Kapitel 21 - Endlich wieder alles beim Alten!

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Tini

Die ganze Nacht lag ich wach. Ich dachte nicht im Traum daran, einzuschlafen. Ich musste einfach die wunderschönen Stunden mit ihm auskosten. Alles fühlte sich so irreal an, fast wie ein Traum. Jorge lag neben mir in UNSEREM Bett, hatte seinen Arm um mich gelegt und küsste mich. Und es war nicht irgendeine Szene, sondern die pure Realität. Nur, wie ging das jetzt mit uns weiter? Waren wir jetzt wieder zusammen oder immer noch oder…hatte das eben eventuell gar nichts zu bedeuten? Nein! Dachte ich und schüttelte den Kopf. Die letzten zwei Stunden waren definitiv nicht bedeutungslos. Weder für mich noch für Jorge.

„Das war wunderschön vorhin.“ Murmelte ich an seiner Brust. Er streichelte über meinen Arm und ich spürte ein Nicken. Ich stützte mich leicht auf, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. „Wie sieht das jetzt mit uns aus? Sind wir jetzt wieder zusammen?“ Er zuckte mit den Schultern und nickte dann. „Aber wie geht es dann weiter? Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann kann das nicht mehr lange gut gehen.“ Erneut zuckte er mit den Schultern. „Du bist aber sehr gesprächig.“ Stellte ich fest. Er seufzte. „Alles, was ich will ist, in deiner Nähe zu sein. Ob wir jetzt offiziell zusammen sind, oder ob wir nur eine Affäre haben, ob das nicht lange gut gehen kann oder ob es diesmal wirklich für die Ewigkeit bestimmt ist, ist mir dabei echt egal. Hauptsache ich kann dich so oft küssen, wie ich will.“ Ich lächelte. „Wegen mir gerne.“

Dann wurde ich ruckartig ernst. „Jorge, ich muss dich noch was fragen.“ Er nickte. „Nur zu!“ sagte er und küsste mein Haar. „Den Song, den du geschrieben hast. Abrazame. Wurde der für mich geschrieben?“ Ich musste es einfach wissen, weil mich der Gedanke schon die letzten Stunden gequält hat. Er nickte. „Ja, den habe ich für dich geschrieben. Ich habe an dich gedacht und auf einmal kam mir eine fast vollständige Melodie in den Sinn. Der Text dazu war das, was ich in dem Moment dachte und es hat gar nicht so schlecht geklungen, deswegen wird der Song auch veröffentlicht.“ Ich verzog meine Lippen zu einem Lächeln. „Jetzt muss ich aber auch noch etwas wissen.“ „Klar!“ ermutigte ich ihn.

„Damals in Madrid, als ich völlig ausgetickt bin, da hat Pablo mir einen Satz gesagt, der mich seitdem wirklich beschäftigt hat und ich habe mich gefragt, ob das stimmt.“ Erklärte er. „Aha. Und welcher Satz war das?“ Er senkte den Blick und spielte mit meinen Haaren. „Sie fand es damals schon zu abwegig, deswegen hat sie sich an diesen Javier rangemacht. Stimmt das?“ fragte er und ich nickte leicht. Woher wusste Pablo davon? Ich hatte ihm nie davon erzählt. Hatte etwa Mechi sich verplappert? „Ja, das stimmt“ „Du warst nur mit ihm zusammen, um mich eifersüchtig zu machen?“ Wieder nickte ich.

„Wusstest du, dass ich an manchen Tagen nur nicht mit Stephie Schluss gemacht habe, weil du einen Freund hattest. Ich dachte, du liebst ihn.“ „Naja. Anfangs dachte ich das auch. Allerdings… Obwohl, ich glaube ich muss von vorne anfangen.“ Ich holte tief Luft. „Angefangen hat es damit, dass ich es kaum noch ausgehalten habe, in deiner Nähe zu sein. Kannst du dich noch an Nuestro camino erinnern? Als ich dir erzählt hatte, ich hätte geheult, weil ich das Kleid so schön fand.“ Jorge nickte. „Ich habe dir damals schon nicht geglaubt.“ „Tja, das lag eigentlich wirklich nur an dir. Ich war mit den Nerven fertig. Es hatte sich herausgestellt, dass Mechi und Lodo schon lange wussten, dass ich in dich verliebt war, obwohl ich ihnen noch nie davon erzählt hatte.“ „Ich habe sie an dem Abend angerufen. Sie haben nur wirres Zeug daher geredet.“ Warf Jorge ein und ich grinste.

„Sie halfen mir, damit es mir besser ging und gaben mir den Tipp, dich eifersüchtig zu machen. Also gingen wir auf diese Party, wo ich Javi kennen lernte. Er war nett, hilfsbereit, witzig, aber…“ „Er war betrunken.“ Vollendete Jorge meinen Satz und ich nickte. Auch er wusste, dass ich Javi nur betrunken mochte, ansonsten war er unerträglich gewesen. „Ja. Manchmal, da war ich mir sicher, dass mir etwas an ihm lag und ich ihn vielleicht sogar richtig mochte, aber meistens, da war er einfach ein Arschloch. Jedenfalls habe ich nie aufgehört, dich zu lieben. Es wurde nur erträglicher, dich mit Stephie zu sehen.“ Erzählte ich. „Wieso hast du mir das nie erzählt?“ fragte er und sah mir tief in die Augen. Ich lachte ironisch.

„Klar. Weil auch jedes Mädchen gerne erzählt, dass seine einzige richtige Beziehung ein Fake war.“ „ Na und? Ich hatte mehrere Beziehungen und die waren auch nicht toll.“ Der Satz brachte mich auf den Boden der Tatsachen zurück. „Als wir getrennt waren, hattest du da eigentlich eine Freundin?“ fragte ich und wollte ganz beiläufig klingen. Wirklich gelang es mir nicht. Er schüttelte langsam den Kopf. „Ich habe seitdem keine andere geliebt. Weder gefühlsmäßig noch körperlich, was du wahrscheinlich meintest.“ Sagte er und grinste mich von der Seite an. Er hatte mich schon immer durchschaut.

Das zu hören, achte mich froh. „Wieso willst du das wissen?“ Keine Ahnung, warum wollte ich das eigentlich wissen, schließlich hatte er vor mir ja auch schon mit anderen Frauen Sex gehabt. Ich zuckte mit den Schultern. „Es war mir einfach keine gut genug.“ Erklärte er. „Da kann ich mich ja glücklich schätzen.“ Meinte ich lächelnd. Er schüttelte den Kopf und mein Lächeln verschwand. „Ich kann mich glücklich schätzen.“

Jorge legte seine Hand an meine Wange und küsste mich. Seine warmen, weichen Lippen schmiegten sich an meine und verschmolzen gänzlich. Leise seufzte er meinen Namen. „Tini, ich liebe dich. Egal, was kommt.“ Mein Lächeln kehrte augenblicklich zurück. „Ich liebe dich noch mehr.“  Sagte ich. „Das bezweifle ich.“ Widersprach er mir grinsend.

Just Another Jortini Story - Life goes on ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt