Kapitel.15

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Gülsum's Sicht:

Gentiana hatte mir immer noch nicht erzählt , weshalb Kemal so reagiert hatte.
Ich zuckte mit den Schultern und machte mir einen Zopf. Danach schaute ich mich im Zimmer um.
Keine Spur von meiner Schwester.
Sie war bestimmt schon fertig. Komisch, dass sie diesmal früher wach war als ich.

Als ich mich fertig gemacht hatte, lief ich nach unten und bekam jeweils von meiner Mutter und meinem Vater ein warmes Lächeln.
Geht es ihnen gut?
,,Günaydin askim" , lächelte meine Mutter mich weiterhin an.
Ich blieb geschockt stehen. Was zum teufel ist hier los?
Ich war komplett verwirrt und kapierte die Welt nicht mehr.

War heute Gegenteil- Tag?
,,Günaydin", erwiderte ich letztendlich und hatte nach wie vor mein komplett verwirrten Blick drauf.
,,Gülsum und ich fahren jetzt", kam Gentiana in die Küche.
,,Çanim hier, vergesst nicht das Geld", nahm mein Vater Geld aus seiner Geldbörse und übergab uns dies anschließend.

Seit wann gibt er uns Geld? Irgendwas stimmt doch nicht!
,,Kommst du Motër?", blickte Gentiana mir amüsiert in mein verwirrtes Gesicht.
Ich reagierte recht spät darauf.
Nickend ging ich auch schon zusammen mit ihr zum Auto .
Während der Fahrt redeten wir nicht sonderlich viel.

,,Seit wann gibt Baba uns Geld?", unterbrach ich die Stille, die zwischen uns beiden herrschte.
Gentiana lachte leicht.
,,Keine Ahnung", lachte sie wieder amüsiert auf.
,,Wir sind da Schwesterherz ", teilte sie mir lächelnd mit und wir stiegen aus dem Auto.

,,Wir treffen uns bei der Bank, bei der wir immer Essen Ani?", fragte meine Schwester mich und schloss mich in ihre Arme.
Ich nickte lächelnd und schon verschwand sie in das andere Gebäude.

Ich zögerte nicht lange und ging in den Saal, wo mein Cousin auf meinen Platz saß.
Nicht sein erst, das ist mein platz!
Er bemerkte, dies und setze sich ein Platz daneben.
Hab ich gerade richtig gesehen? Er setzt sich für mich um?
Wo blieb sein breites potthässliches Grinsen?
Wo blieb die Provokation?

Mal wieder komplett verwirrt von dieser Situation, setze ich mich nun auf meinen Platz neben meinem Cousin.
Ich wartete auf seine komischen und unnötigen Anmerkungen, doch es kam nichts.
,,Hey Cousinchen, wie geht es dir so?", schaute er lächelnd zu mir.
,,Super und dir?", fragte ich zurück.
Eigentlich fragte er mich doch nie , wie es mir ging.

,,Auch super", erwiderte er weiterhin lächelnd und drehte sich um.
Uff ich habe meinen Block vergessen!
,,Ist was passiert? Du schaust so als wäre nämlich etwas passiert", konfrontierte er mich
,,Ich hab meinen Block vergessen", teilte ich ihm ängstlich mit.
Er würde höchstwahrscheinlich meinem Vater mal wieder alles erzählen.
Doch statt mir mit dem zu drohen, hielt er mir seinen Block vor die Nase.
,,Hier ich habe auch noch einen zweiten, du kannst den benutzen", übergab er mir diesen schließlich.

Ich bedankte mich lächelnd bei ihm und schaute nach vorne zum Lehrer.
Er fing an zu reden und ich machte mir Notizen.

𝙴𝚒𝚗𝚎 𝙻𝚒𝚎𝚋𝚎 𝚊𝚞𝚏 𝙶𝚎𝚏𝚊𝚑𝚛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt