Dunkelheit

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Nick

Ich spürte nur noch Schmerz.
Schmerzen am ganzen Körper.

Bin ich tot?

Aber ich habe immer gedacht wenn man stirbt, fühlt man keinen Schmerz mehr.
Außer ich bin jetzt in der Hölle.
Für all die bösen Dinge die ich getan hatte. Verdient hätte ich es.
Ich hab genügend schlechte Dinge getan und Entscheidungen getroffen, die ich bereue.

Von meiner Körpermitte spürte ich einen stechenden Schmerz, der sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Bis zu meinem pochenden Handgelenk, das ich leider viel zu deutlich spüren konnte.

Hatte Jack wirklich nochmal geschossen? Stand er etwa gerade grinsend über mir und sah mir beim Sterben zu.
War ich schon tot?

Ich versuchte den Schmerz zu verdrängen und öffnete vorsichtig meine Augen, auch wenn es sehr viel Kraft brauchte.

Erst konnte ich überhaupt nichts erkennen, doch dann sah ich Lisas Gesicht vor mir.

Ich musste kurz Blinzeln um etwas zu erkennen. Lisa lag halb auf dem Boden und hatte eine Pistole in ihrer zitternden Hand.
Und erst jetzt kam ich wieder in der Realität an.
Ich war nicht tot.
Ich folgte Lisas Blick und sah Jack vor mir liegen.
Lisa hatte mich gerettet, sie hatte auf Jack geschossen.
Jack schaute mich mit glasigen Augen an und versuchte etwas zu sagen, doch als er seinen Mund öffnete kam nur ein Schwall Blut heraus.

Ich erschrak mich vor mir selber, aber Jack war mir gerade vollkommen egal, es war mir egal was mit ihm passierte.
Ich wollte nur noch zu Lisa.
Ich sah zu Ihr, sie stand mit schwankenden Schritten auf und kam auf mich zu. Und ich lächelte Sie einfach nur an. Ich konnte nichts anderes tun als Sie anzulächeln. Ich war so froh das es Ihr gut ging. Und ich war so froh, dass ich nochmal in ihre wunderschönen Augen sehen durfte.
Sie lies sich neben mir auf die Knie sinken und fing auf einmal an zu schluchzen. Was? Warum weinte sie den jetzt? Ich hob meinen Arm und nahm ihre Hand. Dadurch weinte sie aber nur noch mehr. Ihr Blick glitt meinen Körper hinunter und sie erstarrte, als sie auf meinen Bauch blickte. Sie entzog mir Ihre Hand, um dann beide Hände auf meinen Bauch zu pressen. Ich musste mir ein Stöhnen unterdrücken, als sie Druck auf meine Wunde ausübte. Ich wollte ihr nicht zeigen, wie viele Schmerzen ich hatte.
Ich blickte zu ihren Händen, die sehr schnell in Blut untergingen.

Oh, das sah gar nicht gut aus. Mein ganzes Tshirt war in in Blut getränkt und auch wenn Sie Ihre Hände auf die Wunde presste  und versuchte die Blutung zu stoppen, floss immer mehr Blut ihre Hände hinunter. Aber ich spürte plötzlich keinen Schmerz mehr, denn Sie war am Leben, ich wusste, dass sie wieder nach Hause kommen würde und ihr Leben leben konnte. Das reichte mir.  Ich konnte der Dunkelheit nachgeben, ich wollte der Dunkelheit nachgeben.

"Nick, lass deine Augen offen. Wage es ja nicht zu sterben.", hörte ich Lisas Stimme. Blinzend versuchte ich meine Augen zu öffnen, doch sie waren so schwer. Und die Dunkelheit würde meine Schmerzen verschwinden lassen.

"Nick, Nein. Du kannst mich nicht verlassen.", der Schmerz in Ihrer Stimme gab mir die Kraft um meine  Augen wieder zu öffnen. Ich sah in Ihr verweintes Gesicht und würde Sie am liebsten in den Arm nehmen und von all dem hier weg bringen.

"Bitte verlass mich nicht.", sagte sie nochmal.

"Es is.t allles ok... ", versuchte ich Lisa zu beruhigen, doch meine Stimme versagte und ich musste husten. Was einen noch schlimmeren Schmerz durch meinen Körper sendete.

„Ruft hier jetzt mal jemand einen Krankenwagen?", schrie sie die anderen an. Ich sah zu Justin und schüttelte schwach den Kopf. Er wusste genau, dass er keinen Krankenwagen her rufen durfte. Den wenn sie dieses Szenerie hier vorfinden würden, werden wir wahrscheinlich alle im Knast landen. Wegen illegalem Waffenbesitz, Körperverletzung und wahrscheinlich Mord. Denn Jack lag mittlerweile regungslos in seiner Blutlache. Kyle atmete noch, aber ganz ehrlich, es war mir wirklich egal was mit ihm passiert.

„Nick!", schluchzte Lisa.
Ich versuchte gegen die Dunkelheit anzukämpfen.
Für sie.
Aber ich konnte nicht mehr. Ich hatte keine Kraft mehr.
„Ich liebe dich.", hörte ich Lisa flüstern.
Hatte ich mir das gerade nur eingebildet?
Ich konnte nichts mehr erwidern, den die Dunkelheit übermannte mich und erlöste mich von meinen Schmerzen.

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Hey, ich habe es endlich geschafft weiterzuschreiben.
Ganz ehrlich, ich hatte das Gefühl meine Geschichte kommt nicht so gut an.
Danke an die lieben Kommentare von @Rose300608 .
Wegen dir schreibe ich die Story zu Ende.

Lg Natascha

Der Kampf gegen den Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt