Einsicht

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POV. Gellert

Ich hörte die Schritte zweier meiner Anhänger in den Gängen vor meiner Tür. Sie waren zweifelsohne auf den Weg in ihre jeweiligen Gemächer, da es bereits ziemlich spät war.
Ich lag in einer leichten Stoffhose in meinem Bett und zweifelte wieder einmal an dem was ich tat.

Ich wollte nicht töten.

Ich wollte nie als ,Massenmörder' betitelt werden, doch nun war es so und nichts in der Welt konnte dies ändern.
So viele Menschen haben Angst vor mir, hassen und verabscheuen mich. Dutzende von Familien haben Verwandte durch mich verloren, Kinder haben ihre Eltern nicht mehr oder andersherum.

War es das was ich wollte?
Nein sicher nicht.

Ich wollte diese Gedanken nie zu lassen, denn  sie würden meine gefühlskalte Welt, fernab jeglicher Moral und Ethik, in sich zusammenbrechen lassen.
Genau dies war hiermit jetzt passiert.
Ich wurde mir klar wie vielen Menschen, sowohl Muggeln als auch Zauberern, ich geschadet hatte.
Es war bei weitem nicht mehr das größere Wohl, was ich hier versuchte durchzusetzen.

Mein Herz klopfte bei dem nächsten Gedanken den ich hatte viel stärker als vorher...

———————
PoV. Albus

Mein Bett sah mit dem minütlich dunkler werden dem Himmel immer einladender aus.
Ich hatte mich bereits größtenteils entkleidet, da ich meine Bettdecke einem Oberteil vorzog und beides zusammen einfach zu warm für diese Nacht war.
Ich beendete meine Arbeit für diesen Tag und legte mich endlich auf die weiche Matratze, um mir meinen wohlverdienten Schlaf zu holen.

Plötzlich hörte ich ein leises, mir gut vertrautes Geräusch.
War zu dieser Zeit noch ein Mitarbeiter des Ministeriums hier? Doch warum apparierten sie direkt in mein Schlafzimmer anstatt an die Tür zu klopfen wie sie es normalerweise taten?

All dies wurde mit einem leisen: „Albus?", beantwortet. Ich drehte mich in meinem Bett um und sah eine Gestalt aus der Dunkelheit meines Zimmers auf mich zu kommen.
Langsam setzte ich mich auf.
Ich war angespannt und darauf vorbereitet mich zu verteidigen falls ich es nötig hätte.

Gellert kniete sich allerdings lediglich vor meinem Bett nieder und legte seine Stirn auf die Matratze. Dann hörte ich ein leises Schluchzen seinerseits. Ich wollte nicht das er weinte, ich wollte nicht das er traurig war, das hatte ich noch nie gewollt. Er hatte sich mir noch nie so verletzlich gezeigt.
Ich strich mit meiner rechten Hand behutsam über seine Schulter und er hörte für einen Moment auf sich zu bewegen.
„Al, es tut mir alles so leid. Ich wollte nie töten, nie so viele Menschen umbringen", „Ich weiß", stoppte ich ihn.
Er sah mich an, so Mitleid erregend. Wie ein Hund schaute er zu mir hoch, doch das war keineswegs abwertend gemeint. Ich liebte ihn.

„Hasst auch du mich nun?", fragte er.
„Nein, doch deine Taten waren nicht ansatzweise moralisch in Ordnung, ich denke das weißt du jetzt selbst".
Die Tränen, welche ihm noch immer teilweise über seine helle Haut flossen, stoppten nun langsam.
„Darf ich zu dir?", flüsterte Gel leise.
Ich nickte nur und rutsche etwas näher zu der Wand, an der mein Bett stand.

Er kletterte auf dieses und striff sich derweil die Jacke ab, die er sich offensichtlich schnell übergezogen hatte in der Eile mich hier zu ‚besuchen'. Unter besagter Jacke hatte er nämlich nichts anderes an.
Er legte sich neben mich und ich platzierte sogleich meinen Kopf auf seine Brust, was ihn zum Lächeln brachte, denn dies tat ich früher ebenfalls oft.
Ich genoss wieder bei ihm sein zu dürfen und betete das wir einen Ausweg finden würden zusammen zu bleiben.

Denn jetzt würde ich ihn sicher nicht noch einmal gehen lassen.

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Ps: ja ich weiß das man in Hogwarts nicht apparieren kann ^^

Suu mal etwas andres, ihr könnt mir gerne schreiben was ihr lieber mögt: die beiden in der Fantastic Beast Zeit oder als Jugendliche.

Das würde mich wirklich interessieren, bis dahin, tschüüüüüs👀

 Verlangen [Grindeldore OS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt