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Alec's POV

New York(12:00)


„Ich habe dir mehrfach versichert, dass ich dich nicht hintergehe, geschweige denn vergesse.", stellt Magnus klar und legt ohne ein weiteres Wort auf. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Vielleicht bringt mich das ganze mehr durcheinander, als ich dachte. Ich muss noch einmal mit ihm sprechen, doch jetzt wird er bestimmt schlafen. Wie soll ich denn jetzt den Tag todschlagen? Vermutlich sollte ich noch einmal versuchen zu schlafen.


Tatsächlich habe ich es ein wenig geschafft zu schlafen, immer mal wieder ein paar Minuten. Ich bin jetzt schon total erschöpft, wie soll ich denn in ein paar Tagen wieder arbeiten? Da ich den ganzen Tag im Bett gelegen habe, bin ich jetzt in der Nacht wach und warte auf elf Uhr. Ich zappe durch alle möglichen Sender und beginne auch alle möglichen Serien zu schauen, doch die Zeit scheint voranzukriechen. Irgendwann bin ich so verzweifelt, dass ich mich an meinen Schreibtisch setze und ein wenig versuche zu arbeiten, doch um sechs in der Früh scheint mein Gehirn keine Lust darauf zu haben.


Als es endlich elf ist, setze ich mich auf das Sofa und lege vor mich mein Telefon, um auf das Klingeln zu warten, als mir plötzlich einfällt, dass er gesagt hat, dass ich anrufen soll, wenn es mir so wichtig ist. Und das ist es definitiv. Ich wähle seine Nummer, doch nach wenigen läuten, sehe ich, dass er mich wegdrückt. Er will nicht mit mir sprechen. Er hat noch nie nicht mit mir sprechen wollen. Ich spüre förmlich, wie mein Herz ein kleines Stück bricht und mir die Tränen in die Augen steigen. Doch ich versuche mich zusammenzureißen. Ein weiteres Mal wähle ich seine Nummer und höre wieder das Läuten, als es kurz rauscht und es abgenommen wird.


„Magnus! Ich wollte dich gestern nicht anschreien. Es tut mir so leid, bitte rede mit mir. Ich ... bitte, ich liebe dich.", bringe ich über die Lippen und warte auf eine Antwort. „Ah, ich ... bin Andrew, aber ich kann ihm deine Nachricht weiterleiten. Er scheint gerade weniger mit dir reden zu wollen.", meldet sich eine mir unbekannte Stimme. Das muss dann wohl der freundliche Mitbewohner sein. „Warum hast du sein Telefon? Kannst du es ihm bitte geben. Es ist wirklich dringend.", bitte ich ihn, doch er bewegt sich kein Stück. „Er will aber momentan wirklich nicht mit dir sprechen. Deswegen hat er mich auch gebeten es dir zu sagen.", teilt mir Andrew gleichgültig mit.


Der freundliche Andrew scheint mir alles andere als freundlich. Am liebsten würde ich ihm eine reinhauen. „Andrew, hör mir mal zu. Ich bin sein Verlobter und wenn ich mit ihm sprechen möchte, dann gibst du ihm gefälligst sein verdammtes Telefon!", mache ich autoritär klar und räuspere mich dann. „Bitte.", hänge ich an und warte auf seine Reaktion, doch die bekomme ich nicht mehr. „Da will dich jemand sprechen.", höre ich gedämpft und danach Schritte, als würde er sich vom Telefon entfernen. „Magnus? Bist du es?", frage ich wieder komplett ruhig und ein wenig hoffnungsvoll, doch ich bekomme keine Antwort.


„Magnus, ich weiß, ich hätte gestern nicht so reagieren dürfen. Es macht mich einfach wahnsinnig, dich nicht um mich zu haben. Du bist einfach plötzlich weg und i-ich ... ich kann nicht ohne dich leben, Magnus. Ich liebe dich und will nicht mit dir streiten. Niemals. Das ist schrecklich.", gebe ich leise zu und spiele mit dem silbernen Verlobungsring an meinem Finger. „Ich liebe dich auch, Alexander. Und natürlich will ich auch nicht mit dir streiten.", erwidert er nach kurzer Stille ruhig. „Gott, Magnus. Ich dachte, du sprichst nie wieder mit mir!", fahre ich mir glücklich durch meine Haare.


„Hättest du vielleicht Lust zu Facetimen?", fragt er nach kurzer Zeit mit leicht belegter Stimme. „Ja.", erwidere ich mit rauem Unterton. Nach wenigen Sekunden bekomme ich einen Videoanruf, den ich sofort annehme. „Du siehst schrecklich aus.", kichert Magnus, als ich auch sein Gesicht sehen kann und mich augenblicklich beruhige. „Danke, du schaust auch nicht schlecht aus.", lächle ich, doch er bricht seine besorgte Miene nicht. „Was ist passiert?", fragt er fürsorglich und mustert mich traurig. „Ich habe nicht so viel geschlafen, das war's auch schon.", erwidere ich und lege mich in unser Bett.


Nightmare (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt