Beckis Sicht
Es war spät am Abend, als ich mit Daniel ein wenig durch einen Park lief.
Er wirkte schon die ganze Zeit so nervös.
„Becki..." Stammelte er.
„Ja?" Fragte ich neugierig.
„Ich wollte dich etwas fragen..." Er sah von einer Brücke, die über der Gera war. „Würdest du meinen Namen annehmen wenn wir heiraten würden, oder sollte ich deinen annehmen?" Fragte er, was mich etwas irritierte. „Ähh... ich denke, ich würde schon gerne deinen annehmen. Ist so eine Art Tradition in der Familie..."
Antwortete ich.
Zusammen sahen wir nun auf die Gera, Daniel drehte sich jedoch einige Zeit später um und kramte in seiner Jackentasche.
Ich drehte mich zu ihm, da er so still war, aber er sank schon auf seine Knie und nahm mit seiner freien Hand meine, während die andere eine Schatulle hielt.
Ich wollte das alles erst nicht glauben, aber als er mich fragte, wurde es mir klarer. „Rebekah... Willst du mich heiraten?" Daniels Stimme war zittrig, ängstlich und doch gleichzeitig überfordert. „Ja!" Raf ich unter Tränen und fiel in seine Arme.
Er fing an mich wie wild überall zu küssen und legte dann eine Hand auf meinen Bauch. „Das ist das beste Geschenk. Auch wenn mein Geburtstag erst in ein paar Tagen ist... Es ist wundervoll." Flüsterte er in mein Ohr. Ich musste lächeln und hielt seine eine Wange.Hand in Hand - und ich mit einem Verlobungsring mehr - liefen Daniel und ich nun in Richtung unserer gemeinsamen Wohnung und als wir in den Hausflur kamen, sah uns unsere Nachbarin an.
Sie war ungefähr achtzig, aber an sich noch recht fit.
„Na was sehe ich denn da funkeln? Ist das etwa..."
Daniel grinste verschmitzt und sofort wusste die Frau bescheid. „Na Ihnen herzlichen Glückwunsch!" Wir bedankten uns und ich ging schon mal vor in die Wohnung, weil ich langsam echt müde wurde.
„Hach ja... Wir werden wahrscheinlich in ein paar Monaten eh wieder ausziehen." Ich hörte Daniel, wie er sich noch mit der Nachbarin unterhielt. „Warum das denn?"
„Naja, wir können in der kleinen Wohnung unmöglich ein Kind aufziehen. Meine ähm... Verlobte, Gott ist das ungewohnt, ist schwanger. Ich will sie und das Kind einfach nur beschützen."
„Ach so! Dann nochmal Glückwunsch wegen dem Kind!"
„Ha...Danke."Als ich schon im Bett lag kam Daniel nun auch. Sein nackter Oberkörper berührte meinen Rücken, welcher trotz T-shirt sehr kalt war.
Naja gut, es war Anfang Oktober. Es wurde nunmal auch Nachts ziemlich kalt.
„Daniel, sicher, dass du oben ohne schlafen willst? Nicht, dass du dich erkältest! Das wäre mir jetzt nichts, wirklich!"
Daniel nickte und versicherte mir, dass alles gut sei.Daniels Sicht
Am nächsten Morgen wachte ich mit wahnsinnigen Kopfschmerzen und einer sehr verschnupften Nase auf.
„Na, auch wach? Ich hab's dir gesagt."
Becki genoss die Tatsache, dass sie recht hatte, während ich von Schüttelfrost geplagt wurde. Mir wurde ein Pullover zugeworfen, welchen ich dankend annahm und überzog.
„Es ist um zehn. Ich habe dich abgemeldet. Ich muss gleich los, du bleibst mir schön hier liegen und schlaf etwas. Wenn du Schmerzen hast, ruf mich an, okay?"
Ich nickte und fiel in mein Kissen zurück. Aber kaum als sie die Wohnung verlassen hatte, ging ich in die Küche um mir einen Tee zu machen und Medikamente zu suchen.Kennt jemand ein gutes Mittel gegen Schnupfen?
-Daniel 10:18 UhrJa, trink auf jeden Fall ordentlich Wasser! Und mach dir eine Hühnersuppe. Kennst ja den Klassiker. Das hilft ja, weil die Hühner viel Antibiotika vor dem schlachten bekommen. Das Antibiotikum wirkt auch bei uns Menschen. Vielleicht hilft dir das.
-Tom, 10:19 UhrDanke...
-Daniel, 10:19Warum eigentlich? Bist du krank?
-Tom, 10:20 UhrAber sowas von!
-Daniel, 10:20 UhrDann gute Besserung.
-Tom, 10:20 UhrDanke.
-Daniel, 10:21 UhrTom schickte mir dann ein Rezept für Hühnersuppe, welches ich direkt nachkochte. „Hm. Dieses Mal ist die Bude nicht abgefackelt." Ich lobte mich selbst und setzte mich mit Suppe und Tee wieder in's Bett.
Linda
Hallo Daniel, wie geht es dir? Hoffe ja, dir geht es soweit etwas besser.
Wann gehst du denn zum Arzt?Ach. Dafür brauche ich doch keinen Arzt. Das ist ein leichter Infekt und innerhalb von drei Tagen weg.
Hach... Okay. Sag bescheid, wenn du wieder kommst. ☺️
Okay. Bis dann
Nachdem ich mit Linda schrieb legte ich mich hin und versuchte zu schlafen.
Zugegeben, das war nicht leicht, wenn man kaum Luft bekam.Niels' Sicht
Von einer sanften, aber zugleich rauen Stimme wurde ich geweckt. Es war Max...
Ich drehte mich zu ihm, legte ein Hand auf seine Wange und lächelte.
„Guten Morgen, Schatz." Nuschelte ich und schmiegte mich an ihn.
Er war so schön warm... Das liebte ich einfach!Beim Frühstück fühlte ich mich etwas unwohl. Ich wollte einfach nur noch nach Hause. Nicht nur die Hitze war unangenehm... Dieses Land war zwar mein Herkunftsland, aber es war noch lange kein Zuhause für mich. Mein Vater lebte hier. Nur wegen ihm war meine Mutter tot. Man hätte es verhindern können. ,,Niels, alles okay?" Fragte Emma besorgt. ,,Ich...ich weiß, dass irgendwo in dieser Gegend mein Vater lebt. Er ist der Grund, warum ich keine Mutter mehr habe. Wegen ihm hat sie sich umgebracht!"
Ich stand trotzig vom Tisch auf, ging auf Max' und mein Zimmer und knallte die Tür zu.
Max' Sicht
,,Was war das denn jetzt?" Fragte Tom irritiert und sah zu mir. ,,Fragt mich nicht! Ich habe keine Ahnung!" Sagte ich direkt. Stimmte ja auch. Ich hatte ja keine Ahnung. Erst wollte ich aufstehen um Niels hinterherzulaufen, doch Tom hielt mich fest und fuhr mich etwas runter. ,,Lass' ihn mal besser. Der scheint grade nicht zurechnungsfähig zu sein." Schultern zuckend setzte ich mich wieder und schaute auf meine Smartwatch, welche immer wieder vibrierte. Niels. Er schrieb mir, dass er mich und Hilfe brauche.
Ich klopfte vorsichtig an der Zimmertür, sagte wer ich war und trat ein. Hinter mir schloss ich die Tür und setzte mich zu Niels auf das Bett. Er weinte wie aus Wasserfällen und inzwischen war das Kissen welches er umklammerte klatschnass. ,,Pssst... Hey... Alles ist okay... Was ist los?" Fragte ich vorsichtig und legte eine Hand auf seinen Rücken, um ihn etwas Sicherheit zu geben. ,,Dürfte ich wissen, was du meintest?" Nun ließ Niels das Kissen los und umklammerte mich nun so fest, wie zuvor dieses Kissen. Nach einiger Zeit erzählte mir Niels, was ihn bedrückte und fing immer mehr an sich in die Sache hinein zu steigern, weshalb seine Nase mal wieder anfing zu bluten. Typisch, wenn er sich zu sehr stresste fing seine Nase an zu bluten als gäb's kein Morgen mehr. Also drückte ich ein Taschentuch an seine Nase und versuchte ihn runterzufahren. Vergebens. Er war viel zu stark unter Strom. ,,Du willst nach Hause, hm?" Fragte ich beruhigend und strich weiterhin über seinen Rücken, während meine andere Hand das Taschentuch hielt. Niels nickte sanft. ,,Ich würde ihn so gerne kennenlernen... Meinen echten Vater... Aber ich habe auch echt Schiss vor ihm." Murmelte die Person neben mir lehnte sich an mich. ,,Ich hole uns mal Wasser." Sagte ich und stand auf um in die Küche zu gehen.
,,Und? Hat er sich beruhigt?" Fragte Tom von der Couch aus. ,,Soweit ja. Ich rede noch mit ihm darüber." Tom nickte. ,,Sag ihm von mir, dass er immer mit mir reden kann, wenn er Probleme hat. Dafür sind Freunde da."
Ich setzte mich wieder zu Niels, gab ihm ein Wasserglas und stellte meines auf meinen Nachtschrank. Nachdem Niels etwas getrunken legte er sich hin und ließ sich von mir zudecken. Doch nach einer Weile wollte ich auch einfach liegen und so legte ich mich neben ihn, kuschelte mich in die Decke und genoss Niels' Nähe.
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Der Lehrer - Warum ich...?
Подростковая литература[Zum Verstehen muss zuvor „Der Lehrer" und „Luis" gelesen werden!] „Veränderungen. Wir mögen sie nicht. Wir haben Angst davor. Aber wir können sie nicht aufhalten. Entweder passen wir uns den Veränderungen an oder wir bleiben zurück. Es tut weh zu w...