Ich fand Beth's Vater ein paar Zellen weiter, ich hatte ihn bis dato nur ein paar mal kurz gesehen und sein Name war mir auch schon entfallen.
"Aaaah Ruby da bist du ja. Ich habe dich schon erwartet", sagte er mit einer freundlichen Stimme. Er kam auf mich zu und ich sah das er nur noch ein Bein hatte...er bemerkte das ich ihn anstarrte, "Tja die Wege des Herrn sind unergründbar nicht wahr ?", er streckte mir seine Hand entgegen, "Ich bin Hershel" "Ich heiße Ruby" "Ja das weis ich schon", er lachte.
Hershel war mir auf anhieb sympathisch, mit seinem weißen langen Bart und der netten Art...Beth konnte sich glücklich schätzen ihn als Vater zu haben. Ich bewunderte ihn, das er nach all diesem Mist seinen Glauben an Gott nicht verloren hatte...ich hatte schon mehr wie einmal gezweifelt.
Hershel untersuchte meine Wunden und verarztete sie. Wir redeten ein bisschen und er versicherte mir, das meine Mutter es jetzt gut habe im Himmel...ich glaubte ihm jedes Wort.
Es war schon dunkel draußen und ich beschloss mich hinzulegen...ich klopfte noch einmal kurz an Beth's Zelle und wünschte ihr eine gute Nacht. Ich überlegte auch ob ich Carl eine gute Nacht wünschen sollte...entschloss mich dann aber mich davor zu drücken.
Er hatte jedoch wohl die gleiche Idee gehabt und kam noch mal in meine Zelle als ich schon im Bett lag "Ich wollte dir nur noch mal sagen das ich nicht wütend auf dich bin" "Aber du bist enttäuscht von mir", "Ja ein bisschen..aber du bist nunmal so...das lässt sich nicht ändern. Alles ist gut...gute Nacht", sagte er mit einem Lächeln und verschwand.
Ich grübelte...war ich schon immer so stur und bekloppt gewesen ? Hatte die Apocalypse mich verändert ? Der Tod meiner Mutter ?
Hatten mir die anderen nicht gesagt das Daryl auch vielleicht nicht immer so gewesen sei ? Das er sich durch viele Erlebnisse verändert hatte ? Hatte ich das nicht selber gedacht als ich mich mit ihm unterhalten hatte ?
Ich hatte Angst wie es sich auf Daryl ausgewirkt hatte, das er eine Tochter hatte...das er mich vielleicht gar nicht in seinem Leben haben wollte.
Doch ich hatte Hoffnung...Hoffnung das er in dem Leben vor der Apokalypse anders war...das er sich eine Familie wünschte wie die anderen es gesagt hatten.