Bewertet von SilverySparrow.
Titel
Was mich erstmal ein wenig erschrocken hat, ist, dass der Titel nicht dem Titel auf dem Cover entspricht. Dort steht ,,Tödliche Klauen", im Titel aber ,,Tödliche Klaue". I'm a bit confused. Solche Tippfehler können mal passieren, aber im Titel sind sie ein absolutes No-Go. Trotzdem scheint er auf die Geschichte zu passen und macht auch neugierig.
(2/2 P.)Klappentext
,, ,Eine dunkle Welle wird kommen, stärker als jeder vorherige Feind und dunkler als die Nacht. Sie wird Verwüstung und Tod bringen und wenn sie nicht aufgehalten wird, dann werden die, die das Licht und das Gesetz der Krieger in sich tragen, unterdrückt und vernichtet werden.'
Wolfpfote träumt schon seit sie ein Junges war, davon eine große Kriegerin ihres Clans zu werden. Als sie endlich eine Schülerin wird, scheint sie ihrem Traum ganz nah zu sein. Doch als Katzen aus allen Clans verschwinden und sie einen Krieger bei einer grausamen Tat erwischt, stellt sich ihr ganzes Leben als eine Lüge heraus und sie erkennt, dass nicht immer das Dunkle auch das Böse ist."
Mal abgesehen davon, dass die Prophezeiung ziemlich offensichtlich ist, sobald man den WellenClan kennenlernt, ist der Klappentext relativ gut gelungen. Die Kommasetzung stimmt manchmal nicht ganz, aber das Verschwinden der Krieger klingt erstmal spannend.
(3/3 P.)Rechtschreibung/Grammatik
Jetzt kommt der eher negative Teil. Sowohl bei Rechtschreibung, als auch bei Grammatik, hast du einige Probleme. Angefangen bei Groß- und Kleinschreibung (das Schwarze anstatt das schwarze) und falscher Auseinander- bzw. Zusammenschreibung (MoosClan-Patrouille anstatt Moos Clan Patrouille), machst du auch viele Fehler bei der Kommasetzung und - ein kleiner Faktor, der mich aber besonders stört - schreibst Zahlen nicht aus. Meines Wissens nach müssen Zahlen bis zwölf als Wörter geschrieben werden. Dazu kommt, dass deine Satzstellung grammatikalisch manchmal keinen Sinn ergibt, z. B. ,,die noch immer treu uns dienen" und solche Fälle gibt es viele. Für mich klingt das sehr seltsam, ,,die uns noch immer treu dienen" ist wahrscheinlich eher die richtige Version. Es treten Verwechslungen zwischen ,,das" und ,,dass", ,,tot" und ,,Tod" und ,,den" und ,,denn" auf und oft nutzt du die vier Fälle nicht richtig (z. B. ,,vorbei an den Silberbach"). Es müsste ,,vorbei an dem Silberbach" heißen und der Genitiv ist bei dir irgendwie nonexistent. Dann fällt mir auf, dass du oft den Begleitsatz mit der wörtlichen Rede falsch verbindest. ,, ,Ja', sagte Wolfpfote." ist richtig, ,, ,Ja.' sagte Wolfpfote." nicht. Ganz unlesbar ist es nicht, aber es stört extrem, wenn man immer wieder über solche Dinge stolpert.
(1/5 P.)Charaktere
Erst einmal finde ich gut, dass man deine Charaktere allgemein unterscheiden kann. Allerdings verfallen sie schnell in stereotypische Charakterzüge, es gibt den Bösewicht, die Zicke, den Bad Boy - und individuelle Eigenschaften fehlen ganz.
Gib Flussrose eine Persönlichkeit, die über die Zickigkeit hinausgeht und stelle Adlerflügel nicht nur als den Tyrannen dar, der außer Gewalt keine Hobbys hat. Jede Katze sollte sowohl positive, als auch negative Eigenschaften haben.
Oft bleiben die Charaktere in ihren Handlungen nicht konsistent, sie wechseln ihre Charakterzüge schnell. Eibenstern mutiert in Sekundenschnelle vom Helfer zum Mordankläger und Blutsturm geht andauernd vom eiskalten Typen zum Held in schillernder Rüstung.
Wolfpfote ist meiner Meinung nach eine Sympathetic Sue. Ihr passieren so viele schlimme Dinge und an manchen Stellen wirkt es, als ob du einfach nur nach Mitleid für sie suchst. Auch ihre Reaktionen zu ihrer Bestrafung fand ich etwas übertrieben, denn ich frage mich, wie sie überhaupt darauf kommt, dass das Licht Volk etwas mit ihrem Unglück zu tun hat. Als sie Mohnfell zur Rede stellt und diese dann auch noch vor ihr kuscht, als wäre sie ein Junges, ist extrem Mary-Sue-haft. Auch finde ich es unlogisch, dass sie sich von Aschenfeder abwendet, weil er nicht mehr ihr Clangefährte ist, bei Blutsturm aber alles beim Alten bleibt.
Wo wir auch schon bei ihm angekommen wären. Blutsturm ist der typische Bad Boy und als solcher eine waschechte Mary Sue (tendierend in Richtung Jerk Sue). Man merkt, dass du krampfhaft versuchst, ihn zu Wolfspfotes Love Interest zu machen, was aber nicht funktioniert, da du nicht weißt, wie du seinen mürrischen Charakter dabei umgehen kannst. Das führt darauf zu, dass er unglaubhaft wird und man sich nicht in ihn hineinversetzen kann.
Die Motive der Nebencharaktere bleiben auch ungeklärt. Warum ist Lilienpfote so abweisend? Warum sind die Katzen des WellenClans zu unnatürlich nett? Warum schlägt Adlerflügel Wolfpfote?
(3/10 P.)Handlung
Der Prolog ist sehr spannend und macht auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte. Doch im folgenden Handlungsverlauf finden sich einige langweilige und scheinbar nutzlose Szenen, die du gerne weglassen könntest. Fast jedes Kapitel fängt damit an, dass sie im Sonnenschein aufwacht und endet damit, dass sie am Abend schlafen geht. Das könnte man ruhig etwas kreativer gestalten, denn es gibt so viele Wege, eine Szene anzufangen und zu beenden. Manche Wendepunkte sind einfach zu offensichtlich und klischeehaft, wie z. B., dass Blutsturm ihr neuer Mentor wird oder das Schattennacht ihr Vater ist.
Gewisse Teile der Handlung ergeben so keinen Sinn, da ich mich zum Beispiel frage, warum keiner nach Rattenpfote sucht (schließlich wissen sie ja, wo er hingespült werden könnte - und das wäre weitaus logischer, als eine Katze wahllos für seinen Mord anzuklagen) und warum sich alle Katzen einfach gegenseitig verletzen können, ohne dass jemand etwas dagegen unternimmt. Dass niemand bemerkt, wie Adlerflügen Wolfpfote schlägt, ist ebenfalls eines der vielen Plotholes, die man in der Geschichte findet.
Was mir noch negativ auffällt ist die Ausführung von Wolfpfotes Strafe. Man merkt kaum, dass sie darunter leidet und die Konsequenzen sind nicht so gut ausgeführt, wie sie es sein sollten, um sie nicht zu einer Mary Sue zu machen. Und die Prophezeiung wird bis jetzt nicht wirklich thematisiert, obwohl sie ein wichtiges Handlungselement zu sein scheint. Insgesamt muss ich noch anmerken, dass, obwohl der Plot nichts Neues ist, das Ende relativ zufriedenstellend ist.
(3/10 P.)Worldbuilding
Besonders einzigartig ist deine Welt nicht, aber ich mag die Clannamen und du hast die Territorien einigermaßen gut in die Geschichte eingebaut.
(3/5 P.)Schreibstil
An show don't tell müsstest du noch arbeiten, denn es wird immer wieder gesagt, wie schwer es Wolfpfote hat, doch richtig gezeigt wird es nie. Dazu kommen viele Wortwiederholungen und am Anfang variieren die Satzlängen nicht wirklich, wa sich aber gegen Ende bessert. Was mich besonders ärgert, ist dein Satzbau, der immer gleich ist. ,,Schnell aß sie die Maus. Satt geworden, stand sie auf und ging zu ihrem Mentor. Kalt musterte sie ihn." Das lässt sich noch variieren, versuche mal, sie umzustellen. Besonders kritisch sehe ich die Wörter aus der Alltagssprache, wie ,,ok", ,,bekloppt" und ,,Kumpel", die in einem Fließtext nichts verloren haben. Außerdem solltest du etwas mehr darüber nachdenken, was Katzen wirklich tun. Weinen mag noch gehen, aber Grinsen und Lächeln sind rein anatomisch nicht möglich und die Katzen ,,wackeln" und ,,watscheln" herum, wobei mir die Wortwahl gar nicht gefällt. Stilistische Mittel könntest du auch noch etwas mehr verwenden.
(1/5 P.)Individualität
Katzen, die im Wald der Finsternis oder Ähnlichem trainieren, gibt es in jedem zweiten Buch und tragische Heldinnen sind auch nichts Neues, aber ich gebe dir einen Punkt für das Verschwinden der Katzen.
(1/2 P.)*Etwas, das ich noch bemerkt habe, das aber nirgendwo hier hineinpasst: Katzen essen die Knochen ihrer Beute meistens mit, solange es keine riesigen Hasenknochen sind. Also bei Mäusen/kleinen Vögeln davon zu sprechen, dass sie die Knochen wegräumen, ist sinnlos.
Fazit
Insgesamt hast du 17 von 42 Punkten erreicht. Arbeite an deinem Schreibstil und an deiner Grammatik und bitte bessere den Titel aus xD.
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Mary Dos and Don'ts || Rants, Tipps und Buchbewertungen
RandomDie altbekannten Probleme eines jeden Lesers: wenig vorhandene Charakterentwicklung, nicht nur eine Mary Sue, fehlende Logik und ein guter Schuss kaum nachvollziebarer Beziehungen. Wie soll man sich in einer Welt der Warrior Cats-Fanfictions dagege...