Kapitel 11-Rob

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Nachdenklich sah ich aus dem wandhohen Fenster, betrachtete die Skyline der Stadt in der wir nun schon fast zwei Monate waren.

Ohne Frage, mir gefiel es hier wirklich, wäre da nicht eine gewisse Organisation mit gewissen Personen, welche hinter unserem Rücken ihre Spielchen trieb.
Und damit meine ich gefährliche Spielchen, die unsere alte Heimat betrafen.

Ich wusste nicht, ob ich nach West, oder allgemein nach Europa, zurückkehren wollte, vermutlich nicht; trotzdem müssen nicht die Leben der Menschen dort zerstört werden.

Mein Leben dort war gut, doch ein Leben ohne Simon kann ich mir nicht mehr vorstellen.

Und Simon wollte raus dort, ich wohl innerlich auch.

Ich spüre wie jemand neben mich trat und wendete den Blick von der Stadt ab, um die Person neben mir anzusehen.

Herr Wright.

»Hallo, Rob. Amüsieren sie sich?« fragte er mit freundlichem Lächeln, wirkte dabei interessiert.

Mein Blick glitt kurz über die Party, oder Veranstaltung, und betrachtete das Schauspiel.
Es war wohl eine Firmenfeier, bei der wir als Gäste eingeladen wurden, aber wirklich Leute kennen taten wir logischerweise nicht.

Trotzdem hatte Simon es geschafft, sich in die Menge einzufügen und die Leute mit Witzen zu unterhalten, mit ihnen zu lachen, sich einzufügen.
Eine Eigenschaft um die ich ihn beneidete.

Auch Falco, Malik und Sam redeten vereinzelt mit Personen, Malik tanzt sogar etwas zur Musik.

»Kann sein, ein wenig schon.« antwortete ich bloß.
Herr Field blieb auch eher am Rand, aber, dass er ein Einzelgänger war, war mir von Anfang an aufgefallen. Dabei war er nicht mal gemein oder grimmig, einfach gerne für sich.
Das Geheimnis der beiden erschütterte mich immer noch.

»Sie wirken bedrückt, fehlt ihnen ihre Heimat?« erkundigte sich Herr Wright neugierig, wand sich dabei ganz zu mir.
Sein weißer Anzug passte zu seiner hellen Haut und den blonden Haaren, sie waren heller, als Simons Haare.

Der Blick, den er mir zuwarf, war gefüllt mit der List, mehr Informationen aus mir herauszubekommen, über Europa, über West.
Ich wusste genau was er wollte, und von mir aus sollte er es bekommen. Etwas abgeändert.

»Etwas, natürlich. Mir fehlt meine Arbeit etwas.« gab ich zu, und es war keine Lüge. Ich vermisste meine Posten als Senator tatsächlich, denn ich hatte mein ganzes Leben auf diese Stelle hingearbeitet. Aber nun war es halt so, enttäuschend, aber wohl auch besser, als wenn ich dort geblieben wäre.

»Sie arbeiteten in der Politik, oder? Als Senator?« erkundigte er sich weiter, in seinen Augen blitzte diese Neugier hervor.
Auf andere hätte das vielleicht einfach höflich gewirkt, doch ich sah, wie er aus jedem Wort so viele Informationen herauszog wie möglich.

Ich wusste es war Zeit, meinen Plan in die Tat umzusetzen.

»Richtig, ich war eine wichtige Person im Senat.« antwortete ich.

»Haben sie da...auch gewisse Entscheidungen getroffen?« fragte er weiter, ließ es so harmlos wie möglich klingen.

Egal was ich antworten würde, er würde weiter darauf eingehen, daher musste ich etwas sagen, was ihm Hoffnungen machen würde.
Etwas, das im richtigen Moment zu falschen Entscheidungen führen würden. Hoffentlich.

»Ja natürlich, besonders was Infrastruktur und Militär anging.« log ich, sah ihm aber schamlos in die Augen.
Leider war Lügen können auch ein Teil meiner Ausbildung gewesen.
Eigentlich war mein Gebiet die Bildung, Justiz und Sicherheit.

Wrong Side-Ewige Liebe [Band 3] || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt