Kapitel 20 - Annäherung

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Jorge

Der anstrengende, aber schöne Drehtag war vorbei. Es war Freitag, weswegen schon um 17.00 Uhr Schluss war. Tini wollte sich von mir verabschieden, aber ich hielt sie auf. „Warte, ich bringe dich nach Hause.“ Bot ich ihr an. So konnte ich seit langem wieder privat Zeit mit ihr verbringen. „Aber du bist doch nicht mit dem Auto da, oder? Und dein Motorrad hast du auch in Mexico, soweit ich weiß.“ „Ich weiß. Ich meinte, ich begleite dich nach Hause.“ Sie lächelte. „Okay.“

„Ich hätte nicht gedacht, dass du immer noch kein Auto hast.“ Sagte ich. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich brauche eigentlich keins. Falls ich mal etwas nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad schaffe, dann nehme ich einfach den Bus. Außerdem wird Autofahren überbewertet.“ Ich grinste. „Du hast es immer genossen bei mir mitzufahren. Oder sehe ich das falsch?“ Sie lachte leise. „Nein. Aber das lag hauptsächlich daran, dass ich schneller und bequemer in der Schule ankam – mit einem heißen Typen an meiner Seite.“ Sagte sie lächelnd.

„Soll ich dir deine Tasche abnehmen?“ fragte ich sie und zeigte auf ihre Umhängetasche. „Nein, danke. Das passt schon.“ Eine Weile gingen wir nur nebeneinander her ohne, dass sich unsere Blicke voneinander trennten.

„Das war schön vorhin.“ Fing ich schließlich an, weil ich das Schweigen brechen wollte. „Was meinst du?“ „Wie wir zusammen gesungen haben. Ist ewig her, als wir das zum letzten Mal gemacht haben.“ „Ach das! Ja, stimmt. Ich fand es auch schön. Aber das Lied war ja auch toll.“ Ich musste schmunzeln. „Danke.“ Sie war irritiert. „Wieso Danke?“ „Ich habe den Song geschrieben.“ Gab ich zu.

„Was? Echt, das ist unglaublich! Du wirst ja bald zum Top Songwriter.“ Wieder bedankte ich mich. „Du hast echt viel Talent.“ „Können wir bitte von was anderes reden? Ich werde gleich rot.“ „Na gut.“ Meinte sie lächelnd. Ich schwieg und beobachtete sie von der Seite. „Was?“ fragte sie, als sie bemerkt hatte, dass ich sie angestarrt habe. „Nichts. Es ist nur…“ Ich konnte es nicht in Worte fassen. „Ja?“ „Ach, nichts.“ Da ich den Weg – selbstverständlich – kannte, bog ich schon vor Tini rechts ab und man sah schon von hier unsere, also Tinis Wohnung.

Ich begleitete sie noch bis oben zur Tür, dann öffnete sie. Ich stand vor der Tür und kam mir irgendwie komisch vor. Seltsames Gefühl, dass ich noch vor einem Jahr dort gewohnt habe. „Komm doch noch rein!“ meinte sie und ich nahm an. „Willst du was trinken? Bier, Cola, Wasser?“ „Cola.“ Sie verschwand in der Küche und erschien wenig später wieder im Wohnzimmer.

„Du hast das Sofa umgestellt. Gefällt mir, ist jetzt offener.“ Sie nickte und lächelte. Dabei entblößte sie ihre perfekten, weißen Zähne. „Ja, ich habe einiges verändert. Das Badezimmer wirst du nicht wiedererkennen, ebenso wenig das Schlafzimmer.“ Sie schwieg. Ich senkte meinen Blick und fand dadurch ein Buch auf dem Tisch. Das Buch interessierte mich eher weniger, dafür aber das sogenannte Lesezeichen. Das war nämlich ein Hotelprospekt vom Ceasar‘s Palace. „Du warst in Las Vegas?“ „Ja, am… an unseren Jahrestag.“ „Nicht dein Ernst!“ rief ich überwältigt. „Wieso? Was ist?“ „Ich war am selben Tag auch dort.“ Sie lachte kopfschüttelnd. „Das glaube ich dir nicht.“ „Doch, ich beweise es dir!“ sagte ich und holte mein Handy aus der Tasche. Ich entsperrte es mit Tinis Geburtsdatum und tippte auf meine Fotos. Dann scrollte ich so weit nach oben, bis ich zu den Fotos von Las Vegas kam. Als ich ihr ein Foto zeigen wollte stutzte ich.

Im Vordergrund sah man Pablo, Ruggero und mich beim Feiern, aber dahinter…stand eindeutig Tini mit Mechi. Auch Tini konnte es nicht fassen, raffte sich aber schnell zusammen. „Wir waren ernsthaft am selben Tag in derselben Stadt im selben Club und haben uns nicht gesehen. Das muss man erst einmal schaffen.“

Tini

Ich zeigte Jorge weiter, was ich verändert hatte, weit kamen wir aber nicht. Denn im Schlafzimmer angekommen, setzte er sich auf das – noch immer bestehende – Doppelbett und klopfte mit der Hand neben sich. Ich schüttelte den Kopf. Mir ging das jetzt irgendwie zu plötzlich. Also drehte ich mich um und wollte das Zimmer verlassen, doch Jorge hielt mich an einem Arm fest und so musste ich bei ihm bleiben. Er zog mich noch näher zu sich, bis ich schließlich zwischen seinen Beinen stand.

Ich senkte den Blick, zwang mich aber nicht DAHIN zu schauen. Er hob mein Kinn mit deinen Fingern an und brachte mich so dazu, ihn anzusehen. „Jorge, wir…“ Mehr konnte ich nicht mehr sagen, denn er führte mein Gesicht zu seinem und presste seine vollen Lippen auf meine. Seine Arme wanderten von meinem Gesicht bergab, bis sie schließlich an meiner Hüfte verweilten. Ich entzog mich nicht seinem Griff und stieß ihn auch nicht weg. Im Gegenteil. Ich erwiderte seinen Kuss mit aller Heftigkeit und schlang meine Beine um ihn.

Jetzt saß ich direkt auf IHM und konnte spüren, wie er hart wurde. Aber auch das schreckte mich nicht ab. Ich wollte ihn. Hier und jetzt. Jorge merkte, dass ich nichts dagegen hatte und zog mit seinen Händen mein T-Shirt etwas weiter hoch und ich hielt meine Arme nach oben. Langsam zog er mir das Shirt ganz aus und ich saß nur noch im BH und Hose vor ihm. Er zog sich sein Hemd selbst aus, während ich aus meiner kurzen Hose schlüpfte. Ich schubste ihn leicht aus Bett, wo ich ihm seine Hose auszog und mir der Anblick sehr gefiel. „Ich habe dich echt vermisst!“ erklärte er mit einem Lächeln, sein Blick ruhte aber auf meinem Dekolleté. Diesmal hob ich sein Kinn an, sodass er mir ins Gesicht sah. Er grinste schief. „Ich liebe dich!“

Just Another Jortini Story - Life goes on ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt