Gefangenschaft /Teil 2

1.2K 71 5
                                    

POV. Albus

Wir hatten einige Zeit damit verbracht miteinander zu reden, so lange, dass ich überrascht war als ich die ersten Sonnenstrahlen des Tages schwach durch Gellerts Fenster strahlen sah.
Die Nacht war vergangen und ein neuer Tag brach an. Mit ihm kamen die Wachen wieder, jene die mir am Eingang des Schlosses meinen Mantel abgenommen hatten.
Ich erhob mich und schaute mit müden Augen in ihre Richtung, nachdem sie mich zum mitkommen aufgefordert hatten.

Gellerts Freude hielt sich ebenfalls in Grenzen.
Ich ging auf ihn zu um ihm noch ein letztes Mal zu umarmen. Während ich dies tat, keimte ein Verlangen in mir auf, doch ich konnte dieses Verlangen nicht stillen.
Nicht während drei Auroren hinter uns standen. Ich gab ihm somit zumindest einen kurzen Kuss auf deinen Unterkiefer, der ihn etwas überraschte. Doch er lächelte und flüsterte: „Wirst du mich noch einmal besuchen kommen?".

„Nein", schnitt die Stimme eines Mannes hinter uns durch die Luft, „Beeilen sie sich lieber Dumbledore, es wird Zeit zu gehen".
Mit einem letzten schwachen Lächeln drehte ich mich um und ging mit ihnen. Je weiter ich mich von ihm entfernte, desto stärker wurde der Schmerz in meinem Herzen.

Mantel, Zauberstab und Besen wurden mir gereicht, damit verabschiedete ich mich auch von den Wächtern Nurmengards.
Ich stieß mich vom Boden ab und flog einige Meter in die Luft. Die Tore schlossen sich und ich verweilte dort in der Luft. Allein. Schon wieder. Doch diesmal wirklich und endgültig.

Der unerwartete, kalte Windzug, welcher mich beinahe vom Besen gerissen hätte, holte mich zurück in die Realität und mein Kopf begann zu arbeiten. Ich näherte mich dem höchsten Turm so schnell es nur ging.
Ich konnte das nicht zulassen! Er war alles was ich hatte. Er war der, der mich zerstört hatte, doch genau so hielt er mich an Leben.
Dies konnte einfach nicht das letzte Mal gewesen sein, das ich ihn gesehen hatte.

Mit erhobenem Zauberstab schwebte ich einige Meter von dem Fenster entfernt.
Wenn ich nur einige Gewisse Schutzzauber von der Zelle nehmen würde, könnte ich die Wand sprengen. Das wurde mir schlagartig bewusst.
Die Zauber erkannte ich ziemlich gut, nur musste es schnell gehen. Niemand durfte etwas bemerken, sonst würden sie Gellert womöglich umbringen.
Nach einigen Minuten in denen ich stumme Gegenzauber sprach, war ich fertig.
Das Adrenalin schoss durch meine Adern, ich war voller Tatendrang, mehr als jemals zuvor in meinem Leben.

Ich hatte praktisch nur einen Versuch.

Nur einen einzigen.

Ich schätzte ab welchen Sprengzauber ich sprechen wollte, denn er durfte Gellert nicht treffen.

Es war totenstill in der Umgebung, die aufgehende Sonne schien in mein Gesicht.

„Bombarda Maxima!", rief ich in die kalte Luft.
Einige Millisekunden später war ein ohrenbetäubender Knall zu hören, welcher diese stille schlagartig zerriss.
Gellert stand dort gegen die Zellengitter gedrückt mit einer Hand vor dem Gesicht.
Ungläubig starrte er mich an, bevor ich realisierte, das uns keine Zeit blieb.
Ich landete bei ihm und sah ein funkeln in seinen Augen. Er stieg auf den Besen, allerdings nicht hinter, sondern vor mich.

Ich war verwirrt, doch als er in die Knie ging um abzuheben schlang ich meine Arme so fest um seinen Bauch wie es mir möglich war und krallte mich in den Stoff seiner Robe.
Wir hoben ab und dort standen unsere Gegner in seiner gerade noch besetzten Zelle.
Sie schossen Flüche auf uns, doch Gellert blockte diese durch einen einfachen, zauberstablosen Protego ab.
Das Zaubern hatte er definitiv nicht verlernt.
Sein Schloss wurde hinter mir immer kleiner, bis es irgendwann gänzlich verschwand.

Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Jetzt wurde wahrscheinlich auch ich gesucht. Ich konnte somit auf keinen Fall nach Hogwarts zurückkehren, allerdings wirkte Gellert als hätte er ein Ziel.
„Wohin fliegen wir?", rief ich fragend gegen den Wind.
Er schmunzelte und antwortete lediglich mit einem: „Lass dich überraschen".
Ich fühlte mich wie damals, als wir noch Jung waren. Wie in diesem verhängnisvollen Sommer vor so vielen Jahren.

Nun endlich, war eine Last von mir genommen.
Ich hatte Gellert wieder, die wohl wichtigste Person in meinem Leben.
Die Person, die mich immer verstanden hat, zu der ich immer gehen konnte und die mir immer geholfen hatte.

Ich liebte ihn und würde dies wohl immer tun und ich würde bald erfahren, dass er dasselbe für mich empfand. Dies bewies er ab diesem Morgen noch oft genug.

________________________________

Suu^^ sorry für die kurze Pause, dafür gibt es jetzt einen zwei-Teiler.
Ich hoffe ihr freut euch👀

*beliebige Verabschiedung einfügen*

 Verlangen [Grindeldore OS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt