🅧🅘🅥

462 43 12
                                    




Alec's POV

New York(11:00)


„Alec. Alec, wach auf.", rüttelt Izzy sanft an meiner Schulter, doch ich drehe mich weg. „Frühstück ist fertig. Du musst doch etwas essen.", versucht sie mich aus dem Bett zu bekommen. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und ignoriere sie. „Willst du, dass ich Mom hole?", fragt sie und ich kann sie förmlich sehen, wie sie ihre Arme verschränkt, wie sie es immer macht, wenn sie mir droht. „Hast du es ihr erzählt?", schlage ich die Decke kurz von meinem Kopf, um sie fragend zu mustern. „Ich musste ihr doch erklären, warum du hier bist.", verteidigt sie sich und hebt unschuldig ihre Hände. „Schon ok.",  murmele ich und lasse mich wieder zurück fallen.


„Ich verstehe, dass es dir scheiße geht und du Liebeskummer hast, aber lass dich davon nicht zerstören. Magnus ist es nicht wert.", setzt sie sich fürsorglich zu mir und lächelt mich aufmunternd an. „Man Izzy er hat mir mein Herz gebrochen.", rufe ich zerstört aus und fahre mir über mein Gesicht, während sich hinter meinen Lidern wieder Tränen sammeln. „Ich weiß.", flüstert sie und fährt mir durch meine wirren Haare. Sollte nicht eigentlich ich der große Bruder sein und ihr sagen, dass das alles nicht so schlimm ist? Ihr bei ihrem Liebeskummer helfen und sie auf andere Gedanken bringen? Das ist doch alles meine Aufgabe.



„Wir machen einen Deal. Du isst jetzt etwas mit uns und danach darfst du wieder schlafen gehen.", zieht sie mir langsam die Decke weg. Kurz werfe ich ihr einen genervten Blick zu, stehe dann aber trotzdem auf. Schließlich weiß ich, dass sie nicht aufgeben wird. Unten am Tisch, mustert mich mein Vater ein wenig herablassend. Wie soll er denn jetzt noch glauben, dass es eine ernstzunehmende Beziehung war, wenn ich schlussendlich wegen ihm mit dunklen Augenringen hier sitze. Vielleicht sollte es mich nicht mehr interessieren, was er denkt. „Wie geht es dir, Alec?", streicht mir meine Mutter einmal fürsorglich über den Kopf, während sie mir einen vollbeladenen Teller vor die Nase stellt.


„Ich weiß es nicht.", flüstere ich und stochere in dem Essen vor mir herum. „Du schaffst das schon, hm?", lächelt sie mich aufmunternd an. „Ja.", versuche ich ihren fröhlichen Gesichtsausdruck zu erwidern, scheitere aber kläglich. „Iss wenigstens ein wenig.", flüstert mir meine Schwester neben mir zu. Fünf Bissen bekomme ich runter, bevor ich aufstehe und wieder in meinem Zimmer verschwinde. Um genauer zu sein, in meinem Bett unter meiner Decke. Doch leider nicht lange, denn das wenige Essen, das ich zu mir genommen habe, will wieder raus.


Schnell springe ich auf und laufe in das angrenzende Bad, bevor plötzlich Izzy neben mir steht. Sie sagt nichts, sie setzt sich einfach neben mich und streichelt mir beruhigend über den Rücken. Verzweifelt lasse ich mich gegen die Wand sinken und schließe meine Augen. Warum muss das alles mir passieren? Ich war doch immer freundlich zu jedem und trotzdem werde ich bestraft. Die Arbeit in zwei Tage kann ich ebenfalls vergessen. In diesem Zustand krieg ich sowieso nichts auf die Reihe, außer schlafen. Wahrscheinlich verliere ich dann auch noch meine Stelle dort, aber schlimmer kann es sowieso nicht werden.


Ich stehe auf, wasche meinen Mund aus und lege mich wieder in mein Bett. Isabelle legt sich zu mir und kuschelt sich gegen meine Brust. So sind wir immer gelegen, als wir noch klein waren und unsere Eltern wieder einmal über irgendetwas gestritten haben. Irgendwie habe ich es vermisst, aber in anderen Zuständen hätte ich es mehr genießen können.



Als ich wieder aufwache liegt sie nicht mehr neben mir, doch das wundert mich nicht groß. Schließlich ist es mitten am Tag. „Was machst du hier? Und nimmst ihn auch noch mit?", höre ich leicht gedämpfte Stimmen von unten, doch ignoriere sie einfach. Ich schließe meine Augen und versuche wieder einzuschlafen, als ich plötzlich höre, wie langsam die Tür geöffnet wird. „Izzy, bitte nicht jetzt.", murmele ich, da ich einfach in Ruhe gelassen werden will. Doch plötzlich spüre ich, wie das Bett hinter mir leicht nachgibt und jemand eine Hand auf meinen Oberarm über dem Gips legt. Und nicht nur irgendeine Hand. Magnus' Hand. Ich würde ihn überall wieder erkennen.


Ich lasse meine Augen geschlossen, während sich augenblicklich Tränen in meinen Augen sammeln. Ich will ihn nicht sehen. Können mich nicht alle einfach in Ruhe lassen? „Alec?", fragt er und streichelt mit seinem Daumen immer wieder über die freie Haut zwischen meinem Ärmel und dem Gips. Was denkt er sich eigentlich? Dass er sich überhaupt traut hier aufzutauchen und mich zu berühren, als wäre nichts passiert. „Alec, ich ...", beginnt er liebevoll, doch ich ziehe meinen Arm ruckartig von ihm weg. „Lass mich in Ruhe.", fahre ich ihn eisig an und rutsche ein Stück von ihm weg. „Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?", läuft eine Träne über meine Wange.


„Lass es mich bitte erklären.", versucht er die Träne von meinem Gesicht zu wischen, doch ich zucke zurück. „Nein. Es gibt nichts zu erklären. Bitte geh.", bitte ich ihn erschöpft und lasse mich wieder in meine Kissen fallen, um ihn nicht sehen zu müssen. Der Anblick provoziert nur meinen emotionalen Schmerz. „Du hast meine Nachrichten nicht gelesen, oder?", fragt er mich, als wäre das jetzt wichtig. Tatsächlich habe ich mein Telefon abgedreht, da es sekündlich geläutet hat, aber das tut jetzt alles nichts mehr zur Sache. „Lass es mich erklären. Danach kannst du mich noch immer wegschicken und siehst mich nie wieder.", bietet mir Magnus an.



Siehst mich nie wieder. Aber das will ich doch eigentlich gar nicht. Ich will, dass das alles nicht passiert ist. Ich will wieder in meine rosarote Blase, mit Magnus. In der er nicht geflogen ist und alles so ist, wie es war. Doch kann es jemals so werden, wie es war? Auch wenn ich ihm verzeihen würde. Ich denke nicht.


----------------

Heyy, ich hoffe, das Kapitel gefällt!💖

~Desi :)

Nightmare (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt