Kapitel 29-Rob

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Sams Schrei war kurz alles was ich wahrnahm.

Ich spürte ein heftiges Ziehen in meiner Brust, als hätte man ein Messer zwischen meine Rippen gerammt und umgedreht, doch das war wohl nur, weil ich sah, wie Falco zu Boden ging.

Der Schütze, der Kommandant, hatte die Waffe noch in der Hand, während auch er zu Boden fiel, sein abgewetztes schwarzes Oberteil färbte sich auf einer Brust noch dunkler.

Doch meine Aufmerksamkeit galt Falco, der vor mir zu Boden ging, an seiner Seite bildete sich ein blutroter Fleck, der größer und größer wurde.
Kurz stand ich wie paralysiert da, alles verging wie in Zeitlupe, bevor ich zu Falco auf den Boden stürzte und panisch in seine Augen sah.

»Falco!« schrie ich, Simon setzte sich schnell neben mich und presste seine Jacke auf Falcos Wunde.

Sein Blick wurde leerer und leerer, aber er sah mich an.

Sam bettete seinen Kopf auf ihrem Schoß und weinte, auch in Simons Augen hatten sich Tränen gebildet.
»Verdammt, hol Verbandszeug!« schrie ich Markus entgegen, welcher sofort losrannte.

Ich sah zu Falco hinab, der die Hand hob, aber schmerzerfüllt aufstöhnte und sie fallen, ließ.

»Falco verdammt, du stirbst jetzt nicht!« brüllte ich ihn an, was in bloß lächeln ließ.
Warum lächelte er?!

»Herr Brosowski...sie können nicht alles verändern...« sagte er leise, seine Stimme war kraftlos.

»Warum hast du das getan?!« fragte ich fassungslos, auch in meinen Augen sammelten sich Tränen.

»Ich habe Ihren Eltern geschworen Sie immer zu beschützen...« seine Stimme verlor immer mehr an Kraft, seine Augen wurden milchig, seine Haut blass.

»Scheiße dann bleib bei mir!« schrie ich ihn wütend an.
Er durfte nicht sterben, nicht jetzt, nicht so.
»Ich schulde dir so viel!«

»Sie schulden mir nichts...Sie waren immer ein guter Mann...«

Er holte tief Luft, als würde sie ihm langsam ausgehen.
Wo blieb Markus zum Teufel?!

»Nein Falco! Bitte, bleib hier!« Ich rüttelte an ihm, aber es brachte nichts, er keuchte leise.

»Sam...« hauchte er, versuchte ihren Blick zu finden.
Sam weinte hemmungslos, die Tränen liefen ihr ungehindert über ihre geröteten Wangen.

»Falco...« flüsterte sie und strich über seine Wange. was ihn lächeln ließ.

»Ich liebe dich...« hauchte er, schloss dabei die Augen und lächelte weiter friedlich.

Sie schluchzte auf, aus ihrem strengen Zopf hatten sich Stränen gelöst, die in Falcos Gesicht fielen und seine Nase kitzelten, aber das schien er nicht zu bemerken oder zu genießen.

»Ich liebe dich auch...« flüsterte sie zurück und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
Sein Lächeln wurde breiter, als hätte er sein Ziel erreicht.

Er sah mich wieder an, dann Simon, dann wieder mich.

»Sie werden die Welt verändern...« murmelte er, voller Überzeugung, aber kaum hörbar.
»Ich wünschte ich könnte Sie dabei unterstützen...«

»Wirst du! Verdammt du wirst das miterleben! Du wirst uns helfen diese Welt zu retten!« schrie ich verzweifelt, meine Tränen fielen auf seine Wange.

»Ich habe meinen Job erfüllt...erfüllen Sie Ihren...das würde mich glücklich machen...«

Seine Stimme klang immer abgehackter, leiser und...so als wolle er sterben...

Wrong Side-Ewige Liebe [Band 3] || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt