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Alec's POV


„Also, wenn du irgendeinen Ring willst.", verdreht Izzy die Augen. „Ich werde den perfekten Ring für den perfekten Freund finden.", gebe ich ein wenig gedankenverloren von mir. Ich hoffe einfach, dass alles perfekt wird. Ich will mir gar nicht vorstellen, dass er auch nein sagen könnte. „Mach dir keine Gedanken, es wird alles gut.", muntert mich Izzy auf, als könnte sie meine Gedanken lesen.



Als wir das Einkaufszentrum betreten, zieht mich meine Schwester sofort in ein Schmuckgeschäft. „Der ist doch schön.", zeigt sie auf einen einfachen goldenen Ring. „Ich habe nicht wirklich an einen goldenen Ring gedacht.", gebe ich zu und schaue weiter. „Kann ich Ihnen helfen?", steht plötzlich eine blondhaarige Frau vor mir. „Wir suchen einen Verlobungsring und er soll perfekt sein.", mischt sich Izzy ein, als ich meinen Mund öffne, schließe ihn jedoch sofort wieder. „Für euch beide?", fragt sie und öffnet eine Glasvitrine. „Nein.", erwidern wir im Chor. „Wir sind Geschwister.", lacht sie. „Alec will seinem Freund morgen einen Antrag machen.", prahlt sie. „Seinem ... Freund?", fragt die Verkäuferin verständnislos.



An der Stelle würde ich einfach gehen und es lassen, doch Izzy ist das Gegenteil von mir. „Müssen wir Ihnen das jetzt erklären? Wenn Sie nicht im Mittelalter leben, sollten Sie schon einmal davon gehört haben.", faucht sie die blonde Frau an. „Komm Alec, wir brauchen was aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert.", zieht sie mich wieder aus dem Laden und lässt die Verkäuferin eingeschüchtert zurück, während meine Wangen leicht erröten. Ich könnte mich nie so verteidigen, ein Grund warum ich so stolz auf meine Schwester bin.



„Das ist sowieso ein besserer Laden.", schleift mich Izzy ein paar Minuten später in den nächsten Juwelier. Ich hasse shoppen, ich mache das alles nur für Magnus. Ich schlendere ein wenig unmotiviert hinter Izzy her, welche aufgeregt von einer Ecke zur anderen läuft. Ich lasse meinen Blick schweifen und bleibe plötzlich an zwei Ringen hängen, welche mich sofort an Magnus und mich erinnern. Langsam nähere ich mich der Vitrine und sehe sie mir noch einmal genauer an. „Sie sind wunderschön.", steht Izzy plötzlich neben mir, was mich leicht zusammenzucken lässt. „Ja.", hauche ich. „Denkst du, Magnus würde sein Ring gefallen?", frage ich unsicher nach. „Ja, ganz bestimmt.", versichert mir meine Schwester und holt einen Verkäufer.



„Gute Wahl. Ihr Partner wird sich bestimmt freuen.", lächelt der braunhaarige Verkäufer und überreicht mir die Tüte mit den Ringen. (Bild in den Kommentaren.) Ich sehe ihn ein wenig verblüfft an, als mich Izzy auch schon wieder wegzieht. „Wir brauchen einen Anzug.", stellt sie fest und schleppt mich in ein Gewandgeschäft. „Du weißt noch nicht einmal, ob er ja sagt.", sehe ich sie verwirrt an. „Erstens, natürlich weiß ich das! Und zweitens, ich habe auch für den Antrag gemeint. Da kannst du nicht irgendwas anziehen.", schleift sie mich in die Anzugabteilung.



„Aber ich wollte ein Hemd anziehen." Sie dreht sich plötzlich um und mustert mich skeptisch. „Ist es ein schönes Hemd?", fragt sie. „Ich finde es schön.", erwidere ich und zucke mit den Schultern. Als ich merke, dass sie das nicht akzeptiert, spreche ich weiter. „Magnus hat auch gesagt, dass er es schön findet." „Ok, dann nimm das. Brauchen wir noch etwas? Brauchst du noch etwas? Als ob es das war. Nur zwei Ringe?", schlendern wir durch das Einkaufszentrum. „Nur? Diese zwei Ringe sind sehr wichtig und bedeutsam."


„Du bist dir sicher, dass du es vor unserer ganzen Familie machen willst?", fragt Izzy mich, als wir uns, nachdem wir noch ein wenig herumgegangen sind, in mein Auto setzen. „Es ist nicht unsere ganze Familie, Mom, Dad, du, Simon, Jace und Clary.", rechtfertige ich mich. „Ja, aber wollt ihr nicht alleine sein?" „Dort ist es einfach mehr eine Überraschung, als wenn ich an einen abgeschiedenen Ort fahre. Ich will, dass unsere Eltern und besonders unser Vater sehen, wie sehr ich ihn liebe. Wie sehr ich Magnus liebe. Ich weiß nicht, Izzy.", zweilfe ich. Ich habe ja selbst keine Ahnung, wie ich das alles mache und wo und wie es perfekt wird. Ich weiß nur, dass ich mein restliches Leben mit Magnus verbringen will und ein Antrag mich dem ganzen näher bringt.


„Mach dir keinen Stress. Das wird alles schon.", muntert mich Izzy auf, als ich mein ehemaliges Zuhause verlasse. Ich bin noch kurz mitreingekommen, doch leider wurde das kurz zu einem lang. Ich habe keine Ahnung, wie die Zeit so schnell vergehen konnte, aber es ist schon zehn Uhr in der Nacht. Ich hoffe, dass Magnus nicht die ganze Zeit auf mich gewartet hat. Unsere Ringe habe ich gleich bei Izzy gelassen, damit sie mein hoffentlich bald Verlobter nicht findet und ich sie nicht in der Wohnung vergessen kann.



Als ich unsere Wohnung betrete ist es überall dunkel. Ich ziehe mir schnell meine Jacke und Schuhe aus, bevor ich noch schnell im Bad verschwinde. Als ich nur mit einer Boxershorts das Schlafzimmer betrete, sehe ich Magnus schlafend im Bett liegen. Ich lege mich neben ihn, ohne ihn jedoch zu berühren und versuche einzuschlafen. Zu viele Gedanken rasen mir durch den Kopf. Vielleicht findet Magnus es zu früh oder hat irgendeinen anderen Grund nein zu sagen. Vielleicht war es doch eine falsche Entscheidung, das Ganze vor meiner Familie zu machen. Was habe ich mir dabei gedacht? Vermutlich denkt er wie Izzy und würde lieber alleine sein. Aber jetzt kann ich es nicht mehr ändern. Ich könnte Izzy noch eine Nachricht schreiben, dass ich morgen früh die Ringe abhole und ...


„Alec.", höre ich plötzlich meinen Namen und brauche kurz, um zu verstehen, dass es Magnus war. „Kuscheln.", befiehlt er mit belegter Stimme. Ich rutsche zu ihm und drücke ihn an meine Brust. „Wo warst du?", fragt er und sieht mich leicht erschöpft an. „Mit Isabelle. Sie wollte irgendwas für Simon kaufen und hat ganze drei Stunden gebraucht, um etwas zu finden. Danach habe ich drinnen noch ein wenig mit Izzy und meiner Mom gesprochen.", erkläre ich flüsternd, wobei ich mich wieder schlecht fühle, da es nicht ganz der Wahrheit entspricht. „Ist zwischen uns alles gut?", fragt er traurig, während er mir über den nackten Rücken streicht. „Ja, natürlich.", streichle ich ihm über die Wange und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn.


„Mehr als das. Wie kommst du auf sowas?", erkundige ich mich besorgt und fahre ihm durch die nicht hochgegelten Haare. „Du riechst anders.", gibt er leise von sich. „Denkst du, ich war bei jemand anderem? Denkst du, ich betrüge dich?!", stütze ich mich abrupt auf meine Ellenbogen. „Weiß ich nicht.", flüstert Magnus und bleibt niedergeschlagen liegen. „Du bist in letzter Zeit irgendwie so komisch und heute bist du einfach bis in die Nacht irgendwo. Ich weiß nicht einmal wo, weil du mich anlügst. Ich dachte, wir können einander vertrauen und sagen uns die Wahrheit.", wird er zum Schluss lauter und dreht sich dann mit Tränen in den Augen von mir weg.



Schnell lege ich mich hinter ihn und drücke ihn an mich. „Magnus. Bitte hör mir zu. Ich würde dich niemals betrügen! Ich war wirklich mit Izzy im Einkaufszentrum und dort hat sie mich aus Spaß mit irgendeinem Parfum eingesprüht, bei dem sie fand, dass es super riecht. Wobei ich ihr da nicht zustimmen kann, aber darum geht es jetzt nicht.", erkläre ich schnell und streiche ihm beruhigend über den Rücken. Ihm läuft eine Träne über die Wange, was mir einen Stich im Herzen versetzt. Am liebsten würde ich sie ihm wegküssen und ihm sagen, dass ich alles andere vorhabe, als mit ihm schlusszumachen, doch dann wäre es keine Überraschung und Izzy würde mich schlagen.


„Hast du etwas gekauft?", schnieft er und dreht sich zu mir. „Ah ... nein, nur Izzy.", antworte ich verwirrt. „Dann kann sie mir ja die Rechnung zeigen.", murmelt er und kuschelt sich wieder zu mir. „Du glaubst mir nicht?", frage ich ihn ein wenig sauer, ich dachte, wir vertrauen einander. „Das war ein Spaß, Alexander." Ich atme einmal durch und lasse mich wieder in die Polster sinken. Ich will nicht mit ihm streiten, besonders nicht, wenn morgen ein unvergesslicher Tag werden soll. „Außerdem kann ich Isabelle vollkommen zustimmen.", murmelt er noch, bevor er in meinen Armen einschläft.


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Heyy, ich hoffe, euch gefällt das zweite Kapitel von 'Nightmare'!💖

~Desi :)

Nightmare (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt