Kapitel 07-Simon

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Nun waren wir fast zwei Wochen hier in New Florida, doch immer gab es neues zu erfahren und zu entdecken.

Mittlerweile durften wir auch rausgehen, unter Begleitung versteht sich, aber trotzdem.

Es gab so vieles, was wir entdecken konnten.

Hohe Häuser, bunte Straßen, Feste und Gärten und diese vielen Menschen mit ihren unendlich vielen Gesichtern und Geschichten.

Ich war noch nie an einem so aufregenden, neuen Ort und es war ein wunderbares Gefühl das alles mit Rob und meinen Freunden zu teilen.

Rob war mittlerweile wieder recht normal geworden, seinen Verfolgungswahn hatte er weitestgehend hinter sich gelassen, dem anfänglichen Misstrauen war Neugier gewichen und breitete sich jetzt genauso mit Freude aus wie bei mir.

Und auch in unserer Beziehung lief es großartig, und die Nächte waren mehr als fantastisch.
Manchmal taten mir Falco und Malik leid, die ja das Zimmer neben uns hatten.

Ich beobachtete lächelnd, wie Rob gerade einem kleinen Mädchen half, ihren Drachen aus einem Baum zu holen, der sich darin verfangen hatte.

Malik beobachtete in einem nahegelegenen Bach gerade Enten und warf ihnen Brot hin, Falco und Sam saßen auf einer Bank;
Sam redete begeistert über etwas, während Falco ihr mit einem verliebten Lächeln zusah.
Dieser Mann war echt verschossen in meine Schwester.

Wobei Sam mir gesteckt hatte, dass sie Herrn Wright sehr attraktiv fand, was ich irgendwo verstehen konnte.
Dieser Mann sah gut aus, keine Frage.

Eben dieser Herr kam nun geradewegs auf mich zu, wo ich hier alleine in diesem Park stand mich umsah.

»Gefällt es dir hier, Simon?« fragte er lächelnd, lief dabei gemütlich neben mir her.

Ich nickte sofort.
»Ja natürlich! In Ost hatten wir niemals eine so schöne Idylle direkt neben der Großstadt.«

Herr Wright nickte lächelnd und sah vor.
»Nun...nach dem Krieg war es schwer für uns, eine gute Gemeinschaft aufzubauen. Es fehlten viele Ressourcen, aber schließlich haben wir es geschafft.«

»Ja, Rob hat mir davon erzählt. Ist es also echt wahr? West hat sich einfach genommen was ihm angeblich zustand und nutze dies zum Aufbau?«

Herr Wright nickte bedrückt.
»Ja...sie nahmen einfach immer, egal was oder wen...es traf uns damals tief.«

Er sprach davon, als sei er dabeigewesen, was wohl daran lag, dass es wirklich ein schwerer Schlag gewesen sein musste.

»Verstehe ich, Westler haben meine Eltern getötet und meine Schwester und mich versklavt...Auch Falco raubten sie aus Ost, genau wie Malik.«

Herr Wright sah neugierig zu mir.
»Also, dein Freund, Rob ist doch Westler. Wieso liebst du ihn, wenn seine Leute so etwas schlimmes getan haben?«

»Ich war ihm verfallen bevor ich es herausgefunden habe...aber eigentlich war er auch gar nicht so wie die anderen. Vielleicht war ich geschockt, doch irgendwie gefiel er mir so gut, dass ich es ignoriert habe. Naja, ich hab tausend Fragen gestellt! Ich wollte schon immer wissen, was hinter der Mauer liegt.«
Das war die Wahrheit, deswegen konnte ich so ungeniert darüber reden.

Herr Wright nickte wieder.
»Also, hasst du West nicht? Diese Stadt hat dir doch alles genommen...« fragte er, als ob er es kaum glauben könnte.

Ich wog den Kopf nachdenklich hin und her.
»Tatsächlich nicht...Ostler waren schließlich auch nicht unschuldig an der Feindschaft. Und in West hat neues Leben auf mich gewartet, ich habe meine Schwester gefunden, und natürlich die Liebe meines Lebens!«

Wrong Side-Ewige Liebe [Band 3] || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt