"Komm mit Ruby, du willst dich bestimmt erstmal ein bisschen waschen, ich zeige dir auch wo wir deine Sachen hingelegt haben.", sagte Carol. Ich war so verkrampft das sie mich fast wegschieben musste "Komm Kleines", sagte sie wieder.
Sie war so nett, sie gab mir Sachen um mein Gesicht zu waschen und einen Spiegel, den sie behutsam an einen Nagel an der Wand hängte. Ich beschloss das ich sie mochte. Carol bückte sich und holte einen Karton unter meiner Liege hervor. Sie setzte sich auf die Liege und hielt den Karton geschlossen auf ihrem Schoß.
Ich stand vor dem Spiegel und versuchte mir mit einem alten Waschlappen den Dreck aus dem Gesicht zu waschen.
"Wieso hast du vorhin so gelacht ?", fragte ich sie. "Das ist dir aufgefallen ?", antwortete sie. "Ja...und ?" "Du bist ihm sehr ähnlich weist du ?", sagte sie mit einer sanften Stimme. Ich war geschockt. "Wem ? Woher...weist du ?", stammelte ich. "Ach Kleines, ich war die Jenige, die deine Sachen auf gefährliche Utensilien untersuchen musste...ich habe das Bild gesehen und wer 1 und 1 zusammen zählen kann..." "Aber...", setzte ich an, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Sie stand auf und stellte sich hinter mich. "Sie dich doch an, ihr habt das gleiche Gesicht." Ich sah in den Spiegel, meine mittellangen blonden glatten Haare hingen strähnig an den Seiten herunter, mein, nun zu langer, Pony hing zersaust in meinen Gesicht. Meine Augen...blau-grau wie seine, mein Gesicht war jedoch runder als seins...ich erkannte keine Ähnlichkeit...ich wollte es auch nicht.
Ich empfand Wut für diesen Mann, den ich nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte.
Für den Mann, der sich anscheinend nie für mich interessiert hat.
Der Mann, der mich nie hat wissen lassen, wie es ist einen Vater zu haben."Weist du, die ersten Worte die du zu uns gesagt hast...die hätten von ihm sein können, er ist genauso schroff und gerade heraus", beantwortet sie mir meine Frage. "Eigentlich bin ich nicht so...", gab ich zurück.
"Vielleicht war er ja auch mal anders", sagte sie,"Er hat uns nie erzählt, das er.." "Das er was ? Eine Tochter hat ? Tja entweder er weis es nicht...oder es interessiert ihn einfach nicht."
Jetzt hatte ich sie neugierig gemacht. Sie sah mich fordernd an "Meine Mum hat nie von ihm geredet...jedenfalls nichts relevantes, sie vermied das Thema...und jetzt ist sie tot.", es fiel mir schwer die letzten Worte auszusprechen. Ich begann wie die Tränen in mir aufstiegen. Carol nahm mich in den Arm und ich lies mich nur allzu gerne trösten. "Ach Süße", sagte sie während sie über meinen Rücken strich. Ich hatte noch keine Zeit zum Trauern gehabt, wegen diesen Dingern...hatte das Geschehene noch nicht verarbeitet, sodass die Tränen jetzt nur so aus mir heraus sprudelten. "Ich werde sie nie wieder sehen", schluchzte ich. "Eines Tages wirst du es...aber bis dahin wird noch viel Zeit verstreichen", sagte Carol, es half mir das sie sich um mich sorgte. "Komm mit, ich mache dir was zu essen.", sagte sie und zog mich hinter ihr her. "Aber wenn er...ich weis nicht wie ich mich verhalten soll." "Ich bin bei dir"
Wir gingen in den Raum der als Küche diente, Daryl saß tatsächlich da, aber er schien mich gar nicht zu bemerken, da er das Blut von seiner Armbrust abwischte. "Boah das stinkt ja", sagte ich bevor ich es verhindern konnte...shit ich hatte mir vorgenommen nichts zu sagen...nichts was seine Aufmerksamkeit hätte eregen können. "Tja daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen", gab er desinteressiert zurück.
"Hier", Carol reichte mir ein Brot mit Käse, ich biss gierig hinein "Danke".
"Setz dich doch", bat Carol mir an, ich warf ihr einen erschrockenen Blick zu, ich wollte mich nicht zu meinem "Vater" an den Tisch setzten. "Kein Problem, es geht schon.", gab ich zurück, doch sie gab nicht auf, "Du bist lange genug durch den Wald gerannt, es wird dir gut tun.", drängte sie. Ich gehorchte und setzte mich, bevor er sich noch persönlich angegriffen fühlte.
Carol verließ die Küche...na dankeschön. "So so du hast dich also wochenlang alleine durchgeschlagen ?....Respekt !", sagte er und knallte seine Armbrust auf den Tisch. "I-Ich weis nicht genau wie lange ich da im Wald gewesen bin.", antwortete ich, meine Stimme zitterte. Meine Nervosität blieb ihm nicht unbemerkt "Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben, du bist hier erstmal in Sicherheit, ich tu dir nix.", sagte er. "Brauchst du auch nicht...hast du schon längst...", flüsterte ich und stand auf. Ich verlies den Raum und lies in hinter mir...so wie er mich hinter sich gelassen hatte. Ich hörte wie er sich eine Zigarette anzündete und die Füße auf den Tisch legte. Es interessierte ihn nicht.
{Hab gedacht mach gerade mal weiter. Es tut mir leid falls ich die Charaktere der Personen nicht so gut treffe...aber ich bin wie gesagt noch nicht lange Fan...ich hoffe es ist nicht ganz so schlimm und das es euch trotzdem gefällt :)}