15.

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Die darauffolgenden Nächte träumte ich oft von Itachi. Die Szene, wie ich ihn dort gefunden hatte, voller Blut und völlig leblos, spielte sich immer wieder in meinem Kopf ab und riss mich schweißgebadet aus dem Schlaf. Kakashi war da für mich und beruhigte mich jedes Mal wenn ich wieder einen Albtraum hatte, aber ich wusste das ihn das ganze so langsam ermüdete.

Ich rannte über das Schlachtfeld, suchte ihn panisch. Es war wie in jedem anderen Traum, den ich in der letzten Zeit gehabt hatte. Nur, dass es nicht Itachi war, der tot dort lag.
Diesmal war es jemand anderes.

„Kakashi!", schrie ich im Traum, bevor ich aufschreckte und fast vom Bett fiel, wäre Kakashi nicht da gewesen. Er schlang sofort die Arme um mich und hielt mich nah an seinem Körper fest.

Ich zitterte vor Angst und brauchte eine Weile bevor ich zurück in die Realität fand.
„Alles wird gut", sagte Kakashi leise. „Solange ich hier bin, passiert dir nichts".

Da lag er falsch. Solange er hier war, passierte ihm nichts.
„Du lebst", murmelte ich leise um es mir selbst nochmal klar zu machen.
„Was?", fragte er verständnislos. Offenbar hatte er es gehört. „Nichts", antwortete ich schnell. „Es war nur ein Traum. Es war nur ein Traum".

Doch so oft ich mir das auch einredetet, tief in mir drin hatte ich Zweifel daran. Was ist wenn dieser Traum auch eine Vision war? So wie ich auch von Itachis Tod geträumt hatte, bevor er dann wirklich gestorben war. „Es war nur ein Traum", wiederholte ich noch einmal.

• • •

Am nächsten Tag wurden Kakashi und ich zum Hokage gerufen und da ich zur Zeit praktisch bei ihm wohnte, gingen wir zusammen. Überraschenderweise war auch Sakura da. Alle sahen ziemlich niedergeschlagen aus.

„Hallo zusammen", begrüßte Kakashi sie. Der Frosch der neben Tsunade saß fiel mir erst jetzt auf. Ich musste direkt an Jiraiya denken und es versetzte mir ein Lächeln aufs Gesicht. ,Der kauzige Bergeremit', wie Naruto ihn nannte, hatte mir damals die Grundlagen von Genjutsus beigebracht, bevor Itachi mir dann alles restliche beigebracht hatte, was ich heute wusste.

In dem Moment stolperte Naruto zur Tür hinein. „Mann, was ist denn los Oma Tsunade. Warum werde ich schon so früh aus dem Bett geholt?"

„Es ist fast Mittags, Naruto", erwiderte Sakura. Tsunade verdrehte die Augen. Dann wurde sie wieder ernst und schwieg eine Weile.

„Was ist denn los?", fragte ich irgendwann und fügte scherzhaft hinzu: „Ist etwa noch jemand gestorben?"

Niemand lachte. Tsunade schaute mir nur traurig in die Augen. „Es geht um Jiraiya", sagte sie. „Der kauzige Bergeremit? Ist er wieder zurück?", fragte Naruto grinsend.
„Mein kleiner Jiraiya...", sagte nun der Frosch. Naruto schaute ihn abfällig an. „Was fällt dir ein so über ihn zu reden?", fragte er den Frosch.
„Jiraiya ist nicht klein. Er ist einer der größten Shinobi. Wer glaubst du wer du bist?"

„Naruto!", sagte Tsunade streng. „Das ist der Sensei von Jiraiya". Naruto sah ziemlich skeptisch aus, aber er war jetzt still. Scheinbar hatte er die angespannte Stimmung jetzt auch wahrgenommen. „Naruto...", fing Tsunade an. „Jiraiya ist nicht von seiner Mission zurückgekommen. Er ist..."

Es schien sie unglaublich viel Kraft zu kosten diese Worte zu sagen. „Er ist gestorben". Ich sah Tsunade fassungslos an. Naruto tat es mir gleich. „Warum hast du ihn dann auf die Mission gelassen?", fragte er Tsunade scharf. „Warum hast du das zugelassen? Er hätte alles dafür gemacht, dich zu beschützen!"

„Naruto es reicht", unterbrach Kakashi den schon schreienden Naruto. „Glaubst du etwa für Tsunade ist es leicht?"
Dann hörte ich nicht mehr zu. Ich hörte nur noch wie Naruto das Zimmer des Hokage verließ und Sakura nach ihm lief.

In meinem Kopf dröhnte es. Warum sterben alle? Warum sterben alle die mir etwas bedeuten? Und wer würde der nächste sein? Ich wusste, wenn ich nicht durchdrehen wollte, musste ich schnell an die frische Luft.

„Ich werde auch gehen", sagte ich und es war unüberhörbar dass in meiner Stimme ein Vorwurf an Tsunade lag. Ich ging aus dem Zimmer und knallte dieTür hinter mir zu.
„(d/n)!", rief mir jemand hinterher, doch ich musste hier raus. Meine innere Stimme fragte immer wieder die gleichen Fragen: Warum sterben alle nur? Und vor Allem: War es meine Schuld, dass sie starben? Hätte ich das alles verhindern können?

𝐍𝐢𝐧𝐣𝐚 𝐫𝐨𝐚𝐝 | Kakashi x reader x ItachiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt