10.

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Nach einer Woche konnte ich wieder vollständig laufen. Zumindest war das die offizielle Version. Eigentlich wollte ich einfach nur noch ein paar Tage bei Kakashi verbringen und es fühlte sich fast so an wie früher.
Die letzten 2 Nächte hatten wir sogar im selben Bett verbracht. Allerdings hatten wir sehr auf Abstand geachtet, nur um am nächsten Morgen eng umschlungen aufzuwachen.
Wir lasen zusammen das Flirtparadies, bevor Kakashi mit Naruto und Yamato trainierte, während ich den Tag die meiste Zeit zu Hause verbrachte. Nur manchmal schlich ich mich raus um auch etwas zu trainieren. Aber... ich wollte noch nicht das jemand wusste, dass zwischen mir und Kakashi wieder was lief und Kakashi machte auch keine Anstalten es irgendwem zu sagen...

• • •

Es war ein Morgen wie jeder andere, der letzten Woche. Diesmal wachten wir Rücken an Rücken auf. Die Sonne schien schon und als ich auf die Uhr schaute sah ich dass es eigentlich Zeit war für Kakashi, Naruto und Yamato zu treffen.

Verschlafen drehte ich mich in Kakashis Richtung und rüttelte in sanft. „Hey, Kakashi... Wir müssen aufstehen..." Ich hörte ein leises Seufzen, bevor er sich noch halb schlafend umdrehte und seine Arme um mich schlang.
Das kam unerwartet, aber es fühlte sich gut an. Also erwiderte ich die Umarmung. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und dann lagen wir einfach nur so da. Ich war schon fast wieder eingeschlafen, als jemand plötzlich an die Tür hämmerte.

Ich zuckte zusammen und auch Kakashi schreckte auf. „Hey! Sensei Kakashi!" Es war Naruto. „Wo bleiben sie denn?! Machen sie die Tür auf!! Wir wollten doch trainieren!" Er klang ziemlich aufgebracht und so stand Kakashi widerwillig auf und zog sich etwas drüber. „Bis dann, (d/n)", flüsterte er mir noch zu, bevor er Naruto die Tür öffnete. Ich legte mich noch eine Weile hin.

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Als ich erneut aufwachte, war es schon Mittag und ich beschloss ein bisschen spazieren zu gehen. Ich lief die Straßen von Konoha entlang, bis ich etwas außerhalb war, dort wo Jiraya manchmal mit Naruto trainierte oder Kakashi hinging um alleine seine Bücher zu lesen.

Es war schön hier draußen. Die Sonne schien, aber es war nicht zu warm, sondern genau die richtige Temperatur. Ich genoss es unter dem wolkenlosen Himmel durch das knöchelhohe Grass zu laufen, bis ich bemerkte, dass mir jemand folgte. Ich blieb stehen, drehte mich aber noch nicht um. Wer konnte das nur sein? War es jemand aus Konoha, der auch hier war um sich ein bisschen zu entspannen? Oder war es womöglich ein Feind? Warum folgte der mir?

Unauffällig nahm ich ein Kunai in die Hand. Dann drehte ich mich blitzschnell und schoss es mit Absicht knapp an meinem Verfolger vorbei. Es hätte ja auch ein Kind sein können.

Aber das war es nicht. Der Typ der mir gefolgt hatte, war etwas größer als ich und hatte schwarze Haare. Aber sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, da er es unter einer dunklen Kapuze versteckte. Mein Kunai war nicht an ihm vorbei geflogen. Er hatte blitzschnell danach gegriffen und hatte es perfekt abgefangen.

Nur ein Ninja auf hohem Rang konnte das mit so viel Leichtigkeit tun. Ich griff nach einem weiteren Kunai. Meine Schwerter hatte ich unglücklicherweise zu Hause gelassen.
„Wer bist du? Sag schon!", fuhr ich ihn in einer kampfbereiten Haltung an. Nun nahm er seine Kapuze ab.

Ich riss meine Augen auf um sicher zu gehen, dass ich nicht träumte. Nein. Das hier war echt. Ich blickte in die Augen von Itachi Uchiha, meinem Meister bei Akatsuki, der... nun ja... mehr als nur mein Meister gewesen war.

„Itachi? Du bist es". Ein leichtes Lächeln zog über sein Gesicht.
„Ja, ich bin's". Er war nicht im Auftrag von Akatsuki hier. Sonst hätte er seinen Mantel getragen. Er musste also aus inoffiziellen Gründen hier sein.

Er kam näher und ich tat es ihm gleich bis er mir um den Hals fiel. Ich ließ es zu. Er strich mir über meine Haare und raunte mir etwas ins Ohr.

„Ich musste dich noch einmal sehen, (d/n). Ich hab dich echt vermisst".
„Ich... dich auch", stammelte ich, aber dann schob ich ihn weg. Er konnte hier nicht einfach auftauchen, obwohl wir eigentlich Feinde waren. Und außerdem... liebte ich doch Kakashi.
Warum also musste er jetzt auftauchen und mich so verwirren. Eigentlich war er nicht der Typ dafür. Es musste schon einen Grund dafür haben, dass er sich so von seinen Gefühlen leiten ließ, ohne objektiv zu denken.

„Was machst du hier, Itachi?", fragte ich ihn schließlich und verschränkte die Arme abweisend vor der Brust. „Du hast es doch niemandem erzählt oder?", fragte er ohne meine Frage einzugehen.
„Die Wahrheit über den Uchiha Clan, meine ich". Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Jeder hält dich immer noch für einen kalten, bösen Mörder, ohne die Wahrheit über dich zu wissen".

Es klang wie ein Vorwurf und vielleicht war es das auch. Ich hätte es echt gerne jemandem erzählt, aber ich hatte Itachi geschworen, dass ich es für mich behalten würde. Er nickte.
„Hör zu", fing er an und seine dunklen Augen schauten mich durchdringend an. „Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, aber Sasuke hat Orochimaru getötet und hat sein Versteck verlassen".

Ich war überrascht. Nein, davon hatte ich noch nichts gehört. „Er wird versuchen mich zu finden um mich dann zu töten... und das wird er auch schaffen".

Ich legte den Kopf schief. „Wie meinst du das?" Er sah traurig aus. „Ich werde mich von ihm besiegen lassen. Er wird mich in dem Glauben töten, ich hätte unseren Clan aus purer Boshaftigkeit umgebracht. Nur so, kann der gute Ruf vom Uchiha Clan erhalten bleiben und Sasuke kann zurück nach Konoha kehren und jeder wird ihn willkommen heißen, da er einen Staatsfeind getötet hast und..."

„Nein, nein, nein! Itachi, das kannst du nicht machen. Glaubst du wirklich, dass ihm es besser gehen wird, wenn er sich an dir gerächt hat. Du kannst ihm doch einfach die Wahrheit sagen. Du..."

Meine Stimme zitterte. Er konnte doch nicht einfach sterben! „Itachi... Ich habe dich wirklich geliebt. Du kannst nicht einfach so tun, als wäre dein Leben egal".
„Es tut mir leid, dass ich dich da mit rein gezogen habe, aber meine Entscheidung steht fest".

Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und wir schauten uns einen Augenblick tief in die Augen. Er küsste mich zärtlich und ich erwiderte den Kuss. Es war wohl unser Letzter... Dann lösten wir uns voneinander.
„Ich habe dich auch wirklich geliebt, (d/n)"

Dann verschwand er in einer Rauchwolke mithilfe irgendeines Jutsu. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich weinte, aber die Tränen rollten über mein Gesicht. Ich musste es irgendwie verhindern. Ich konnte nicht zulassen, dass Itachi starb.

𝐍𝐢𝐧𝐣𝐚 𝐫𝐨𝐚𝐝 | Kakashi x reader x ItachiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt