Freundschaft

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PoV. Albus

Die Spannung zwischen den beiden jungen Zauberern war deutlich zu spüren. Mit jeder Zelle meiner Haut fühlte ich den Frust und die Aggression von ihnen, gegen den jeweils anderen.
„Du verstehst nichts! Du weißt nicht was wir tun, du weißt nicht wofür wir es tun. Trotzdem stellst du dich nun vor mich und stehst dort im Weg!", schrie Gellert aufgebracht meinem Bruder entgegen.
Die Luft schien eingefroren zu sein.
Gellerts Aura war überwältigend. Kälte und Dunkelheit standen im Raum und wichen vor nichts zurück. Es war erdrückend, zum ersten Mal hatte ich Angst vor dem was Grindelwald gerade in seinem Kopf plante.

Ein roter Blitz schoss aus dem Stab meines Bruders, den Gel allerdings mit Leichtigkeit abwehrte. Er hatte den Beginn eines Duells erwartet. Die beiden sprangen ein Stück weiter auseinander und sogleich begann der Kampf.

Was sollte ich unternehmen?

Mit zwei großen Schritten war ich bei ihm und klammerte mich an seinen Brustkorb.
„Stopp! Bitte", hörte ich meine Stimme brechend rufen.
Ein Klirren von Holz schallte durch den düsteren Raum. Kurz darauf ließ Aberforth sich hinter mir auf die Knie fallen.
Gellerts Arme bewahrten mich vor dem zusammenbrechen, es war sein Zauberstab der fallen gelassen wurde.
Ein Zeichen der Kapitulation. Sie hatten beide aufgegeben, es war vorbei bevor es richtig hitzig werden konnte. Glücklicherweise.

„Du hast dich also für ihn entschieden?", fragte mein Bruder bebender Stimme, „Wir, Ari und ich, sind deine Familie Albus! Sein doch einmal für uns", abrupt wurde sein Vortrag von Gellert unterbrochen: „Nein! Glaubst du dass es deinem Bruder in deiner Nähe gut ergeht? Wenn du dermaßen an deiner Familie hängen würdest, dann lass ihn einmal in Ruhe!".
Ich weinte vor Verzweiflung.
Ich fühlte mich so unglaublich zerrissen, von beiden Seiten zerfleischt.
„Bitte. Nicht Streiten", dann wurde alles um mich herum dunkel.

Die Welt um mich herum zerfloss zu einem unendlichen Schwarz, fernab jeglicher Realität.
Ich war gefangen in dieser Welt, gefangen in meinem Bewusstsein. Nichts existierte dort, weder Zeit noch Raum.
Plötzlich wurde die Dunkelheit von einem unerkenntlichen Lichtstrahl zerberstet.

„Geht es ihm wirklich gut?", fragte eine leicht zitternde Mädchenstimme.
„Ja", kam es von den beiden Feinden gleichzeitig.
Ich versuchte meine Augen zu öffnen, was allen Anscheins nach von Gellert bemerkt wurde. Er gab mir augenblicklich einen Kuss auf die Stirn und atmete erleichtert auf. Ich sah seinen blonden Kopf leicht in Richtung Ab nicken, welcher seine Hand auf meinem Unterarm platziert hatte.
„So wie du eben geschaut hast, warst du dir gar nicht sicher ob es Allie gut geht!", sagte meine Schwester etwas empört.

„Naja, ich wusste dass er am Leben ist", scherzte Gellert m, was mich etwas zum Lächeln brachte. Es war alles in Ordnung.
„Aberforth hat Bathilda eine Eule geschickt, weil niemand dich verlassen wollte. Sie müsste jeden Moment erscheinen", erklärte mein Freund mir ruhig.
Da kein Wort meine Lippen verlassen wollten, da meine Stimmbänder nicht taten was ich verlangte, gab ich lediglich ein leichtes Nicken von mir. Gell strich mir sanft durch die Haare.

Die Tür, welche wohl zu meinem Zimmer führte, Schwang leise auf und sie betrat den Raum geschwind.
„Entschuldigt bitte, ich habe etwas gebraucht um dies hör zu finden", mit diesen Worten drückte die Frau ihrem Neffen eine Phiole, in welcher eine helle Lilafarbene Flüssigkeit vor sich hin vegetierte.
Gellert hob meinen Kopf etwas an, um mir das Gebräu zu verabreichen.
Wenige Sekunden später fühlte ich, wie mein Körper sich erholte und an Kraft gewann.
„Warum habt ihr Albus nicht bereits etwas gegeben? Es war definitiv ausreichend Zeit".
„Tante Bathilda, du weißt doch dass ich nicht sonderlich bewandert im Thema Heilung bin".
„Ja, Albus ist unser Mediziner", meinte Ab.

Ab diesem Tag änderte sich mein Leben, seit Gellerts Ankunft, noch einmal Grundlegend. Wir gaben unsere Pläne auf.
Familie Dumbledore war endlich glücklich, sodass ich mich nach einem Spaziergang nicht mehr davor scheute in die nach Hause zurückzukehren.

Letztendlich war es wohl eine entscheidende Kreuzung in meinem Lebens und wir hatten den besten Weg gewählt.

 Verlangen [Grindeldore OS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt