Kapitel 10 - Flashback

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Steves POV

„Meine Eltern wollten dich zum Friedhof mitnehmen.“ Sagte Bucky.

Er hatte ihn auf dem Heimweg abgefangen, wie üblich in einem gutaussehendem Anzug, die Haare ordentlich zurückgekämmt.
Die Frauen standen bei ihm nicht umsonst schlangen.

Damit konnte Steve mit seinen mickrigen Armen und seinen abgetragenen Klamotten nicht mithalten. Das brauchte er aber auch nicht, denn er hatte Bucky und das war genug.

„Ich weiß. Tut mir leid… ich wollte lieber allein sein.“

Gemeinsam liefen sie der Straße entlang und bogen links ab, zu seinem heruntergekommenen Apartment.

„Wie war’s?“ fragte sein Freund.

„Ganz okay. Sie ist bei Dad.“ Er schluckte. Der Verlust war noch ganz frisch und er hatte Mühe damit klarzukommen.

„Ich wollte noch fragen-“

„Ich weiß, was du sagen willst, Buck.“ Unterbrach er ihn. Er kannte seinen besten Freund in- und auswendig. Natürlich wusste er was er sagen wollte.

An seiner Haustür angekommen, suchte er nervös nach seinen Schlüsseln, doch er fand sie nirgends. Er musste sie auch dem Weg verloren haben.

„Wir legen die Sofakissen auf den Boden, wie früher als Kinder. Das wird lustig.“ Versuchte Bucky ihn aufzumuntern.

Er ging auf ein Ziegelstein, der auf dem Boden neben der Tür lag, zu.
Mit einer lässigen Bewegung schob er den Ziegel mit dem Fuß weg und darunter kam sein Ersatzschlüssel zum Vorschein. Er reichte ihn Steve.

„Danke, Bucky.“ Sagte er und er meinte es auch so.
Er war dankbar, dass Bucky sich ihn, obwohl er so klein und schwach war, als Freund rausgesucht hatte, wo er sich mit jeden anderen hätte befreunden können.
Er war dankbar, dass er immer für ihn da war und dass sie beste Freunde waren.

Doch zurzeit wollte er einfach alleine sein und den Tod seiner Mutter verarbeiten.

„Aber ich komm auch so zurecht.“

Bucky sah ihm besorgt in die Augen. „Ja, es ist nur… das musst du gar nicht.“ Er griff nach seiner Schulter.

„Denn… Ich steh das mit dir durch, Kumpel.“ Sagte er fürsorglich.

Dein POV

Steve stand draußen auf dem Damm, den Blick ins Leere gerichtet. Erneut sah [Y/F/N] die Verletzlichkeit auf seinem Gesicht.

Er denkt bestimmt an ihn, vermutete sie. Ihr Herz schmerzte ihn so gequält zu sehen also schritt sie zu ihm.
Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und sein trüber Blick richtete sich auf sie.

„Er wird bestimmt dort sein.“ Sagte sie leise.

„Ja, ich weiß.“ Flüsterte er zurück.

Ihre Hand glitt zärtlich von seiner Schulter zur Innenseite seines Arms und fand schließlich in seiner Hand Platz. Er drückte sie sanft.

Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. Ein Gedanke ließ sie nicht los, doch sie wollte ihn lieber nicht aussprechen, aus Angst Steve damit zu verletzen.

„Was ist los?“ fragte Steve liebevoll.

Sie zögerte. Schlussendlich rang [Y/F/N] sich dazu es ihm doch zu sagen. „Was ist, wenn er dich nicht erkennt? Was ist, wenn du es nicht schaffst ihn aufzuhalten?
Ich weiß, wie viel er dir bedeutet, aber vielleicht wird er dir keine andere Wahl lassen, als dass du ihn töten musst. Ich mein…-“

Ihre Stimme fing an zu zittern, während sie versuchte ihre Befürchtungen zu erklären. „I-ich mein, wenn es anders wäre, …wenn ich dich aufhalten müsste… wenn ich dir wehtun müsste-… i-ich glaube, ich könnte es nicht.“

Im nächsten Augenblick fand sie sich in seinen Armen wieder. Er drückte sie sanft an seine Brust und strich eine [Y/H/C] Strähne aus ihrem Gesicht.

„Er wird mich erkennen. Und mir wird schon nichts passieren, das verspreche ich.“ Er zog sie enger an sich.

Ganz von allein schlang [Y/F/N] ihre Arme um seine Taille und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Sie atmete tief ein und genoss seinen angenehmen Geruch. Sie wünschte sich, dass dieser Moment nie enden würde.

„Hey ihr Turteltäubchen, Schluss jetzt.“ Sagte Sam, der zu ihnen gestoßen war, mit einem breiten Grinsen.

Sie spürte die Röte in ihre Wangen schießen während Steve sie langsam losließ.
Wie sie zu ihm aufschaute hätte sie schwören können, dass seine Pupillen geweitet waren…

„Los geht’s!“ sagte er entschlossen und schenkte ihr sein typisches Lächeln.

Steve Rogers x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt