nicht reden. Nicht jetzt... Jetzt muss ich hier weg."
Hjong wollte Taeyong aufhalten, doch Hyuna hielt ihren Ehemann fest.
"Lass... Gib ihm zeit. Lass ihn jetzt... Er wird wieder zu uns kommen, wenn er uns zu hören will...Aber jetzt braucht er ruhe und abstand um nach denken zu können."
Hjong nickt und setzt sich zu ihr.

Taeyong sah nochmal zu den beiden, nachdem er seine Sachen gepackt hatte und an der Küche vorbei zur Haustür lief und atmet tief durch.
Er liebte diese zwei, genauso wie seinen Bruder.
Er fuhr sich durch die roten Haare und verließ dann das Haus.
Er nahm sein Handy und rief seinen besten Freund an.
"Taeyong?" "Ne, hier spricht Ten... Natürlich ich du Vollidiot."
"Was willst du?" "Kann ich ein paar Tage bei dir wohnen?" "Stress in der sonst so glücklichen Familie?"
"Darf ich jetzt?" "Natürlich darfst du Vollidiot. Du brauchst doch nicht immer fragen. Beweg deinen fetten Arsch einfach her. Ich bestelle uns Pizza. Bis gleich."
Taeyong lächelte leicht, als Lucas aufgelegt hatte. Er war froh diesen Idioten zu haben.
Alle anderen fanden ihn komisch, was wohl der erste Grund, weswegen er Lucas mochte. Doch als sie sich kennen lernten, wurden sie mit der Zeit beste Freunde und unzertrennlich.

Zwanzig Minuten kam Taeyong bei Lucas an und anstatt mit ihm zu reden, ging er erstmal in die Küche, holte sich eine Cola und schmiss sich auf die Couch.
Lucas schmunzelte und setzt sich vor ihm, auf dem Boden.
"Also, was ist los? Irgendwas muss ja passiert sein."
"Ich wollte meinen Reisepass aus dem Schrank nehmen, wegen der Abschlussfahrt, nach Japan und... Ich habe Adoptionspapiere gefunden..."
Taeyong sah auf seine Hände.
"Ich wusste doch das Ten adoptiert wurden musste.."
Taeyong lächelte leicht und schüttelte den Kopf.
"Nein... Ich wurde adoptiert..." murmelte Taeyong und Lucas riss die Augen auf.
Nun war er doch wieder hellwach.
"Sie wollten es mir erklären, aber ich... Ich musste da weg..."
"Steh mal auf."
Taeyong stand verwirrt auf und sah Lucas noch verwirrter an, als dieser sich auf die Couch legte und ihn auf sich zog.
"Kuscheln.." "Das ist im Bett aber bequemer."
"Und du weißt, dass niemand in mein Bett darf. Das ist mein Heiligtum."
Taeyong verdreht die Augen und schloss sie dann.
"Du solltest ihnen zuhören. Ich kenne deine Eltern und weiß das sie dich lieben."
"Ich habe grade das Gefühl nicht mehr zu wissen, wer ich überhaupt bin..."
"Du.. Du bist Lee Taeyong. Die tollste und verwirrendste und anstrengendste Person auf diesem Planeten."
"Wieso bist du dann mit mir befreundet?"
"Ich wollte eine Herausforderung und das bist du... Außerdem.. Hab ich dich irgendwie lieb."
Taeyong fing an zu lachen und kuschelt sich mehr an ihm.
Lucas strich über seinen Rücken und sah an die Decke.
"Willst du dir nicht anhören, was sie zu sagen haben?"
"Schon, aber nicht jetzt.. Ich will jetzt auch nicht mehr darüber reden oder darüber nach denken.. Hast du die Pizza eigentlich bestellt.."
Lucas seufzt. "Nein... Vergessen."
"Es würde mich nicht mal wundern wenn du deinen Kopf vergessen würdest, wenn er nicht angewachsen wäre."
Lucas lacht und kniff ihm in den Arsch.
"Ey!" quietscht Taeyong und schlug ihn gegen den Oberarm.
Lucas lacht.
"Gib mir mal mein Handy, dann bestelle ich was zu essen."
Taeyong griff zum Tisch und gab ihm das Handy.
Lucas entsperrt es und bestellte dann zwei Pizzen beim Lieferdienst.

Taeyong sah auf Lucas Handy und lächelte. "Du hast den Hintergrund immer noch?" "Natürlich. Erstens ist er wunderschön und zweitens bin ich zu faul um ihn zu ändern."
Taeyong lacht und Lucas sah auf die Nachrichten von seinen Freunden und Eltern.
"Wer ist Mark?" fragt Taeyong verwirrt und Lucas schmunzelte. "Ich habe ihn vor ein paar Wochen beim saufen kennen gelernt. Er ist der Freund von Haechan.. Ziemlich süß und heiß. Leider vergeben, sonst hätte ich ihn schon gevögelt."
Taeyong nickt und nach dieser Aussage, sank seine eh schon miese laune noch weiter in den Keller. Es war unerträglich in seinen besten Freund verliebt zu sein..
Lucas legt sein Handy wieder weg und strich wieder über den Rücken seines besten Freundes.
"Ich... Ich geh auf Toilette.."
Taeyong stand auf und verschwand ins Badezimmer.
Er sah sich im Spiegel an und schlug dann sauer dagegen.

Ein paar Tage vergingen und er stand vor seinem Familien Haus. Er hatte lange Gespräche mit Lucas, in den letzten Tagen geführt und es macht ihn fertig. Er vermisste seine Eltern, die zwar nicht seine richtigen Eltern waren, aber sie liebten ihn und das war das einzig wichtigste. Das hatte Lucas ihm auch nach einigen Tagen endlich klar deutlich machen können.
Er schloss die Tür auf und ging in die Küche, wo sie grade assen.
"Taeyong!" rief der neun jährige Ten, sprang auf und rannte zu ihm, um ihn fest zu umarmen.
"Hay kleiner." lächelte Taeyong. "Ich hab dich auch vermisst."
"Kommst du wieder nach Hause?" "Natürlich." lacht Taeyong und Hyuna lächelte.
"Hay mein großer."
Taeyong lächelte seine Eltern sanft an und wuschelte durch Ten seine Haare.
"Können wir reden?" fragt Taeyong und Hyuna nickt.
"Setz dich."
Taeyong und Ten setzen sich an den Tisch.
"Was möchtest du wissen?"
"Wer sind meine Eltern? Habt ihr sie gekannt?"
Hyuna lächelte sanft. "Ja.. Ich habe deine Mutter sehr gut gekannt und sie wollte auch nichts mehr, als dich Taeyong.. Sie hat dich vom ersten Augenblick an geliebt. Kaum hatte sie gewusst, dass du in ihr heran wächst, hat sie alles nur noch besser machen wollen. Doch als sie im achten Monat mit dir schwanger war, bekam sie die Diagnose Speicheldrüsenkrebs im dritten Stadium. Sie musste sich entscheiden, entweder du oder sie und sie hat sich für dich, ihre einzige liebe entschieden. Dein Vater war irgendein Arschloch, der nach dem er es erfahren hatte, verschwunden war, aber es war ihr egal.. Sie wollte dich trotzdem, egal wie schwer es werden würde.. Nur, von Zeit zu Zeit ging es ihr immer schlechter.. Irgendwann brach sie beim shoppen zusammen und wurde ins Krankenhaus gebracht... Sie wusste das sie dir nicht beim aufwachsen zu sehen konnte und dies war das schlimmste für sie. Doch als ihre beste Freundin, wollte ich auch nicht das du in ein Heim kommst. Du solltest ein tolles Leben haben, so wie sie es wollte und deswegen haben wir dich nach deiner Geburt und ihrem Tod adoptiert..."
Taeyong hielt sich die Hände vor dem Gesicht und ließ stumm die Tränen laufen.
"Hay Schatz..."
Taeyong schüttelte den Kopf und stand auf. Er musste an die Luft.
Er ging in den Garten, fiel auf die Knie und schluchzte auf.
Hyuna folgt ihm, setzt sich neben ihm und legt die Arme um ihn.
"Du siehst ihr so unfassbar ähnlich und vor allem, du hast fast den selben Charakter wie sie."
Taeyong schnieft und lehnt sich an sie.
"Ich sehe dich in ihr und ich liebe dich mein Schatz." lächelte Hyuna und Taeyong lächelte leicht.
"Ich liebe euch auch... Sehr."
"Weiß ich doch mein Schatz. Ich weiß wir hätten es dir früher sagen müssen, aber ich wusste einfach nicht wie."

"Okay... Wow." sagte Lucas, nach dem Taeyong ihm alles erzählt hatte... Sie saßen ein paar Tage später, nach dem Gespräch, in dessen Garten. Taeyong nickt, lehnt sich an ihm und schloss die Augen.
"Ich bin froh, dass du mich gezwungen hast, mit meinen Eltern zu reden.."
Lucas lächelte ihn sanft an. "Das tut man nun mal als bester Freund."
"Trotzdem danke." lächelte Taeyong und sah zu ihm hoch.
Lucas lächelte ihn sanft an. "Würdest du mit mir auf ein Date gehen?" "Ich weiß was bei dir Date heißt." grinst Taeyong und Lucas schmollt.
"Ich würde aber gerne auf ein Date mit dir gehen... Nur entscheide ich was wir machen." grinst Taeyong und Lucas küsst seinen Mund Winkel, weswegen Taeyong rot an lief.
"Ich freue mich schon auf unser Date" murmelte Lucas gegen seine Lippen und ging dann.
Taeyong biss sich auf die Lippe und wurde rot.
"Lucas? Du hast was vergessen!"rief er mit roten Wangen und ging zu ihm.
"Und was?"
Taeyong küsst ihn zögerlich, löst sich aber schnell wieder von ihm. "Das..." murmelte er und sah Lucas mit roten Wangen an.
Lucas grinst, zog ihn an sich und küsst ihn wieder.

Kpop OS Buch 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt