Taemin X Key

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„Key.. Bitte hör auf zu weinen, bitte. Es wird alles wieder gut okay? Für jeden gibt es ein Happyend und deines wird auch noch kommen. Du wirst wieder glücklich, ihm geht es da oben besser.“, versuchte Taemin ihn aufzumuntern, während er heulend in den Armen des Kleineren lag. Ja, normalerweise war er der, der Taemin aufmunterte... Aber gerade hatte er keine Kraft dazu. Und jeder verstand das. Das wichtigste in Key’s Leben ist gestorben. Sein Hund Himbeere. Ein ungewöhnlicher name für einen hund, aber Key wusste, dass er so heißen sollte, als Himbeere einmal seine ganzen Himbeersträucher aufaß. Außerdem liebte er Himbeeren selber und die kleine Pinkfärbung in dem Fell von Himbeere war auch nicht normal. Aber jetzt war Himbeere weg und es schien, als ob er Key’s ganze Freude mit sich genommen hat.
„Du verstehst das nicht Taemin, er war mein ein und alles. Egal was ich hatte, er war da und hat mich verstanden. Für mich war er nicht nur ein Hund“ „Doch Baby, das verstehe ich. Immerhin kenne ich Himbeere auch schon sein ganzes Leben lang. Und eines davon waren wir zusammen, wo ich viel Zeit mit ihm verbracht habe. Ich habe gesehen, wie liebevoll ihr miteinander umgegangen seid. Aber bitte lass dich davon jetzt nicht so runterziehen.. Das hätte Himbeere nicht gewollt. Wir schaffen das zusammen, Babe“, er sprach immer leiser, bis er nur noch flüsterte und Key schließlich einen Kuss gab.

Mit der Zeit wurde es langsam, so schien es jedenfalls. Taemin hatte Himbeere nicht vergessen, aber er hat auch nicht so stark getrauert wie Key. Natürlich vermisste er ihn, aber er war nicht so traurig wie Key, weshalb es sich für ihn auch erledigt hatte. So hart wie es klang, für ihn war Himbeere einfach ein Hund. Key jedoch zeigte nicht mehr, wie sehr er Himbeere vermisste. Es würde eh niemand verstehen, genauso wie niemand verstehen würde, dass er sich selber die Schuld gab. Wäre er nur früher bei Himbeere gewesen, hätte dieses Auto ihn nie erwischt. Durch diese Schuldgefühle kapselte er sich von allem ab, außer von Taemin, weshalb diesem erst nichts aufgefallen ist. Als ihre gemeinsamen Freunde Minho und Jonghyun aber einmal gefragt hatten, wieso Key nicht mehr mitkam, fiel es ihm auch auf. Es war für ihn unverständlich, wieso er sich aufgrund eines Hundes so aufführte.
An diesem Tag hatten sie einen großen Streit. Taemin machte ihm Vorwürfe, dass er diesen Hund doch endlich mal vergessen sollte. Das das Leben weitergehen würde und es eben einfach nur ein Hund sei. Key war so verletzt gewesen, dass er tagelang nicht mehr mit Taemin gesprochen hatte. Und genau in dieser Phase befanden sie sich gerade. War Taemin zuhause, schloss Key sich in sein Zimmer ein. Egal wie oft dieser an der Tür klopfte und sagte wie sehr es ihm leid tat. Key war eine sehr sture Person. Wenn er trauern wollte, dann trauerte eben. Und wenn Taemin das nicht verstand, dann hatte er selbst Schuld.

„Baby bitte.. Es tut mir so leid was ich gesagt habe. Ich weiß wie sehr du Himbeere geliebt hast, aber ihm geht es jetzt besser. Also bitte, komm wieder raus..“ Keine Reaktion. „Ich liebe dich. Ich bleibe jetzt hier sitzen, bis du rauskommst. Irgendwann wirst du ja mal auf Toilette müssen..“ Mit diesen Worten setzte Taemin sich vor die Tür und wartete. Er wartete ewig, bis er einfach eingeschlafen war. Irgendwann kam Key raus und sah seinen Freund da liegen. In dem Moment, als er ihn da so friedlich und trotzdem so erschöpft aussehend sah, beschloss er, dass er genug getrauert hatte. Der Schmerz würde natürlich noch ein bisschen da bleiben, aber er wollte es nicht mehr so an Taemin auslassen.
Genau das wollte er am nächsten Tag Taemin mitteilen. Als er ihn so vor der Tür vorfand, war er schnell duschen gegangen und wollte ihm danach Frühstück vorbereiten, um ihm zu sagen, dass er seine Hilfe endlich annehmen würde. Doch Taemin war verschwunden.

Am darauffolgenden Tag kam er auch nicht wieder. Und die Tage darauf auch nicht. Key wurde krank vor Sorge. Niemand wusste wo er war, nicht mal Minho. Normalerweise erzählte Taemin Minho alles... Nach einer Woche voller Suchen und Sorgen betrat er auf einmal wieder das Haus. Doch er sah komplett anders aus als vorher. Nicht äußerlich, sondern seine Aura war eine total andere. Sie ließ Key erschaudern. „Taemin! Endlich bist du wieder da, ich hab mir solche Sorgen gemacht-“ „Wann hattest du mir vor, es zu sagen?“, sagte dieser jedoch nur mit kalter Stimme. „Huh? Was meinst du..?“ „Spiel nicht den Unschuldigen. Ich weiß, dass Himbeere lebt. Und sich abquält! Du lässt ihn am Leben mit sämtlichen Schmerzen, weil du ihn nicht loslassen kannst. Das ist so egoistisch von dir Key. Wie du mich auch noch eiskalt angelogen hast.. Du kamst an einem Abend vom Tierarzt und meintest für Himbeere kann man nichts mehr tun. Er wäre friedlich gestorben. Stattdessen ruft mich heute irgendein Arzt an und fragt mich, ob er meinen Freund sprechen könne, weil er dich endlich davon überzeugen wollte, dass es keine gute Möglichkeit wäre, Himbeere weiter am Leben zu lassen!“ Key war mittlerweile bitterlich am Schluchzen. „Ich wollte doch nur das Richtige tun! Ich dachte, Himbeere wird wieder..“ „Und deswegen sagst du zu mir auch, er sei tot? Ich verstehe deine Obession mit diesem Tier nicht, wirklich nicht. Würdest du ihn wirklich lieben, würdest du ihn niemals diesen unerträglichen Schmerzen aussetzen!“ Der Ältere antwortete nicht mehr, da er wusste, dass Taemin Recht hatte. Es tat aber zu weh das zuzugeben. Zu weh, dass er seinen Hund wochenlang gequält hatte. Außerdem hatte er ebenfalls seinen Freund angelogen. Wie falsch das alles war, wurde ihm erst jetzt im Nachhinein bewusst. „Es tut mir leid Taemin, so leid. Bitte verzeih mir, ich wollte ihn einfach nicht aufgeben. Er war das einzige was mir noch von Mama geblieben ist..“, wimmerte er und schlang sich die Arme um seinen eigenen Körper. Ja, seine Mutter hatte ihm Himbeere mit 11 Jahren gekauft. Kurz darauf war sie ohne ein Wort verschwunden, was niemand wirklich verstanden hatte. Vor allem für Key war das eine schwere Zeit.

„Baby, ich verstehe dich. Komm her“, hauchte er und es dauerte keine zwei Sekunden, da lag Key auch schon in Taemin‘s Armen. „Es tut mir leid das ich dich angelogen habe“, flüsterte er gegen seinen Nacken. „Es ist schon okay, hier geht es nicht um mich. Du musst endlich Abschied von Himbeere nehmen und ihn dann von den Qualen erlösen. Ich habe ihn besucht, er ist ständig am jaulen und fiepen.. Er kann sich kaum noch bewegen Key“ Er weinte. Sie wussten beide nicht, wie viel Zeit vergangen war, doch er weinte. „Wieso verzeihst du mir? Ich habe dich angelogen, so lange. Wie kannst du mir noch vertrauen, trotzdessen was ich getan habe?“ „Ich weiß, dass du es aus Liebe getan hast. Komm, wir gehen zu ihm“

Und das taten sie. Sie gingen zur Tierklinik, wo Himbeere untergebracht war und Key konnte sich endlich verabschieden. Ihm ging es besser, seit er Taemins Hilfe angenommen hatte. Am gleichen Tag noch ließen sie Himbeere einschläfern und tatsächlich ging es Key besser.
Abends lagen sie zusammen im Bett und Key erklärte nochmal alles genau, was in ihm abging. Er hatte sich einfach zu schuldig gefühlt und wollte nicht, dass er tatsächlich seinetwegen fortging. Doch Taemin konnte ihn überzeugen, dass es nicht seine Schuld gewesen sei. Für den Autofahrer konnte er nichts, genauso wenig wie das dieser einfach auf einem unerlaubten Waldweg fuhr. Was Key aber unendlich erleichterte war, dass Taemin ihm tatsächlich vergeben hatte. Außerdem wusste er jetzt, dass Himbeere keine Schmerzen mehr erleiden musste. Es war vorbei und das endgültig. Natürlich tat es noch weh, aber er wusste das er alles mit Taemin schaffen konnte.

Am nächsten Tag trafen sie sich auch mit Minho und Jonghyun und Key erklärte ihnen alles. Sie waren verständnisvoller gewesen, als er es gedacht hatte, aber er war verdammt froh darüber. Und er hatte tatsächlich das Versprechen, dass Taemin ihm einen Hund kaufen würde, sobald sie zusammenwohnen. Er liebte diesen Jungen mehr als alles andere, ohne ihn hätte er diese Situation niemals so überstanden. Er war jetzt auch derjenige, der ihn aufmunterte, wenn er mal wieder an Himbeere denken musste. Diesem Jungen verdankte er wahrhaftig alles und es gab niemanden, den er mehr liebte.
„Ich liebe dich, Taemin“, hauchte er und beugte sich runter zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben. „Ich dich auch. Ich hab mich in den letzten Tagen zu sehr Top gefühlt, lass mich mal wieder wie ein Bottom fühlen“, schnurrte er, weswegen Minho und Jonghyun so taten, als müssten sie würgen. „Sorry Jungs aber wir haben noch etwas zu erledigen“, grinste Key dreckig. Der Grund weshalb er wieder grinsen konnte, kuschelte sich gerade an seine Seite. Verträumt strich er durch die Haare von Taemin. Danach verabschiedeten sie sich von ihren Freunden und stolperten zu sich nach Hause. Ständig küssten sie sich, weshalb der Heimweg auch dementsprechend dauerte. Aber als sie endlich bei Key Zuhause ankamen, hielt den Besitzer des Hauses nichts mehr ab, seinem festen Freund zu zeigen, was für ein Bottom er wirklich war.

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