Kapitel 50 - Start der Reise

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Thomas' Sicht

Flashback 2012:

„Sehen Sie? Das ist ihre kleine Tochter. Alles ist gut bei ihr." Die Ärztin legte mir meine neugeborene Tochter in die Arme.
Ich drückte sie vorsichtig an mich, strich ihr leicht durch das Gesicht und musste grinsen.
„Hier ist dein Papa..." Flüsterte ich ihr zu und setzte mich auf den Stuhl neben dem Bett meiner Frau.
Ich legte meine Tochter auf die Brust meiner Frau, lehnte mich dann an ihre Schulter und nahm vorsichtig ihren Kopf.
Einer der schönsten Momente meines Lebens...
Unsere Tochter war zwar nicht so ganz geplant, aber das spielte keine Rolle. Tausende Glückshormone sprudelten förmlich aus mir und meine väterlichen Instinkte wachten über sie.
„Thomas, du solltest etwas schlafen, hm?" Fragte meine Frau fürsorglich und strich über meine Wange. Ich schüttelte vorsichtig den Kopf und sah dann zu der Ärztin, die mich nun etwas besorgt ansah. „Sie sollten wirklich schlafen. Es war eine nervenaufreibende Nacht für alle."
Nun zuckte ich mit meinen Schultern, strich nochmal über den Kopf meiner Tochter und sah dann wieder zu der Ärztin. „Naja, wenn Sie meinen." Ich wollte eigentlich genervt wirken, das klappte jedoch nicht, da ich direkt am Ende des Satzes gähnen musste und somit meine Müdigkeit zeigte."

„Sag mal Thomas, warum willst du dir zwei Tausend Euro von uns leihen?" Fragte mein Stiefvater besorgt und sah mich eindringlich an. „Ich muss etwas klären und dafür in's Ausland. Die Flüge sind teuer und ich muss Geld sparen wo ich kann. Ihr bekommt alles zurück, wenn ich wieder in Deutschland bin." Erwiderte ich und packte meinen Reisepass ein, welcher noch Ewigkeiten bei meinen Eltern lag.
„Okay... Sag bitte bescheid, wenn du, wo auch immer, gelandet bist." Sagte nun meine Mutter und legte mir zwei Tausend Euro in bar auf den Tisch.

Nun verließ ich mitten in der Nacht die Wohnung meiner Eltern. Während ich meine Tasche in mein Auto packte, belauschte ich meine Mutter. „Ganz wohl ist mir bei der Sache ja nicht, Peter. Was ist, wenn er was illegales macht? Oder sonst irgendwas?" Mein Stiefvater versuchte sie zu beruhigen. „Er ist erwachsen. Der bekommt das hin."
„Ich bekomm' das schon hin. Ich habe euch lieb... Vergesst das bitte nie." Sagte ich zum Abschied und stieg in mein Auto um zum Frankfurter Flughafen zu fahren.
Ich hatte meinen Eltern keine Details genannt.
Weder über meinen Flug, noch ähnliches.
Die Gefahr war zu groß, dass sie mich bei meinen Kollegen - oder noch schlimmer - bei der Polizei verpfeifen würden.
Nein, ich wollte wirklich nichts illegales machen, aber ich hatte Angst.
Ich musste das klären.
Ich war erwachsen und musste für mich sorgen.
Ja ich ließ Emma im Stich...
Und ich könnte sie dafür verlieren, was ich mir nie verzeihen könnte, aber ich hatte Freunde, die ihr sicherlich helfen würden...
Das hoffte ich...

Max' Sicht

Daniel war inzwischen im Stall, weshalb ich mich alleine umsah.
Als ich in Thomas' Schlafzimmer sah, wurde mir vor Schreck schwindlig.
Alkohlflaschen, Schlaftabletten...
Und auf seinem Schreibtisch fand ich alle möglichen Papiere von ihm, Emma und... Seiner Tochter?
Maria... Meine Mundwinkel glitten nach unten, als ich das eingerahmte Foto von ihr auf dem Schreibtisch sah.
Ich wusste noch ganz genau wann das war... An Silvester... Wir sind als ganzes Kollegium mit unseren Familien und Kindern in den Urlaub nach Tschechien zu meiner Familie gefahren. Dort hatten wir eine menge Spaß... Und dort ist auch das Foto entstanden...
Ich nahm es in die Hand und betrachtete es.
Nun strich ich leicht und behutsam über das Bild und drückte es dann vorsichtig an meinen Körper...
Auch wenn ich „nur" der Patenonkel von Maria war, ging mir die Sache wirklich nah...

Auch wenn ich „nur" der Patenonkel von Maria war, ging mir die Sache wirklich nah

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