Teil 12 Ichimatsu

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"Okay.", sagte ich laut zu mir selbst und versuchte mich damit zu motivieren. Ich kramte meine ganzen Klamotten aus dem Schrank heraus und warf sie erst einmal auf die Matratze.

Dann wollte ich mich gerade daran machen sie zusammen zulegen. Als ich mich jedoch auf die Matratze gesetzt und mir einen Pulli genommen hatte, hielt ich inne.

Wie legt man Klamotten denn überhaupt zusammen?

Ich gab mir einen Facepalm.

Ich bin zwanzig und weiß nicht einmal wie man Klamotten zusammenlegt? Was läuft falsch bei mir?

Ich atmete aus und sah wieder auf den violetten Pulli in meiner Hand herunter. So schwer kann das ja nicht sein.

Dann legte ich ihn auf die Matratze und rollte ihn zusammen. So...aber so wird es sicher Falten geben...seit wann mache ich mir über so etwas Gedanken?!

Ich atmete genervt aus. Im Ernst wie haben die anderen drei das gelernt?

Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche. Zeit zu Googeln. Also öffnete ich Google und tippte "Wäsche zusammenlegen" in die Suchanfrage. Die ersten zwei Ergebnisse waren Werbungen für Waschmittel, das nächste war ein Post auf Reddit mit der Frage ob man Bunte und weiße Wäsche zusammen waschen könnte und die vierte war eine Modezeitschrift.

Ernsthaft?! Wie haben die das gelernt, wenn es nicht einmal im Internet steht?!

Ich löschte die Suchanfrage und gab ein "Klamotten zusammenlegen". Einige YouTube Videos wurden vorgeschlagen. Eines davon tippte ich dann auch an. Die YouTuberin schwätze davon wie sie in den Urlaub fliegen würde und, dass sie eine effektive Methode gefunden hat Klamotten im Koffer unterzubringen.

In dem Video rollte sie die Klamotten zusammen. Die Art und weiße wie sie es tat erschien mir relativ einfach zu sein und da ich keine Lust hatte eine Stunde damit zu verbringen meine Klamotten zusammen zu legen und meine Motivation schon am sinken war, versuchte ich es so zu tun wie sie. Es klappte mehr schlecht als recht, aber immerhin sah mein Schrank danach schon etwas besser aus.

Erleichtert, dass ich es endlich hinter mich gebracht hatte, schloss ich den Schrank wieder und verließ das Schlafzimmer. Ich lief den Flur entlang und anschließend die Treppe nach unten.

Gerade als ich an der Kellertür Vorbeigehen wollte, wurde sie ziemlich kräftig ins Schloss gedrückt. Ich zuckte zusammen, da ich nicht damit gerechnet habe, dass noch jemand im Keller war. Jedoch schenkte ich dem keine weitere Beachtung. Ich lief zurück ins Wohnzimmer und setzte mich zwischen Choromatsu und Jyushimatsu, welche gerade dabei waren gegen Totty im Uno zu verlieren.

"Wie sind die anderen beiden?"

"Die wollten was zu trinken holen.", sagte Totty und rief gleich darauf "Uno".

"Aus dem Keller?", fragte ich und kam mir gleich darauf dumm vor. Natürlich aus dem Keller. Wer lagert seine Getränke schon in der Küche.

"Haben wir dir den Keller gar nicht gezeigt, Nii-san?", Jyushimatsu sah mich mit großen Augen heraus an.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, daran kann ich mich nicht erinnern......", überlegte ich laut mit dem Blick auf dem Kartenstapel liegend.

"Wo bleiben die beiden eigentlich so lange?", wollte Choromatsu wissen.

"Ist doch egal. Mach endlich weiter.", sagte Totty und stützte sein Kinn auf seiner Hand ab. "Vielleicht haben sie ne Flasche herunter geschmissen."

"Hoffentlich haben sie sich nicht verletzt!", Jyushimatsu sprang auf.

"Das hätten wir gehört.", wandte Choromatsu ein und spielte einfach weiter als ob nicht passiert wäre.

"Aber, was wenn-"

Totty unterbrach Jyushimatsu. "Die kommen schon klar. Du bist dran.", sagte er und sah zu ihm. Der im gelben Shirt nickte leicht, setzte sich dann wieder und machte seinen Zug.

Totty grinste. "Uno Uno.", sagte er und legte die Karte auf den Haufen.

Choromatsu atmete aus. "Ist wohl nicht mein Tag heute.", sagte er und legte daraufhin eine Karte ab.

Jyushimatsu sagte nun ebenfalls "Uno".

Ich bekam das Spiel nur am Rande mit. Es kam mir wirklich seltsam vor. Selbst wenn sie vorhin nur bei den Treppen gewesen waren, sollten sie doch mittlerweile fertig sein, oder nicht? Es dauert doch nicht so lange ein paar Flaschen aus dem Keller zu holen und zurück ins Wohnzimmer zu kommen.

Meine Finger tappten nachdenklich auf dem Holztisch. Was die zwei wohl so lange da unten trieben? Ob sie wirklich aus versehen eine Flasche haben fallen lassen? Nein. Eigentlich kann das nicht der Fall sein. Sie wären längst hoch gekommen um Küchentücher aus der Küche zu holen um die Sauerei aufzuputzen. Aber wenn sie keine Flasche haben fallen lassen, was machen sie dann so lange?

Überlegen Sie sich was sie trinken sollen? Das kann doch keine Zehn Minuten dauern. Sind sie Raucher? Das könnte möglich sein. Ich meine ich weiß es nicht. Es könnte ja sein. "Rauchen die beiden?"

"Karamatsu und Osomatsu?", fragten Totty und Choromatsu im Chor. Ich nickte, denn das schien mir die einzig logische Lösung zu sein.

"Nicht, dass ich wüsste.", sagte Choromatsu.

"Das wäre zu teuer.", sagte Totty.

Also rauchten sie nicht. Aber was machten sie dann? Ich biss mir auf die Lippe. Warum interessierte mich das überhaupt so sehr? War ich ein Stalker? Benahm ich mich früher auch so?

Plötzlich wurde mir heiß. Was mache ich eigentlich. Es geht mich doch gar nichts an was die zu zweit dort treiben. An was denke ich eigentlich schon wieder?

"Geht's dir gut?", wollte Totty wissen, der offensichtlich meinen Temperaturanstieg mitbekommen hatte.

"Hm?", sagte ich kurz irritiert. "Jaja, mir geht's gut.", hing ich noch schnell hinten dran.

"Aber die beiden brauchen wirklich lange.", warf Choromatsu ein, der noch immer mit Jyushimatsu Uno spielte.

Totty nickte, legte eine Hand auf den Tisch mit welcher er sich aufraffte und sah dann zur Tür in den Flur. "Ich werde Mal schauen gehen wo die bleiben.", sagte er und verließ das Wohnzimmer.

Keine zwei Sekunden später gewann Jyushimatsu das Spiel. "Spielst du jetzt mit?", riss mich Jyushimatsu aus meinen Gedanken. Ich wandte meinen Blick von der jetzt geschlossenen Tür ab und sah zu ihm.

"Ja, warum nicht."

"Gut. Dann muss immerhin nicht schon wieder ich mischen.", sagte Choromatsu mit einem grinsen auf den Lippen und schob mir die Karten zu. "Mischen kannst du aber schon noch, oder?"

"Natürlich.", sagte ich und riss ihm die Karten aus der Hand. Die ganzen Gedanken an Karamatsu haben mich gereizt und offenbar war ich ziemlich schlecht darin es zu verbergen.

"Du wirst immer mehr wie damals....", sagte Choromatsu und atmete dabei aus.

"Was soll das denn heißen?!"

Vergiss mich nicht/Ichikara FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt