𝐍𝐢𝐧𝐣𝐚 𝐫𝐨𝐚𝐝 | Kakashi x reader x Itachi

12.

Als ich aufwachte war es noch dunkel draußen, aber mich hatte etwas geweckt. Ich tastete die rechte Seite des Bettes ab. Sie war noch warm, aber Kakashi lag nicht mehr dort. Ich rieb mir die Augen und sah mich im Raum um. Er war nicht hier, aber wo war er dann?

Ich hörte Schritte im Gang. „Kakashi...?", sagte ich leise und noch immer mit müder Stimme. „Ich... bin hier", antwortete er ein paar Sekunden später. Er stellte sich in den Türrahmen, damit ich mich selbst davon überzeugen konnte. Er hatte seine gesamte Ninja-Kleidung an und einen Rucksack. „Gehst du irgendwohin?", fragte ich skeptisch. „Ich geh auf eine wichtige Mission, aber ich wollte dich nicht wecken".
„Eine wichtige Mission?!" Ich war hellwach. „Was für eine?" Ich sprang auf und stand augenblicklich vor Kakashi. Meine Hände ruhten auf seinen Schultern, damit er ja nicht weglief.

Kakashi sah etwas überrascht aus. Wahrscheinlich war er verwundert warum es mich so interessierte, aber falls es um die Sache mit Sasuke und Itachi ging, dann musste ich es einfach wissen.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn erwartungsvoll an.

„Ähm... Sasuke hat wohl Orochimaru besiegt. Jemand hat Tsunade einen anonymen Brief geschrieben, in dem jemand das genauer erklärt hat und auch was Sasuke jetzt wahrscheinlich vorhat. Die Informationen wurden geprüft und haben sich als wahr erwiesen. Sag mal... Überrascht dich das ganze gar nicht?"

Ich hatte wohl nicht überrascht genug geschauspielert, aber ich war ja der anonyme Verfasser des Briefes, weshalb ich alles was Kakashi mir gerade erzählt hatte schon wusste.

„Doch, schon", sagte ich nur knapp. „Ich nehme an, du bist Teamführer dieser Mission?" Kakashi nickte. „Ja, ich soll bis Sonnenaufgang ein Team aufstellen". Als ich keine Anstalten machte ihn gehen zu lassen fügte er hinzu: „Ich sollte damit wohl jetzt besser beginnen".

Mein Blick sollte eigentlich erwartungsvoll sein, stattdessen durchbohrte ich ihn regelrecht.
„Nimm mich doch mit auf die Mission", sagte ich ruhig aber nicht so als wäre es ein ernsthafter Vorschlag gewesen, den er am Ende entscheiden kann. Ich würde so oder so mitkommen. Kakashi nahm meine Hände von seinen Schultern und hielt sie fest.

„Ehrlich gesagt finde ich du solltest hier bleiben. Du hattest dich ja bei der letzten Mission ziemlich verletzt und solltest dich noch ausruhen und außerdem..."
„Was redest du da!?", fragte ich mit einem beißenden Unterton.
„Mir geht es wieder gut. Ich sollte mitkommen. Schließlich geht es um Sasuke".

Kakashi schwieg für eine Weile und schaute betreten zu Boden. „Geht es hier wirklich um Sasuke? Oder viel mehr um seinen Bruder?", fragte er so leise, dass ich es kaum verstand.
„Was? Du meinst Itachi?" Die Überraschung in meiner Stimme war nicht gespielt. Dass er es so schnell begreifen würde und mich darauf ansprechen würde, hätte ich nicht erwartet.

Jetzt war ich es die betreten auf den Boden schaute. Kakashi erklärte es mir: „Naja... Sasuke wird bestimmt sein Ziel verfolgen und Itachi töten wollen. Deswegen frage ich dich, ob es hier darum geht, ihn zu retten? Denn wenn dem so ist, dann würdest du die Mission nur behindern".

„A - Aber was ist wenn Itachi euch angreift. Ich kenne mich am besten mit seinen Fähigkeiten aus, also sollte ich doch mitgehen, oder nicht?"
Kakashis Griff um meine Hände wurde fester. So fest dass es mir unangenehm war.

„Du hast immer noch Gefühle für ihn, stimmt's? Du willst ihn vor dem Tod bewahren und nicht Sasuke zurückholen, ist doch so, oder?" Sein Ton wurde lauter. „Das willst du doch! Sag einfach ja oder nein!?"

Ich löste mich aus seinem eisernen Griff. „Er hat es nicht verdient so zu sterben, okay!?"
Ich war wütend. Es passte nicht zu ihm, dass er sich so von seiner Eifersucht lenken ließ. Selbst wenn seine Argumente wahr waren, ich konnte das nicht einfach akzeptieren.

„Du weißt noch nicht mal die halbe Wahrheit über ihn und über das was er getan hat und trotzdem tust du so als wüsstest du alles über ihn! Du hast doch auch Rin getötet, obwohl du das nicht wolltest! Du müsstest doch eigentlich wissen, dass hinter dem was man zuerst sieht, mehr stecken kann!!"

Ich hatte meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle und schrie einfach alles heraus was mir einfiel.
Dass ich Rin erwähnt hatte ließ Kakashi zusammenzucken. Als ich merkte, wie sehr es ihm zusetzte, wie ich ihn gerade behandelt hatte, bereute ich es sofort.

„Kakashi... Es tut mir..."
„Es geht nicht darum was ich über Itachi denke (d/n)"
Er sprach ruhig und bestimmt, aber ich konnte sehen, dass ihn das gerade ziemlich aus der Bahn geworfen hatte.

„Er ist trotz allem nicht unser Freund und wir sind nicht für ihn oder sein Leben verantwortlich. Sasuke dagegen ist unser Verbündeter und wenn du anders denkst, dann bist du für diese Mission alles andere als hilfreich". Ich sagte nichts. „Ich werde dann jetzt gehen...", fuhr Kakashi unbeirrt fort. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Bis bald". Ich hörte wie die Tür sich hinter ihm schloss. Ich konnte jetzt weder Kakashi noch Itachi beschützen und das zu wissen, konnte ich nicht ertragen. Ich war allein...