Julian Brandt

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Für SchreibFeeder ☺️💘
Ich hoffe er gefällt dir

This city's gonna break my heart
This city's gonna love me then leave me alone
This city's got me chasing stars
It's been a couple months since I felt like I'm home 🏡💓

Jenny

Gelangweilt laufe ich durch die Straßen in meiner neuen Heimat Dortmund. Vor einiger Zeit bin ich hierhin gezogen, so richtig angekommen bin ich hier aber noch nicht wirklich. Ich war schon immer ein Mensch der es eher schwer hatte jemand neues kennenzulernen. Das ist allerdings ziemlich unvorteilhaft wenn man umzieht und seine Freunde in der Heimat dann nicht mehr so oft zu Gesicht bekommt. An einer Ampel komme ich zum stehen da es rot ist und mein Blick wandert über die Kreuzung. Ich war schon immer ein Fan vom beobachten. Mir fielen viele Dinge auf, die andere so niemals wahrnehmen würden.

Auf der Straßenseite gegenüber von mir sehe ich einen jungen Mann, vielleicht ein wenig älter als ich, der wütend auf sein Handy schaut. Wahrscheinlich hat er eine nicht so erfreuliche Nachricht bekommen, wer weiß das schon. Aber ich mochte es Menschen um mich herum zu beobachten, versuchen ihr Verhalten zu verstehen. Etwas was mir ziemlich oft in Großstädten auffällt ist, das es oft Menschen gibt die ziemlich traurig oder abgelenkt durch die Stadt laufen, sie achten meistens gar nicht auf ihr Umfeld. Sie wirken auf mich einsam, manchmal habe ich das Gefühl das macht die Großstadt mit ihnen. Die Straßen, Bars und Cafés sind zwar voll aber irgendwie doch auch einsam zur selben Zeit. Und irgendwie habe ich Angst das mir das auch passieren wird. Das diese Stadt mir das Herz brechen wird, mich zu einem anderen Menschen macht.

Ich habe vorher zwar noch nie in einer so großen Stadt wie Dortmund gelebt aber ich habe schon viele andere Städte besucht und dort benehmen sich die Menschen fast genauso. Ich wollte einfach nicht das mir das auch passiert.

Mittlerweile waren einige Wochen vergangen, so richtig eingelebt hatte ich mich allerdings immer noch nicht ganz. Mit meinen Arbeitskollegen verstand ich mich relativ gut, jedoch nur auf der Arbeit. Außerhalb des Büros hatte ich mich gelegentlich schonmal mit ihnen getroffen aber irgendwie hatten wir einfach nicht die gleichen Interessen und ich fühlte mich immer ein bisschen außen vor.

Heute wollte ich nochmal mit ihnen los, wir hatten uns zum Kaffee trinken verabredet. Das würde hoffentlich ganz gut werden.

Rund eine Stunde später kam ich im Café an, sah schon einige meiner Kolleginnen an einem kleinen Tisch sitzen. Ich winkte ihnen kurz zu und setzte mich zu ihnen.

Es wurde ein echt lustiger Nachmittag, die Mädels waren gar nicht so wie ich dachte, vielleicht lag es daran das die Männer heute nicht dabei waren. Ich wollte gerade aufstehen und zur Toilette gehen, als im selben Moment ein junger Mann aus der Männertoilette heraus trat. Er sah ziemlich attraktiv aus und schenkte mir ein Lächeln. Ich lächelte zurück, verschwand dann durch die Tür. Als ich fertig war und wieder zu unserem Platz ging schaute ich mich währenddessen im Raum nach dem blonden um. Und tatsächlich, er saß mit zwei anderen Männern an einem kleinen Tisch am Fenster. Auch er sah mich und lächelte mir wieder zu.

Später am Nachmittag konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen wie der blonde junge Mann aufstand und sich seine Jacke nahm. Auf seinem Weg nach draußen musste er an unserem Tisch vorbei. Als er bei und vorbei kam steckte er mir ein Stück der Serviette zu und zwinkerte mir zu. Meine Kolleginnen waren ganz aus dem Häuschen und zwangen mich ihm sofort eine Nachricht zu schreiben, doch ich wollte lieber warten bis ich zuhause bin.

Vielleicht würde mir diese Stadt doch nicht das Herz brechen, mich einsam und allein fühlen lassen. Vielleicht würde genau das Gegenteil passieren.

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