Kai Havertz

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Satz 12 „Kannst du nicht einmal so tun als würdest du mich lieben? Nur einmal?"
Für football29fan 🎉

Still schweigend saßen Kai und ich im Auto auf dem Weg zu meinen Eltern. Es war jedoch alles andere als eine angenehme Stille zwischen uns. Kai und ich hatten uns, bevor wir losfahren wollten heftig gestritten. Wie so oft in de letzten Tagen und Wochen. Meist wegen Kleinigkeiten, sie liefen aber immer wieder auf das gleiche Thema hinaus.

Seitdem Kai zu Chelsea gewechselt war hatte er einfach keine Zeit mehr. Ich konnte ja verstehen, dass das alles nicht einfach für ihn war mit dem neuen Team und der neuen Sprache. Doch mir erging es genauso. Nur für ihn war ich in ein fremdes Land gezogen und hatte meine Freunde und meine Familie zurück gelassen. Verstand er das denn nicht?
Jedes Mal wenn ich das bei einem Streit zum Thema machte, rastete er völlig aus. Deswegen sprach ich es auch gar nicht mehr an.

Etwa eine halbe Stunde später kamen wir vor meinem Elternhaus zum stehen. Da es hier schwierig war einen Parkplatz zu finden, stieg ich schonmal aus und ließ Lai im Ruhe den Mietwagen parken.
Vor der Haustür angekommen klingelte ich schon einmal, Kai kannte den Weg ja.

Nach kurzer Zeit öffnete meine Mutter mir die Tür und nahm mich fest in den Arm. Ich hatte sie jetzt schon fast ein halbes Jahr nicht mehr gesehen und vermisste sie schrecklich. Damit unser Wiedersehen nicht in Tränen endete löste ich mich relativ schnell wieder von ihr und trat in den Flur. „Wo ist denn Kai?" „Der kommt gleich, ist noch parken." Nickend deutete sie mir den Weg in Richtung Wohnzimmer, in diesem auch schon mein großer Bruder sowie seine Freundin und ihre einjährige Tochter saßen. Mein Vater war noch nicht da, vermutlich lungerte er irgendwo in der Küche und kochte Kaffee.

Ich begrüßte meinen Bruder ebenfalls mit einer Umarmung, genau wie seine Freundin und gab meiner kleinen Nichte ein High Five. Es waren noch zwei Plätze neben ihr frei, deswegen setzte ich mich dorthin, Kai würde sich ja wohl neben mich setzen.

Kurz darauf kam eben genannter ins Wohnzimmer und begrüßte alle mit einem simplen Hallo um sich dann neben mich zu setzen.

Der Nachmittag war ganz in Ordnung. Kai war nicht wirklich hier, gedanklich jedenfalls nicht. Er war ziemlich still und bemerkte es fast nie wenn ihn jemand ansprach. Ich schaute ihn eine Zeit lang an und wollte dann unter dem Tisch seine Hand nehmen, jedoch nahm er sie schnell weg. Seufzend schaute ich auf meinen mittlerweile leeren Teller und stand auf.

„Schatz, was ist los?" Fragte Kai leicht beunruhigt. „Ach jetzt nennst du mich Schatz? Aber wenn ich deine Hand nehmen will bin ich dir peinlich oder was? Kannst du nicht einmal so tun als würdest du mich lieben? Nur einmal?" Wütend stürmte ich aus dem Wohnzimmer und kurz darauf aus dem Haus. Die Rufe meiner Familie ignorierte ich, ich musste hier einfach weg.

Eine Weile war ich jetzt schon am laufen, da entdeckte ich den kleinen Spielplatz auf dem ich als Kind immer mit meinem Bruder war. Zum Glück war dort gerade niemand, weswegen ich mich auf eine der Schaukeln setzte.

Ich weiß nicht wie lange ich dort saß und so in meinen Gedanken versunken war. Doch irgendwann hörte ich ein leichtes Rascheln. Ich blickte auf und schaute direkt in Kais Gesicht, dieser mich reumütig ansah. „Darf ich mich setzen?" Nickend schaute ich wieder auf den Boden. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen wie Kai auf der Schaukel neben mir Platz nahm.

„Es tut mir Leid Elice. Ich weiß ich habe mich in letzter Zeit wie ein Idiot benommen. Der ganze Druck ist momentan einfach zu viel. Jeder erwartet von mir das ich sofort abliefere und wenn das nicht passiert wird sofort an mir gezweifelt. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Es tut mir Leid das ich das alles an dir ausgelassen habe. Das war nicht fair dir gegenüber."

„Ich verzeihe dir ja. Aber du hättest doch mit mir reden können. Wir sind doch momentan in der selben Situation. Ich habe auch mit dem neuen Job und den Kollegen zu kämpfen." Ein paar Tränen flossen mir mittlerweile über die Wange. Vorsichtig stand Kai auf und kniete sich vor mich. Seine eine Hand legte er an meine Wange, mit der anderen wischte er die Tränen beiseite. „Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr und es wird kein Tag vergehen an dem ich dich nicht lieben werde." Zärtlich küsste er mich. „Ich liebe dich auch Kai."

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